| Jugend-Hallen-DM 2018

Weibliche Jugend am Sonntag: Sophia Junk holt das Sprint-Double

Bei der Jugend-Hallen-DM in Halle/Saale kämpfen Deutschlands Leichtathletik-Talente am Wochenende um Gold, Silber und Bronze. Hier lesen Sie, wie die Wettbewerbe der weiblichen Jugend am Sonntag ausgegangen sind.
Harald Koken

Sophia Junk (LG Rhein-Wied) machte am Sonntag da weiter, wo sie tags zuvor bei ihrem 60-Meter-Sieg aufgehört hatte. Standesgemäß legte die U20-Vize-Europameisterin über 200 Meter auf der Außenbahn laufend ein mutiges Tempo vor, um in 23,77 Sekunden mit persönlicher Bestzeit den zweiten Meistertitel einzufahren. „Für mich war weniger der Platz, sondern eher die Zeit überraschend“, erklärte Sophia Junk. „Die Lockerheit und die Freude über den gestrigen Erfolg haben mich getragen.“

Wenngleich die 200 Meter weiterhin ihre Domäne bleiben, soll der Kurzsprint nicht an Bedeutung verlieren. „Wer über 60 oder 100 Meter nicht schneller wird, wird das auch nicht über 200 Meter“, sagte die U20-Staffel-Weltrekordlerin, die schon jetzt Richtung U20-WM blickt. „Nicht ausgeschlossen, dass wir wieder eine richtig geile Staffel bekommen. Über Ostern werden wir dafür im Trainingslager die Grundlagen legen“, so Sophia Junk. Dafür empfahlen sich auch 200-Meter-Vizemeisterin Skadi Schier (LC Cottbus; 24,26 sec) und die DM-Dritte Tabea Schulz (TSV Wehdel; 24,61 sec).

Corinna Schwab etatmäßig

Über 400 Meter düste Corinna Schwab (TV 1861 Amberg) wie erwartet davon, wollte im Ziel nach 54,81 Sekunden aber gar nicht so recht strahlen. „Über den Titel freue ich mich, mit der Zeit aber bin ich unzufrieden“, sagte die Vierte der U20-EM. „Das ist nicht mein Anspruch, vor allem weil ich im Vorlauf deutlich schneller war und weiß, dass ich eine 53 draufhabe.“ Couragiert schlug sich Brenda Cataria-Byll (CLV Siegerland). Die vorjährige Deutsche U18-Meisterin erkämpfte in 55,04 Sekunden Silber vor Lisa Sophie Hartmann (Spvgg Renningen; 55,38 sec).

Über 800 Meter holte Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) verdient den Titel, auch wenn sie sich zum Schluss mit einem Zielsturz den Sieg sicherte. „Am Ende bin ich nur noch gerannt. Ich habe gemerkt, dass es eng wird“, schilderte sie, nachdem sie in 2:09,98 Minuten und mit zwei Hundertsteln Vorsprung DM-Gold ergattert hatte. „Jetzt freue ich mich auf den Hallen-Länderkampf in der nächsten Woche und dann auf das Trainingslager mit meinem Verein in Portugal“, sagte Majtie Kolberg. Sophia Volkmer (TV Wetzlar; 2:10,00 min) und Lena Posniak (LAC Erfurt; 2:10,36 min) erkämpften die übrigen beiden Medaillen.

Alina Schönherr überrascht die Spezialistinnen

Alina Schönherr (LAC Erfurt), etatmäßig 800-Meter-Spezialistin, spielte über 1.500 Meter ganz zum Schluss ihre Grundschnelligkeit aus und überspurtete die Spezialistinnen, um nach 4:32,39 Minuten als Deutsche U20-Meisterin ins Ziel zu stürmen. „Im letzten Sommer hat mich eine Verletzung die Teilnahme an der U18-WM gekostet. Durch die Verletzung bin ich sehr spät wieder ins Training eingestiegen und habe schwerpunktmäßig an der Grundlagenausdauer gearbeitet“, erzählte Alina Schönherr.

„Deshalb fiel auch der Entschluss, hier über 1.500 Meter zu starten. Eine Medaille war das Ziel, aber ich wusste natürlich, dass ich hintenheraus einen guten Spurt habe“, sagte die Erfurterin, die im Sommer aber wieder zu den 800 Metern zurückkehren und an der U20-WM teilnehmen möchte. Pauline Meyer (TV Westfalia Epe; 4:32,52 min), lange kontrollierend auf Platz zwei unterwegs, erreichte auch das Ziel als Zweite. Die vorjährige Deutsche U18-Meisterin Lea Kruse (FC Schalke 04; 4:32,80 min), die bei Streckenhälfte initiativ die Spitze übernommen hatte, wurde für ihr mutiges Auftreten mit Bronze belohnt.

Bianca Stichling vor Lanvinja Jürgens

Bianca Stichling (TSG Weinheim), die U18-WM-Fünfte im Hochsprung, nahm alle Höhen auf Anhieb – die Siegeshöhe von 1,80 Meter inklusive. Auch bei diesmal noch zu hohen 1,82 Meter sah sie alles andere als chancenlos aus. „Ich habe gespürt, dass es heute gut läuft, auch wenn anfangs die Latte ordentlich gewackelt hat“, sagte Bianca Stichling, die bei der U20-WM einen Finaleinzug für realistisch hält. Dort möchte auch die U18-WM-Dritte Lavinja Jürgens (TSV Kranzegg) dabei sein, die sich mit 1,78 Meter DM-Silber sicherte. Emma Marie Bol (LG Olympia Dortmund; 1,72 m) freute sich über Platz drei.

Merle Homeier (VfL Bückeburg) kam erst zum Schluss des Weitsprung-Wettbewerbs so richtig ins Rollen und demonstrierte mit 6,38 Meter ihre Klasse. „Der erste Versuch war ungültig und ich bin dann total unsicher geworden. Das war heute wahrscheinlich alles Kopfsache“, meinte die Neunte der U20-EM. Siebenkampf-Ass Janika Baarck (SC Neubrandenburg) haderte mit dem Anlauf und produzierte deshalb drei Ungültige. Immerhin brachten ausbaufähige 6,07 Meter der U18-EM-Vierten aber Platz zwei. Lokalmatadorin Lucie Kienast (SV Halle) nutzte den Heimvorteil zu 6,00 Meter und Bronze.

Im Stabhochsprung holte Leni Freyja Wildgrube (SC Potsdam) 3,90 Meter im ersten Versuch und sicherte sich damit nach dem überraschenden Hürden-Silber am Vortag wie erwartet den Sieg. Allerdings verlief der Wettbewerb nicht ohne Brisanz, denn auch Anne Berger (VfL Gladbeck 1921) und Sarah Vogel (LG Seligenstadt) bewältigten im dritten Durchgang 3,90 Meter, was Silber und Bronze brachte. 4,00 Meter waren für das Trio diesmal zu hoch. "Die Hürden bleiben Nebensache", erklärte Leni Freya Wildgrube. "Ziel für den Sommer sind 4,25 bis 4,30 Meter. Ich glaube das ist drin."

Julia Richter fit für den Norm-Wettkampf 

Im 3.000 Meter Bahngehen wurde Julia Richter vom SC Potsdam ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht. „Ich hatte schon Angst, dass es nichts wird, weil ich leicht erkältet war“, erzählte die 18-Jährige, nachdem sie die 15 Hallenrunden in 14:09,4 Minuten zurückgelegt hatte. Zunächst im Windschatten der späteren Vize-Meisterin Carolin Kirchner (ASV Erfurt; 14:43,5 min) agierend, bestritt die Sechste der vorjährigen U20-EM dann ein einsames Rennen an der Spitze.

Schon am übernächsten Wochenende möchte die Athletin von Manja Berger die Norm für die U20-WM in Tampere (Finnland) erfüllen. „Wenn mir das gelingt, kann ich die Saison gelöster bestreiten. In Tampere ist ein Platz in den Top Ten mein Ziel. Allerdings werde ich dafür wohl Deutschen U20-Rekord gehen müssen“, vermutet Julia Richter, die Ende 2014 zur Leichtathletik wechselte und vorher Schwimmerin war. DM-Bronze erkämpfte Lena Riedel (ASV Erfurt; 15:57,9 min).

Staffelsiege für Neubrandenburg und Leverkusen

Über 4x200 Meter preschte das Quartett des SC Neubrandenburg eingangs der Schlussrunde nach vorn und davon. Emma Ihrke, Lea Sophia Benzin, Janika Baarck und Cheyenne Kuhn holten den Deutschen U20-Meistertitel in 1:39,03 Minuten. Das Quartett des lange führenden TV Wattenscheid 01 verlor beim letzten Wechsel entscheidenden Boden und holte in 1:40,85 Minuten Silber. Bronze ging an die Startgemeinschaft Team Sachsen-Anhalt, die auf 1:42,78 Minuten kam.

Im 3x800-Meter-Staffelentscheid der Frauen verteidigte das Trio des TSV Bayer 04 Leverkusen den Vorjahres-Titel in 6:26,27 Minuten abermals erfolgreich. Startläuferin Rebekka Ackers unterstrich eine Woche nach ihrem im DM-Finale mit Hausrekord erkämpften vierten Platz in 2:08 Minuten ihre Top-Form. Die noch durch eine Grippe geschwächte Denise Krebs (2:12) musste allerdings unverhofft Boden preisgeben. Die routiniert auftretende Sarah Schmidt lief die Lücke wieder zu und den Sieg mit einem Teilabschnitt von 2:05 Minuten nach Hause. Hannah Klein rettete der SG Schorndorff (6:28,73 min) mit einem furiosen Tempolauf Silber. Die LG Nord Berlin, für die Caterina Granz an Position zwei zwischenzeitlich die Führung erlaufen hatte, kam in 6:29,54 Minuten auf den Bronzerang.

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