| New York Marathon 2019

Schwere Aufgaben für Vorjahressieger Desisa und Keitany in New York

Mit den Vorjahressiegern Lelisa Desisa und Mary Keitany wird am Sonntag der New York-Marathon gestartet. Allerdings könnte es aus unterschiedlichen Gründen für beide eine sehr schwere Aufgabe werden, den Erfolg aus 2018 zu wiederholen.
Jörg Wenig

Der New York-Marathon (USA) ist seit Jahren der größte Lauf der Welt über die klassischen 42,195 Kilometer. 2018 registrierten die Veranstalter im Ziel im Central Park eine Rekordzahl von 52.813 Läufern. Am Sonntag (3. November) ist mit einer Finisher-Zahl in ähnlichen Dimensionen zu rechnen.

Im Rennen der Männer treffen jene drei Läufer erneut aufeinander, die sich im vergangenen Jahr einen packenden Kampf um den Sieg geliefert hatten: Neben Lelisa Desisa (Äthiopien) sind dessen Landsmann Shura Kitata und Geoffrey Kamworor (Kenia) im Rennen. Desisa hatte 2018 in 2:05:59 Stunden gewonnen und damit die zweitschnellste Siegzeit in der Geschichte des New York-Marathons erreicht. Kitata war nur zwei Sekunden langsamer und Kamworor, der in New York 2017 triumphiert hatte, lief 2:06:26 Stunden.

Lelisa Desisa startet in New York nicht nur als Vorjahressieger, sondern auch als frischgebackener Weltmeister. Er hatte vor vier Wochen den WM-Marathon im heißen Doha (Katar) gewonnen. Ob der Äthiopier nach so kurzer Zeit ein zweites Top-Rennen laufen kann, ist fraglich. Wahrscheinlicher ist, dass Desisa auf der nicht leichten New Yorker Strecke einbrechen wird.

Geoffrey Kamworor mit Halbmarathon-Weltrekord im Gepäck

Geoffrey Kamworor ist am Sonntag wohl als Favorit anzusehen, denn der Kenianer hatte im September in Kopenhagen (Dänemark) den Halbmarathon-Weltrekord auf 58:01 Minuten verbessert. Allerdings ist der 26-Jährige mit seiner Marathon-Bestzeit von 2:06:12 Stunden ein Stück langsamer als seine drei voraussichtlich schärfsten Konkurrenten aus Äthiopien: Tamirat Tola ist mit 2:04:06 Stunden der Läufer mit der schnellsten Bestzeit, gefolgt von Lelisa Desisa (2:04:45 h) und Shura Kitata (2:04:49 h), der vor zwei Jahren den Mainova Frankfurt-Marathon gewonnen hatte.

Hinter diesem Quartett folgt in der nach Bestzeiten sortierten Startliste nur noch Albert Korir (Kenia; 2:08:03 h), der 2017 den Vienna City Marathon (Österreich) gewann und in diesem Jahr in Houston (USA) und Ottawa (Kanada) triumphierte. Dann kommt bereits der Deutsche Rekordhalter Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal; 2:08:33 h). Obwohl mit ein paar Athleten zu rechnen ist, die mit etwas schwächeren Bestzeiten an den Start gehen, hat Arne Gabius sicherlich realistische Chancen auf eine Top-Ten-Platzierung, mit der die Qualifikation für den Olympia-Marathon erreicht ist. Vor einem Jahr lief der Zehntplatzierte in New York 2:13:08 Stunden.

Fragezeichen über der Form von Mary Keitany

Viermal hat Mary Keitany bereits den New York-Marathon gewonnen: 2014, 2015, 2016 und 2018. Häufiger triumphierte im Big Apple lediglich die verstorbene Grete Waitz. Die Norwegerin hatte neunmal in New York gesiegt. Paula Radcliffe (Großbritannien) gewann das Rennen dreimal.

Mit ihrer Bestzeit von 2:17:01 Stunden ist Mary Keitany nach dem Ausfall der Äthiopierin Worknesh Degefa (2:17:41 h) die mit Abstand schnellste Läuferin auf der Startliste. Allerdings konnte in diesem Jahr nicht an ihr bestes Niveau herankommen. Hinter der Form der Kenianerin steht daher ein Fragezeichen. 

Ruti Aga (Äthiopien) ist mit 2:18:34 Stunden die Nummer zwei, gefolgt von Nancy Kiprop (Kenia; 2:22:12 h) und Sara Hall (USA; 2:22:16 h), die ihre Bestzeit erst vor fünf Wochen in Berlin aufstellte und nun erneut startet. Allerdings gibt es eine Läuferin in New York, die das Potenzial hat, auf Anhieb ganz vorne mitzumischen: Joyciline Jepkosgei wird am Sonntag ihr lang erwartetes Marathon-Debüt laufen. Die Kenianerin ist mit einer Zeit von 64:51 Minuten die Weltrekordlerin über die Halbmarathon-Distanz.

Mehr:

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