| Karriere-Ende

Ashton Eaton und Brianne Theisen-Eaton treten ab

Es ist ein Abschied auf dem Höhepunkt ihrer Karrieren. Einer, der überraschend kommt, der eine große Lücke und große Fußstapfen hinterlassen wird: Zehnkampf-Weltrekordler Ashton Eaton und seine Frau, die Hallen-Weltmeisterin im Fünfkampf Brianne Theisen-Eaton, haben am Mittwoch das Ende ihrer Karrieren verkündet.
Silke Bernhart

In einem gemeinsamen Statement auf ihrer Webseite <link http: www.weareeaton.com _blank link zur webseite von ashton eaton und brianne>weareeaton.com geben Ashton Eaton (USA) und seine Ehefrau Brianne Theisen-Eaton (Kanada) am Mittwoch Einblick in ihr Seelenleben – und in die Gründe für ihre Entscheidungen, sich als Athleten zurückzuziehen. Sie haben unterschiedliche Wege, unterschiedliche Erfolge hinter sich, doch beide kommen zu demselben Schluss: Sie haben alles gegeben, mehr geht nicht. Das Feuer, der Ehrgeiz, die Ziele, die sie antrieben – sie sind erloschen, verblasst, verpufft.

Zehn Jahre liege der Zeitpunkt zurück, in dem er sich entschlossen habe, es mit dem Zehnkampf zu versuchen, sagt Ashton Eaton. Zehn Jahre, in denen der bald 29-Jährige sich zum besten Zehnkämpfer aller Zeiten entwickelt, den Weltrekord auf 9.045 Punkte geschraubt, zwei olympische und zwei WM-Goldmedaillen gewonnen hat. "Jetzt ist die Zeit gekommen, mich von der Leichtathletik zu verabschieden", schreibt er. "Ehrlich gesagt gibt es nicht mehr viel, was ich im Sport machen will."

"Mental erschöpft"

"Ich habe in den letzten vier Jahren alles gegeben, was ich konnte", sagt die 28 Jahre alte Brianne Theisen-Eaton. Auch die Kanadierin mit einer Bestleistung von 6.808 Punkten hat große Erfolge gefeiert, mit Gold bei der Hallen-WM 2016 und zwei WM-Silbermedaillen. Die Krönung aber blieb aus, in Rio musste sie sich mit Rang drei begnügen.

"Ich war mental erschöpft", erinnert sie sich an den Moment, in dem sie nach den 800 Metern von Rio die Ziellinie überquerte, "ich habe mich gefühlt, als wolle ich nie wieder einen Siebenkampf absolvieren." Fünf Monate später steht fest: Es war ihr letzter Siebenkampf. Ihr fehle die Leidenschaft für den Sport, weil sie wisse, dass sie sich nicht mehr weiter entwickeln, nicht noch mehr geben, nichts anders machen kann.

What now?

Mit der Frage "What now??" beendet Ashton Eaton sein Statement. Antworten auf diese Frage geben weder er noch seine Frau. Sicher werden beide den nächsten Schritt in ihrem Leben ebenso akribisch, perfektionistisch und leidenschaftlich planen wie ihre Karriere im Sport. Sie hinterlassen nicht nur im Mehrkampf, sondern in der Leichtathletik insgesamt große Fußstapfen.

Und Ashton Eaton hinterlässt mit seinem Weltrekord ein Vermächtnis, das die Generationen nach ihm anspornen wird – so wie einst Ex-Weltrekordler Roman Sebrle (Tschechische Republik) ihn motiviert hat. An den ersten 9.000-Punkte-Zehnkämpfer richtet er persönliche Worte: "Danke, dass du das Limit überboten hast", schreibt er. "Deinetwegen streben wir nun nach höheren Höhen." Ashton Eaton ist der einzige Athlet, der Serble noch überbieten konnte. Jetzt überlässt er den anderen Athleten in ihrem Streben nach der magischen Marke die Bühne.

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