Vor zwei Wochen blieb 800-Meter-Läuferin Smilla Kolbe erstmals unter zwei Minuten. Am Samstag legte sie nun mit dem nächsten Rennen dicht an der magischen Marke nach. In 2:00,33 Minuten rannte sie bei den "Atlantic Sun Championships" die zweitbeste Zeit ihrer Karriere. Erfolgreiche Tests absolvierten in Eugene auch Till Steinforth und Lucie Kienast.
An diesem Wochenende finden in den USA zahlreiche Meisterschaften der "National Collegiate Athletic Assiciation" statt. Besonders glänzen konnte am Samstag erneut Mittelstrecklerin Smilla Kolbe (Eintracht Frankfurt). Die 23-Jährige, die vor zwei Wochen bei den East Coast Relays in Jacksonville, Florida (USA) erstmals die Zwei-Minuten-Marke geknackt hatte, hat in den vergangenen Monaten einen großen Schritt nach vorn gemacht.
An selber Stätte ließ sie am Samstag das zweitschnellste Rennen ihrer Karriere folgen: Bei den "Atlantic Sun Championships" siegte die Studentin der University of North Florida in 2:00,33 Minuten. Damit blieb Smilla Kolbe erneut unter der Leistungsbestätigungsnorm für die WM in Tokio (Japan; 13. bis 21. September), die bei 2:00,70 Minuten steht. Dabei wurde sie von der Marokkanerin Bahiya El Arfaoui ordentlich gefordert. Denn diese schraubte ihren Hausrekord um drei Sekunden nach unten auf 2:01,00 Minuten, beide Athletinnen durcheilten die 400 Meter in weniger als einer Minute (zu den Ergebnissen).
Lucie Kienast stolz auf Platz zwei
Bei den "Big Ten Championships" im berühmten Hayward Field von Eugene, Oregon (USA) waren zwei deutsche Mehrkampf-Asse am Start. Der Hallen-WM- und -EM-Dritte im Siebenkampf Till Steinforth (SV Halle) absolvierte einen Test in einer seiner stärksten Einzeldisziplinen. Im Weitsprung flog er auf 7,58 Meter – Platz vier. "Da kommt noch mehr", kündigte der Student der Universität Nebraska anschließend auf Instagram an.
Lucie Kienast bestritt hingegen den kompletten Siebenkampf. Die Studentin der Universität von Illinois, in Deutschland im Trikot von Eintracht Frankfurt unterwegs, erzielte 5.851 Punkte. Damit wurde sie Zweite. Während sie in ihrer eigentlichen Paradedisziplin, dem Weitsprung, mit 5,95 Metern Punkte liegen ließ, erkämpfte sie sich über 800 Meter eine deutliche neue Bestzeit: 2:12,79 Minuten wurden gestoppt, die 23-Jährige war damit zwei Sekunden schneller denn je.
Über 200 Meter gelang ihr mit 24,43 Sekunden die beste Zeit seit ihrem Achillessehnenriss im Jahr 2021. "Die letzten zwei Monate waren hart", verriet Lucie Kienast auf Instagram, und: "Ich bin stolz auf mich." (Zu den Ergebnissen)
Mykolas Alekna ran an die 70 Meter
Den "ACC Outdoor Championships" in Winston-Salem, North Carolina drückte am Samstag Diskuswurf-Weltrekordler Mykolas Alekna seinen Stempel auf. Der Litauer feuerte seine Scheibe auf 69,86 Meter und dominierte damit erwartungsgemäß den Wettkampf. Über 1.500 Meter lief Paul Specht (VfL Sindelfingen) in 3:45,53 Minuten auf Rang vier (zu den Ergebnissen).
Bei den "Big 12 Championships" in Lawrence, Kansas sorgte die US-Amerikanerin Meghan Hunter über 800 Meter für ein Top-Resultat. Sie glänzte mit Meetingrekord von 1:58,99 Minuten. Über 400 Meter Hürden schob sich Nathaniel Ezekiel aus Nigeria in 47,89 Sekunden an Position drei der Weltjahresbestenliste. Über 100 Meter Hürden hätte Naomi Krebs (LG Stadtwerke München) mit ihrer Bestzeit von 12,94 Sekunden sicher um die vorderen Plätze mitreden können, der in 12,87 Sekunden an die Nigerianerin Adaobi Tabugbo ging. Sie verzichtete jedoch auf den Finallauf, zuvor war sie mit der 4x100-Meter-Staffel der "Texas Tech University" disqualifiziert worden (zu den Ergebnissen).
Bei der South Eastern Conference in Lexington, Kentucky hatte bereits am Freitag Nina Ndubuisi (SG Schorndorf 1846) für das Highlight aus deutscher Sicht gesorgt: Sie hakte mit 18,91 Metern die WM-Norm im Kugelstoßen ab (zum Bericht).