Das war ein großer Vertrauensbeweis. Auf der Mitglieder-Versammlung der „Freunde der Leichtathletik“ anlässlich der Deutschen Meisterschaften in Nürnberg wurde Hans Schulz einstimmig als Vorsitzender wieder gewählt.
Der frühere Gesamtschuldirektor, Hans Schulz, der bereits seit 1993 die Geschicke der gemeinnützigen Initiative leitet, ließ allerdings nach der Wiederwahl bereits jetzt durchblicken, dass dies seine letzte Legislaturperiode sei. „Trotzdem werde ich noch meine ganze Kraft bis 2017 in mein Amt investieren,“ versicherte der 69-jährige Hertener.
Die Position des Zweiten Vorsitzenden werden in Zukunft jeweils Hanne Ziemek und der frühere 400-Meter-Europameister Hartmut Weber übernehmen. Sepp Anthofer erhielt als Schatzmeister wieder das Vertrauen der „Freunde“. Allerdings möchte er wie Hans Schulz in zwei Jahren einem Jüngeren Platz machen.
Drei Youngster als Mitarbeiter
Als Beisitzer erhielten Peter Busse, Roland Frey, Hans-Ulrich Frost, Markus Schnorrenberg und Peter Middel das Vertrauen der Mitglieder-Versammlung. Neu in der Führungscrew ist Hans-Ulrich Frost. Der 66-jährige frühere Polizeibeamte gehört dem VfL Wolfsburg an, der mit 31 Mitgliedern die größte Fan-Gruppe bei den „Freunden der Leichtathletik“ stellt. Um jüngere Mitglieder für die Vorstandsarbeit zu begeistern, wurden mit Danny Schott, Christiane Offel und Uta Götze drei „Youngster“ als kooptierte Mitarbeiter berufen.
Ausgeschieden aus dem „Freunde-Vorstand“ sind Rüdiger Nickel und Dr. Josef Hesse. Rüdiger Nickel wollte mit seiner Nicht-Kandidatur, wie er es bereits vor zwei Jahren angekündigt hatte, eine Verjüngungskur in der „Freunde-Crew“ einleiten. „Ich werde die Zeit, in der ich bei den`Freunden` mitarbeitete, sicherlich als eine meiner wertvollsten Zeiten in der Leichtathletik in Erinnerung behalten,“ erklärte das langjährige Präsidiumsmitglied des DLV bei seiner Verabschiedung.
Hohe Fördersumme für den Nachwuchs
„Freunde“- Geschäftsführer Alfred Maasz berichtete, dass die Mitgliederzahl der „Freunde der Leichtathletik“ (FdL) gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen ist und aktuell 1.010 beträgt. Mit insgesamt 40.000 Euro fördert die gemeinnützige Initiative im laufenden Jahr die Nachwuchsarbeit des DLV. „Wenn es die `Freunde der Leichtathletik`nicht geben würde, müsste man sie erfinden. Das Jugendlager und das Fairplay-Camp würde es ohne die Freunde-Unterstützung nicht geben. Beide Maßnahmen tragen genauso zur Team-Bildung bei wie der Anschlusstag bei den U18-Weltmeistermeisterschaften im kolumbianischen Cali,“ lobte die Bundesausschuss-Vorsitzende Jugend Esther Fittko, das große Engagement der FdL.
Eine nette Geste war, dass die Teilnehmer des DLV-Jugendlagers unter der Leitung von Uta Götze mit DLV-Maskottchen „Jule“ die Mitgliederversammlung „stürmten“ und sich bei den „Freunden“ persönlich bedankten.
Ebenfalls persönlich erschienen waren Ex-Dreisprung-Weltmeister Charles Friedek und Masalla Felski, die sich bei den „Freunden“ für die Unterstützung beim Mehrfachsprung-Cup bedankten. „Dieser Cup ist ein hervorragendes Mittel, um junge Leute für den Dreisprung zu begeistern. Das Mehrfachspringen sollte zu den allgemeinen Trainingsmitteln gehören. Zudem benötigen wir für eine Disziplin wie den Dreisprung viele fachkundige Trainer“, erläuterte Charles Friedek. Sein Trainer-Kollege Massala Felski fügte hinzu: „Viele Athleten bestreiten oft unvorbereitet einen Dreisprung-Wettkampf. Das sieht nicht gut aus. Mit den Mehrfachsprüngen sollten wir bereits im Alter von sechs bis zehn Jahren beginnen, denn das ist das Lernalter für den Dreisprung.“
Wahl zum Leichtathleten des Jahres bleibt
Die Wahl zum „Leichtathleten bzw. zur Leichtathletin des Jahres“ unter der Schirmherrschaft der „Freunde“ findet weiter eine positive Resonanz und soll daher in der bisherigen Form beibehalten werden.
Der Bekanntheitsgrad der „Freunde“ ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Mit dazu beigetragen hat der „Freunde-Info-Stand“, den die frühere DLV-Jugendwartin Hanne Ziemek zusammen mit Christiane Offel und Thomas Kuntke bei deutschen Meisterschaften mit großem Engagement und Zeitaufwand betreut. Öffentlichkeitswirksam ist auch der Auftritt der „Freunde“ in den neuen Medien. Manchmal zählt man bis zu 30.000 Aufrufe pro Tag.
Hans Schulz berichtete, dass die Zusammenarbeit zwischen den „Freunden der Leichtathletik“ und der Deutschen Leichtathletik-Marketing (DLM) nach einer gemeinsamen Sitzung im Frühjahr in Darmstadt stärker mit „Leben“ gefüllt werden konnte.
Fachkundiger Fan-Block
Positiv gestaltet sich inzwischen auch die Zusammenarbeit mit DLV-Generaldirektor Frank Hensel und den Nachwuchsbundestrainern.
Bei den Meisterschaften im In-und Ausland bilden die „Freunde“ immer einen fachkundigen Fan-Block. DLV-Ehren-Präsident Theo Rous bezeichnete sie daher als die großen Experten der Leichtathletik. Bei den deutschen Meisterschaften in Nürnberg waren sie mit 172 Personen vertreten.
Wie groß der deutsche Fan-Block bei den Europameisterschaften 2016 in Amsterdam (Niderlande) sein wird, lässt sich momentan noch nicht absehen, denn der Preis für eine Dauerkarte ist mit 750 Euro unangemessen hoch. Mit solch einer Preisgestaltung werden die EM-Organisatoren sicherlich nicht viele „Freunde“ für die kontinentalen Titelkämpfe begeistern können.