Es geht um den Einzug ins Finale oder in die nächste Runde! Wie sich die DLV-Starterinnen und -Starter am Samstag in den Vorrunden der U20-Europameisterschaften in Tallinn präsentiert haben, lesen Sie hier von Wettbewerb zu Wettbewerb.
Livestream Live-Ergebnisse U20-EM 2021 Tallinn kompakt
WEIBLICHE U20
Weitsprung | Qualifikation |
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Mikaelle Assani springt U20-Weltjahresbestleistung – auch Müller und Hildebrand weiter
Was ein Sprung! Mikaelle Assani (LG Region Karlsruhe) ist mit neuer U20-Weltjahresbestleistung ins Finale von Tallinn gesprungen. Nach einem Fehlversuch zu Beginn, flog sie schließlich auf 6,64 Meter und verbesserte damit ihre erst Ende Juni aufgestellte Bestleistung um vier Zentimeter. Sie übertrumpfte die Spanierin Tessy Ebosele, die mit 6,61 Metern bisher die beste Weite des Jahres vorweisen konnte. „Der Sprung hat sich gut angefühlt, aber ich hätte nicht gedacht, dass er so weit geht. Im Finale ist eine Medaille das Ziel. Am besten wäre natürlich Gold“, sagte sie danach.
Auch die beiden anderen deutschen Athletinnen konnten ins Finale einziehen. Lara Raquel Müller (Unterländer LG) kann mit ihren ersten beiden Versuchen zunächst nicht an ihre Bestleistung von 6,47 Metern heran. Zweimal erreichte sie 6,19 Meter. Im finalen Anlauf setzte sie dann aber 6,33 Meter in den Sand und schob sich auf Platz drei in ihrer Qualifikationsgruppe vor. „Mit den ersten beiden Sprüngen war ich nicht zufrieden, umso schöner, dass es dann mit dem letzten Sprung geklappt hat. Im Finale würde ich gerne eine neue Bestleistung springen“, sagte sie.
Die dritte deutsche Athletin Ruth Hildebrand (MTG Mannheim) qualifizierte sich mit 6,11 Metern im zweiten Sprung für das Finale. Im ersten Versuch hatte sie sich mit 6,01 Metern in die Ergebnislisten eingetragen. Der Dritte war ungültig. „Ich bin stolz auf uns als Team. Wir sind alle super gesprungen und haben uns gegenseitig gepusht. Toll wäre jetzt eine Platzierung in den Top Acht“, sagte sie anschließend.
Kugelstoßen | Qualifikation |
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Deutsche Kugelstoßerinnen am Samstagvormittag erfolgreich
Beide deutschen Kugelstoßerinnen haben am Samstagvormittag den Final-Einzug feiern können. Jaqueline Gippner (SC Potsdam) erreichte mit ihrem ersten Stoß 15,07 Meter und trug damit bereits ihre Qualifikations-Bestweite in die Ergebnislisten ein. Nach einem Fehlversuch stieß sie im finalen Versuch 14,59 Meter. Als Dritte ihrer Qualifikations-Gruppe zog sie schließlich souverän in das Finale ein, welches am Samstagnachmittag stattfinden wird.
„Es hätte besser laufen können. Mit der Technik war ich heute nicht wirklich zufrieden. Ich weiß gerade nicht an was es lag, vielleicht war es die Nervosität. Im Finale würde ich nun gerne mindestens unter die ersten Fünf kommen", so die Kugelstoßerin nach dem Wettkampf.
Auch Nina Ndubuisi (SG Schorndorf 1846) holte sich ein kleines q für den Finaleinzug. Sie wurde Fünfte in ihrer Qualifikations-Gruppe und erzielte mit 14,34 Metern ihren besten Stoß. Gestartet war sie mit einem Fehlversuch, ihre letzte Kugel landete auf 14,13 Meter.
Speerwurf | Qualifikation |
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Lilly Urban und Josefa Schepp vollenden perfekte Vormittags-Session für DLV-Team
Die beiden DLV-Speerwerferinnen Lilly Urban (Eintracht Frankfurt) und Josefa Schepp (TSV Bayer 04 Leverkusen) haben eine äußerst erfolgreiche Vormittags-Session für das deutsche Team vollendet. Alle deutschen Athletinnen und Athleten erreichten am Samstagmorgen die nächste Runde. So auch die 19-jährige Lilly Urban, die Platz fünf in der zweiten Qualifikationsgruppe mit 49,83 Metern belegte. Mit ihren anderen beiden Versuchen blieb sie dagegen deutlich unter ihrer Bestweite von 53,83 Metern zurück: Im ersten Anlauf segelte ihr Arbeitsgerät auf 45,21 Meter, später auf 45,95 Meter.
Direkt hinter Lilly Urban belegte Josefa Schepp Platz sechs. Nach der ersten gültigen Weite, konnte sie sich auf 49,00 Meter steigern. Im dritten Versuch bestätigte sie diese Leistung mit 48,37 Metern. Beide deutschen Athletinnen durften sich am Ende über ein kleines q und damit den Finaleinzug freuen. Favoritin ist dort die Serbin Adriana Vilagos, die mit 60,62 Metern die Konkurrenz distanzierte.
4x400-Meter-Staffel | Vorläufe |
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DLV-Staffel gewinnt mit mehreren Metern Vorsprung
Souveräner Auftritt der deutschen Läuferinnen mit der 4x400-Meter-Staffel: Das DLV-Team hat in der Besetzung Lysann Helms (Hamburger SV), Anna Malia Hense (LG Olympia Dortmund), Lena Leege (LAC Berlin) und Maja Schorr (SV Go! Saar 05) in einer Zeit von 3:38,55 Minuten seinen Vorlauf am Samstagvormittag ohne Probleme gewonnen.
Lysann Helms hatte den Staffelstab nach 400 Metern noch als Sechste übergeben, nach leichten Abstimmungsproblemen bei der Übergabe arbeitete sich Anna Malia Hense aber schnell in den vorderen Bereich des Feldes vor. Auf Platz zwei liegend übergab sie an Lena Leege, die nun endgültig den Turbo zündete. Mit einem starken Auftritt distanzierte sie die Konkurrenz deutlich und konnte an Schlussläuferin Maja Schorr übergeben. Die 17-Jährige hatte keine Probleme den Vorsprung ins Ziel zu bringen, konnte gegen Ende sogar noch an Tempo herausnehmen.
Damit wird das deutsche Team zum Abschluss der U20-EM am Sonntag im Finale antreten. Aus dem deutschen Vorlauf schafften es auch die Teams aus Belgien, Italien, Ukraine und Irland in die Finalrunde.
MÄNNLICHE U20
200 Meter | Halbfinale |
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James Adebola vepasst Final-Ticket
James Adebola (SCC Berlin) startete auf der Innenbahn ins Halbfinale. Bereits kurz nach dem Startschuss konnte er sich am Anfang der Kurve am Ungarn Bence Farkas vorbeiarbeiten. Bereits auf der Zielgeraden wurde jedoch klar, dass es für den 19-Jährigen nicht für ein großes Q und den direkten Finaleinzug reichen würde. Es musste also eine schnelle Zeit für ein kleines q her.
Auf den letzten Metern setzte er sich noch vor den Slowenen Andrej Skocir und kam schließlich in 21,35 Sekunden als Sechster ins Ziel. Damit blieb der Berliner acht Hundertstel über seiner Zeit, die er am Vortag in der Qualifikation aufgestellt hatte. Da das letzte q bereits bei 21,29 Sekunden vergeben wurde, blieb ihm somit das Ticket für das Finale verwehrt.
800 Meter | Halbfinale |
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Enttäuschung nach starkem Auftritt: Adrian Engstler disqualifiziert
Im 800-Meter-Halbfinale galt es, einen der ersten drei Plätze zu ergattern oder aber zu den zwei Zeitschnellsten zu gehören. Adrian Engstler (TV Villingen) hielt sich zunächst im hinteren Teil des Feldes auf und überließ die Tempoarbeit seinen Konkurrenten. Knapp 420 Meter vor dem Ziel kam er aus seiner Deckung heraus, beschleunigte das Tempo und schob sich vom sechsten auf den fünften Platz vor. Auf den letzten 400 Metern konnte er sich schließlich sogar auf den vierten Platz vorarbeiten und bog auf dieser Position liegend auch auf die Zielgerade ein.
Die drei vor ihm liegenden Konkurrenten waren in Reichweite, jedoch fand der Deutsche keinen Weg an den nebeneinander laufenden Athleten vorbei. In 1:48,60 Minuten erreichte er schließlich in neuer Bestzeit als Vierter das Ziel. Das hätte für ein kleines q für den Finaleinzug gereicht. Doch die Freude währte nur kurz, denn Engstler wurde nachträglich wegen Einhakens bei einem seiner Konkurrenten nach etwa 600 Metern disqualifiziert.
Auch Felix Wittmann (LSG Eschweiler) erreichte nicht das Finale, er lag auf Rang sechs, als der Rundengong ertönte. Ebenfalls schob er sich schließlich auf den fünften Platz vor und versuchte an den ersten Vier dranzubleiben. Doch das Tempo schien für ihn zu hoch zu sein, nach und nach wurde die Lücke zum Führungsfeld größer. Auf der Zielgeraden wurde der 19-Jährige noch vom Schweizer Ramon Wilpli und Italiener Francesco Pernici abgefangen. In 1:50,71 Minute kam er als Siebter ins Ziel und schied aus.
Diskuswurf | Qualifikation |
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DLV-Trio dominiert Diskuswurf-Qualifikation
Die wichtigste Nachricht gleich zu Beginn: Alle drei deutschen Diskuswerfer haben am Samstag den Finaleinzug klargemacht. Nach seinem für ihn nicht ganz zufriedenstellenden Auftritt im Kugelstoßen wollte Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) nun unbedingt ein Erfolgserlebnis einfahren. Nachdem er bereits im ersten Versuch mit 60,55 Metern eine gute Weite vorweisen konnte, landete sein Arbeitsgerät beim dritten Wurf gar bei 63,83 Meter. Damit näherte er sich nicht nur an seine Bestleistung von 64,25 Metern an, er konnte zugleich den Sieg in seiner Qualifikationsgruppe feiern. Mit einem großen Q erreichte er das Finale.
„Nach meiner Leistung im Kugelstoßen bin ich jetzt sehr zufrieden. Für das Finale spreche ich besser keine Zielvorgabe aus, das geht bei mir meist nach hinten los“, sagte Steven Richter.
Direkt hinter ihm auf Platz zwei landete Mika Sosna (TSG Bergedorf). Der 18-Jährige hatte ebenfalls keine Probleme sich gegen die internationale Konkurrenz durchzusetzen. Nach 60,27 Metern und 59,43 Metern folgte seine beste Weite von 60,67 Metern. Anschließend sagte er: „Ich habe ein paar technische Fehler gemacht, dafür war es eine sehr gute Leistung. Wir freuen uns, dass alle drei deutschen Starter ins Finale gekommen sind. Dort muss man schauen, was möglich ist."
Auch Magnus Zimmermann (SV Halle) konnte sich bereits früh so gut wie sicher sein, dass er das Finale erreichen würde. Zwar blieb er in seiner Qualifikations-Gruppe am frühen Vormittag mit 60,89 Metern elf Zentimeter unter dem für die direkte Qualifikation geforderten Standard, doch es war unwahrscheinlich, dass im weiteren Verlauf mehr als elf Konkurrenten ihr Arbeitsgerät weiter als der 18-Jährige werfen sollten. So sollte es schließlich auch kommen. Nach Abschluss der zweiten Qualifikation-Gruppe konnte er den drittenbesten Versuch aller Teilnehmer vorweisen und somit ins Finale einziehen. Seine beiden anderen Würfe in der Qualifikation waren ungültig.
4x400-Meter-Staffel | Vorläufe |
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Überzeugender Auftritt des DLV-Teams
Wenige Minuten nach dem die DLV-Staffel-Läuferinnen über 4x400-Meter ins Finale eingezogen waren, tat es ihnen die männliche Staffel gleich. In der Besetzung Friedrich Rumpf (1. VfL Fortuna Marzahn), Max Tank (LC Rehlingen), Malik Skupin-Alfa (LG Offenburg) und Charles Okai (Königsteiner LV) zeigten sie zudem einen ähnlich dominanten Auftritt wie die weibliche Besetzung zuvor und auch der Ablauf ähnelte sich stark.
Nachdem Startläufer Friedrich Rumpf als Sechster übergab, lief Max Tank auf Rang drei nach vorne. 150 Meter vor der Staffelübergabe attackierte er die beiden vorne liegenden Franzosen und Polen. Mit einer energischen Leistung zog er an ihnen vorbei und übergab an Malik Skupin-Alfa als Führender. Dieser setzte sich gegen die Angriffe der internationalen Konkurrenz erfolgreich zur Wehr und reichte den Stab an Schlussläufer Charles Okai weiter. Der Athlet vom Königsteiner LV begann in hohem Tempo und setzte sich von seinen Konkurrenten ab.
Auf der Zielgeraden wurde es schließlich noch einmal eng. Sowohl die Franzosen als auch die Polen kam von hinten noch einmal an Okai heran. Doch der 17-Jährige blieb cool und brachte den deutschen Sieg in 3:09,43 Minuten nach Hause. Am Sonntagabend wird das Finale stattfinden.
Livestream Live-Ergebnisse U20-EM 2021 Tallinn kompakt