Die Möglichkeit, beim 28. Senioren-Hallensportfest am 4. Februar in Fürth zweimal im Kurzsprint antreten zu können, hat Katja Berend (SV Großhansdorf) auch ebenso oft genutzt, um die deutsche Hallenbestleistung der Klasse W55 über 60 Meter zu steigern.
Die Schleswig-Holsteinerin Katja Berend war in der vergangenen Saison so gut wie gar nicht in Erscheinung getreten. Ihren einzigen Freiluftstart hatte sie, damals noch in Stockholm ansässig, Mitte Mai in Schweden mit einem Rennen über 100 Meter in 13,31 Sekunden absolviert und musste danach, verletzungsbedingt, die Saison beenden.
Mit Jahresbeginn in die Klasse W55 aufgerückt, hatte sich Katja Berend vor zwei Wochen in Hamburg mit einem Wettkampf über 60 Meter in 8,56 Sekunden zurückgemeldet und war mit dieser Zeit nur knapp über der bestehenden deutschen Hallenbestleistung von Ingrid Meier geblieben. Die damals für den TSV Zirndorf startende Ingrid Meier war im Jahr 2004 in Sindelfingen mit diesen 8,56 Sekunden Hallenweltmeisterin geworden.
Am Samstag in Fürth blieb Katja Berend zunächst mit 8,52 Sekunden unter der bisher gültigen Bestmarke und steigerte diese Leistung 70 Minuten später dann noch auf 8,51 Sekunden. Die 200 Meter legte sie später in 28,38 Sekunden zurück.
Vierfacherfolg für Urte Alisch
Gleich in vier Wettbewerben gab Urte Alisch (SWC 46 Regensburg) ihren Einstand in der Klasse W50: Im Weitsprung kam sie mit 5,03 Metern der bestehenden deutschen Hallenbestleistung von 5,09 Metern schon recht nahe, die 60 Meter sprintete sie in 8,60 Sekunden, über 60 Meter Hürden erreichte sie 9,93 Sekunden und im Hochsprung überquerte sie 1,49 Meter.
Auch in Rekordnähe bewegte sich Ute Ritte (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), die im Stabhochsprung der Klasse W65 zunächst 2,52 Meter übersprang und danach 2,57 Meter auflegen ließ, um ihre eigene Bestmarke um einen Zentimeter zu steigern, daran dann aber (noch) knapp scheiterte.
Hochklassige Sprintergebnisse
Durch Heike Martin (LAC Erdgas Chemnitz), die in der Klasse W45 die 60 Meter in 8,03 Sekunden und die 200 Meter in 26,23 Sekunden lief und Brigitte Heidrich (LG Lüneburg), die die 400 Meter der Klasse W55 in 68,08 Sekunden gewann, gab es in den Wettbewerben der Seniorinnen weitere hochklassige Sprintergebnisse.
Bei den Männern der Klasse M60 standen die Sprintduelle zwischen Dr. Gerhard Zorn (TSV Vaterstetten) und Rudolf König (Saalfelder LV) im Mittelpunkt. Die 60 Meter gewann Rudolf König in 8,04 Sekunden hauchdünn vor Dr. Gerhard Zorn, der 8,05 Sekunden lief. Auf den längeren Distanzen drehte der Vaterstettener dann aber den Spieß um und gewann zweimal deutlich in 26,19 Sekunden über 200 Meter und 59,25 Sekunden über 400 Meter.
Nur zwei Siege für Guido Müller
Bei den Hallenmeetings in Fürth war Guido Müller (TSV Vaterstetten) immer ein wahrer Seriensieger. In diesem Jahr allerdings wurde er über 60 Meter der Klasse M75 vom startschnellen Dr. Karl Schmid (SpVgg SV Weiden) überrascht, der den Wettbewerb in 9,42 Sekunden gewann. Die Langsprints dominierte Guido Müller mit 30,87 Sekunden über 200 Meter sowie 71,16 Sekunden über 400 Meter aber weiterhin.
Nicht vergessen werden sollte auch Jan Schindzielorz (LG Forchheim). Der Hürdenspezialist befand sich vor 15 Jahren mit 13,50 Sekunden in der Spitzengruppe der deutschen Hürdensprinter, kam nach langer Pause erst vor zwei Jahren, nun in der Senioren-Leichtathletik, zum Wettkampfsport zurück und erzielte jetzt in Fürth 8,07 Sekunden über 60 Meter Hürden und 22,86 Sekunden über 200 Meter.