Mit einer konstanten Serie in Richtung 20,50 Meter hat David Storl am Freitagabend in Leipzig einen ersten Trainings-Test unter Wettkampf-Bedingungen absolviert. Die Veranstaltung, die zur Unterstützung Leipziger Vereine ins Leben gerufen worden war, konnte besonders ein U18-Athlet nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen.
Der zweimalige Weltmeister David Storl (SC DHfK Leipzig) hat seine Kugel am Freitag bis auf 20,45 Meter fliegen lassen. Es war ein Training mit Wettkampf-Charakter, bei dem sich auch einige gute Nachwuchs-Athleten sowie mit Trainingspartner Dennis Lewke der Drittplatzierte der Hallen-DM präsentierten. Fans konnten die Veranstaltung, die unter Einhaltung aller Abstands- und Hygiene-Regeln nur mit einer Handvoll Zuschauer stattfand, am Livestream mitverfolgen.
Hier hinterließ besonders U18-Athlet Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) einen starken Eindruck: Der 17-Jährige kam mit 21,62 Metern fast einen Meter weiter als zwei Wochen zuvor in Neubrandenburg, wo er mit 20,76 Metern seine Bestmarke aufgestellt hatte. Da das Event in Leipzig nicht als offizieller Wettkampf ausgerichtet wurde, wird diese Weite keinen Eingang in die Bestenlisten finden. Dennoch steht fest: Steven Richter hat in seiner Altersklasse ein Weltklasse-Niveau erreicht – 21-Meter-Stöße zeigte im Vorjahr weltweit kein U18-Athlet.
"Den sächsischen Rekord in der U18-Altersklasse hält David Storl mit 21,40 Metern. Den will Steven in dieser Saison angreifen", ordnete sein Trainer Christian Sperling die Leistung seines Schützlings ein. "Man sieht, dass er stabil über 20 Meter stoßen kann, beim Drehstoß kann dann immer einer rausrutschen, bei dem alles passt. Das war heute schon sehr, sehr gut."
David Storl: „Technik noch nicht hundertprozentig“
„Dass heute so viele Athleten da waren, hat uns sehr gefreut – und hat gezeigt, dass das Verlangen danach groß war!“ sagte Mit-Organisator David Storl. „Der Ablauf war top und vom Wetter hat es super gepasst. Jetzt kann’s losgehen!“ Über die nächsten Wettkämpfe wolle er Stück für Stück seine Form weiter aufbauen und an den technischen Feinheiten feilen: „Wir wollten einen konstanten Einstieg finden. Dass die Technik noch nicht hundertprozentig passt, ist einfach so, das ist auch dem geschuldet, dass jetzt lange nichts da war", erklärte er.
Im Livestream präsentierten sich zahlreiche Partner des ausrichtenden Mitteldeutschen Kugelstoß-Teams, darunter mit der BIG direkt gesund auch der Gesundheitspartner des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Sie trugen mit ihrer Unterstützung der Veranstaltung dazu bei, dass von der Corona-Krise beeinträchtigte Leipziger Vereine sich jetzt auf einen Zuschuss freuen können.
„Vielen Dank an alle, die hier ihr Herzblut reingesteckt haben“, sagte Dennis Lewke (SC DHfK Leipzig), für den im besten Versuch 19,45 Meter gemessen wurden. „Am Ende war es nur ein kurzer Wettkampf, aber jetzt hat man als Athlet auch mal mitbekommen, was alles dazu gehört.“ In seinen Stößen sei Potenzial für mehr dagewesen, er habe es nur noch nicht abrufen können. "Mit meiner Form bin ich zufrieden."