| Frankfurt

Stimmungsvolles Comeback für den "Ball des Sports"

Frankfurt ist mit dem Comeback des «Ball des Sports» am Main und dem Neujahrsempfang des DOSB am Samstag die Metropole des deutschen Sports. Nun soll Mainhattan zur Hauptstadt des Sports werden.
dpa/sb

Die Finanzmetropole Frankfurt am Main entwickelt sich immer mehr zur Hauptstadt und zum Impulsgeber des deutschen Sports. Mit dem Comeback des "Ball des Sports" der Deutschen Sporthilfe und dem Neujahrsempfang des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am Samstag gab es gleich zwei große Festivitäten. Einen Tag zuvor war Rudi Völler als neuer Nationalmannschaftsdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vorgestellt worden – ebenfalls in der Mainmetropole. Sie soll in Zukunft nach dem Willen der Sportpolitiker zum Zentrum des organisierten Sports ausgebaut werden (wir berichteten). 

Zunächst wurde erst einmal beim 52. "Ball des Sports", der von Wiesbaden wieder für zunächst fünf Jahre nach Frankfurt zurückgekehrt ist, unter der Kuppel der Festhalle gefeiert. Mehr als 1.500 Stars und Prominente aus Sport, Politik und Wirtschaft, darunter zahlreiche Größen der Leichtathletik, kamen und feierten bis in die Morgenstunden. Eine Auszeit vom aufreibenden Politbetrieb war für Bundesinnenministern Nancy Faeser die größte Spendengala Europas.

"Es ist ein Abend, wo man mal entspannt sein kann. Man braucht auch Kraft, um die Aufgaben zu bewältigen", sagte die SPD-Politikerin, die den Abend "mit meinem Mann genießen" wollte. In den Eröffnungstanz trat sie ohne Training an: "Leider hatte ich dazu keine Zeit." Im nächsten Jahr könnte sie in anderer Funktion dabei sein: Noch überlegt Faeser, ob sie für die SPD als Spitzenkandidatin bei der hessischen Landtagswahl antritt. 

Fast 100 Athleten und Athletinnen kamen zum größten Fest des Sports – allen voran der "Sportler des Jahres" und Zehnkämpfer Niklas Kaul (USC Mainz). Auch die Siebenkämpferinnen Vanessa Grimm (Königsteiner LV) und Lucie Kienast (Eintracht Frankfurt), 400-Meter-Hürden-Läuferin Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen) oder Staffel-Europameisterin Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) machten auf dem Roten Teppich eine gute Figur. Darüber hinaus gesellten sich zahlreiche Leichtathletik-Ikonen wie die Olympiasiegerinnen Heike Henkel und Ulrike Nasse-Meyfarth zu den geladenen Gästen.

700.000 Euro Erlös für die Sporthilfe erwartet

Während der erwartete Erlös des Balls von 700.000 Euro der Athletenförderung zugutekommen wird, ging es bei DOSB-Neujahresverband mehr um eine bessere Zukunft des deutschen Spitzensports, der seit 1992 kontinuierlich weniger Medaillen bei Olympischen Spielen holt. Dies soll sich ändern. Die Ausrichtung der Reform ist aber noch umstritten. 

So hält Hessens Sportminister Peter Beuth eine zukünftige Spezialisierung auf aussichtsreiche Disziplinen für falsch. "Sicherlich muss man stärker darauf schauen, dass das Geld effizient eingesetzt wird", meinte der CDU-Politiker. Aber: "Das darf nicht dazu führen, dass einzelne Sportarten systematisch von Förderungen ausgeschlossen werden." Damit reagierte Beuth auf Sporthilfe-Vorstandschef Thomas Berlemann: Er hält eine Fokussierung auf erfolgreiche Sportarten zumindest eine Überlegung wert.

Kampagne für den Re-Start des Sports nach der Pandemie

Das erste sportpolitischen Gipfeltreffen des neuen Jahres, das nicht im Frankfurter Römer, sondern in der Sporthalle der TG Bornheim veranstaltet, wurde auch zur Ankündigung einer Kampagne von DOSB und BMI für einen Re-Start nach der Pandemie genutzt. "Wir haben durch die Corona-Pandemie viele Mitglieder verloren und wollen sie zurückgewinnen", sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert. Die Kampagne "Dein Verein: Sport, nur besser"wird vom Bund mit 25 Millionen Euro finanziert und nächste Woche gestartet.

Mit einem weiter in die Zukunft reichenden Vorhaben soll Frankfurt als Standort für zahlreiche Sportverbände, Institutionen und Leistungszentren im Stadtwald ausgebaut und gestärkt werden. "Wir müssen uns dafür um den großen Sanierungs- und Investitionsbedarf an der Otto-Fleck-Schneise kümmern", sagte Minister Beuth. Bundesmittel für Modernisierung und Ausbau seien zumindest in Aussicht gestellt. Wichtiger sei aber, dass man dort eine gemeinsame Idee entwickele und aus den vielen Geschäftsstellen des Sports "einen Sportcampus" mache. "Für den Sport in Deutschland wäre es gut, wenn wir eine so klare, feste Struktur und ein Zentrum des deutschen Sports hätten."

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