Manfred Steffny, zweimaliger Olympiateilnehmer im Marathon, der in den 60er und 70er Jahren zu den besten deutschen Marathonläufern zählte, vollendet am 14. August bei bester Gesundheit in Erkrath sein 80. Lebensjahr.
Manfed Steffny wurde als ältester Sohn des Goldschmiede-Meisters Alfons Steffny und dessen Ehefrau Marianne in Trier geboren. Zusammen mit seinen Brüdern Horst, Gerhard und Herbert sowie seiner Schwester Christa wuchs er in der ältesten Stadt Deutschlands unweit der Porta Nigra auf. Über den Feldhandball spielenden Vater kamen die Söhne einst zur Leichtathletik.
Im Jahr 1955 nahm der damals 14-jährige Manfred erstmals mit seinem Vater an den Kreismeisterschaften im Waldlauf teil. Der Vater siegte in der Altersklasse, der Sohn gewann bei den Schülern mit großem Vorsprung. Dies sollte der Beginn seiner überaus erfolgreichen Läuferkarriere sein.
Vorbild Abebe Bikila inspiriert zum Marathonlauf
Als das entscheidende Erlebnis für seine spätere sportliche Entwicklung nennt Manfred Steffny den Olympiasieg des Äthiopiers Abebe Bikila, der 1960 in Rom (Italien) im Marathonlauf olympisches Gold holte. „Ich sah die Bilder im Fernsehen und war fortan von der Idee besessen, auch einmal bei Olympia im Marathon an der Startlinie zu stehen.“
Dieser Jugendtraum erfüllte sich für den Trierer acht Jahre später. Manfed Steffny qualifizierte sich 1968 im letzten Moment für den Marathonlauf der Olympischen Spiele in Mexiko und stand mit seinem Idol Abebe Bikila an der Startlinie. Dort belegte er Rang 17 noch vor dem Olympiasieger über 10.000 Meter Naftali Temu (Kenia). Bikila fiel den schweren Bedingungen in der Höhe Mexikos zum Opfer.
Seine Bestmarke von 2:16:45 Stunden stellte Manfred Steffny vier Jahre später in Manchester (Großbritannien) im Vorfeld seiner zweiten Olympia-Teilnahme 1972 in München auf.
Seit 1974 Herausgeber der Fachzeitschrift "Spiridon"
Auch nach Beendigung seiner leistungssportlichen Karriere blieb Manfred Steffny dem Ausdauersport als Altersklassen-Läufer, als Trainer seines Bruders Herbert und seines Schützlings Christa Vahlensieck – damalige Weltbeste im Marathonlauf – treu. Die Begeisterung zum Laufen lebte der „Musterschüler“ von Dr. Ernst van Aaken darüber hinaus als Sportjournalist, Buchautor, Veranstalter von Laufseminaren sowie Gast für Vorträge aus. Bis zum heutigen Tag investiert er all seine Kraft in seinen „Spiridon“, die Laufzeitschrift, die er zusammen mit Dr. Ernst van Aaken (Waldniehl) im Jahr 1974 gründete.
Auch heute noch hat er seinen „Lebensmarathon“ nicht beendet: Manfred Steffny läuft noch täglich und gibt Läuferinnen und Läufern weiterhin wertvolle Tipps. Bei all seinen Aktivitäten stand ihm seine Ehefrau Renate, die leider in diesem Jahr verstarb, zur Seite. Renate schenkte dem Marathon-Mann aus Trier mit Daniel und Dominik zwei Söhne, die hobbymäßig den Laufsport regelmäßig betreiben.
Gerade noch rechtzeitig zu seinem 80. Geburtstag wird der erste Teil seiner Biografie „Manfred Steffny: Nicht immer leichtfüßig“ veröffentlicht. Eine spannende Lektüre, die seine ersten drei Lebensdekaden beschreiben. Teil zwei seiner Biographie soll zeitnah folgen.