Der Berlin-Marathon wird die insgesamt 46. Teilnahme für Wilfried Köhnke sein. Niemand ist so oft in der Hauptstadt gestartet.
Wenn Wilfried Köhnke, Jahrgang 1947, vom Polizei SV Berlin am Sonntag (25. September) an die Startlinie des 48. Berlin-Marathons tritt, ist es für ihn die 46. Teilnahme an der traditionsreichen Veranstaltung. Nur bei der Premiere des Berlin-Marathons im Jahr 1974 und 1982 aufgrund eines Leistenbruchs musste er aussetzen. Damit ist er der alleinige Teilnahme-Rekordhalter des Berlin-Marathons.
In den Ergebnislisten des Berlin Marathons findet man vor allem den Namen von Marathon-Legende Bernd Hübner vom SCC Berlin zuhauf als Finisher. Doch er absolvierte „lediglich“ 44 Teilnahmen. Insgesamt absolvierte Hübner 100 Marathonrennen und hat mittlerweile auch ein Buch darüber geschrieben: „Berlin Marathon – Eine Liebeserklärung“. Kurz vor „seinem Hundertsten“ steht auch Günther Hallas von der LG Nord Berlin, der aber in diesem Jahr aufgrund einer Operation nicht in Berlin starten kann.
Eigentlich sollte auch für Wilfried Köhnke bei der diesjährigen Berlin-Ausgabe der hundertste Lauf anstehen. Doch zu Besuch bei seiner Schwester in Australien, nahm er nach der Aufhebung der dortigen Corona-Beschränkungen im Mai spontan in Shell Harbour am Marathon teil, sodass er dort bereits seinen „Hundertsten“ absolvierte. Berlin wird also Marathon Nummer 101 für ihn sein.
Zahlreiche internationale Starts
Fragt man den fitten Senior, wie er zum Marathonlaufen kam, dann erinnert er sich gerne an die immer mehr um sich greifende Laufbewegung mit den Volksläufen in den 1970er Jahren zurück. Dort lernte er Altersklassenläufer Günther Modrow von der LG Süd Berlin kennen, der auch beim ersten Berlin-Marathon startete. Obwohl Wilfried Köhnke bis dahin nur Strecken bis maximal 20 Kilometer lief, baute er kontinuierlich sein Training aus. Weitere Motivation erhielt er von SCC-Trainer „Bubi“ Orlowski.
Mit Freude erinnert sich der passionierte Marathonläufer an seine internationalen Starts in Australien, New York (USA) oder Johannesburg (Südafrika). Stolz blickt er auf seine 1985 erzielte Bestzeit von 2:44:48 Stunden zurück – um sich damals für die Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren, wurden 2:45 Stunden gefordert. Für dieses Jahr hat sich Wilfried Köhnke abermals gut vorbereitet und orientiert sich an seiner 2021 gelaufenen Bestzeit von 4:21:23 Stunden.