| U20-WM 2018

Tim Ader überglücklicher Vierter im Diskuswurf

Die Ausgangslage von neun Athleten mit Bestleistungen zwischen 61 und 66 Metern hätte es niemals vermuten lassen. Aber der Diskuswurf-Wettbewerb der U20-WM in Tampere hatte seine eigenen Gesetze. Mit 60,09 Metern konnte sich Tim Ader überraschend auf Platz vier nach vorn schieben. Korbinian Häßler wurde Elfter.
Silke Bernhart

Anders als die Meldelisten vermerkten, hatte Tim Ader (SC Neubrandenburg) bereits einen 60-Meter-Wurf im Gepäck, als er nach Tampere reiste. Einen einzigen auf 60,34 Meter – erzielt bereits Anfang Mai im heimischen Stadion. Das auf großer Bühne zu wiederholen, zum Saisonhöhepunkt und unter Druck: gar nicht so leicht für einen jungen Athleten. Aber es gelang! Tim Ader schickte die 1,75 Kilogramm schwere Scheibe am Sonntag in Tampere auf 60,09 Meter und fand sich damit auf einmal mitten in der Spitzengruppe wieder. Der 19-Jährige, der von der dreimaligen Weltmeisterin Franka Dietzsch betreut wird, sortierte sich nach drei Versuchen auf Rang vier ein.

Was noch in ihm steckt, zeigte er im sechsten Versuch: Da segelte der Diskus sogar in Richtung 62 Meter – aber der Versuch war ungültig. Kurz vergrub Tim Ader den Kopf in den Händen, dann aber bedankte er sich klatschend beim Publikum. „Ich bin vorn mit einem Fuß drüber – der wär’s vielleicht gewesen“, sagte er wenig später, „aber das ist mir egal. Ich bin überglücklich! Ich habe so viele Plätze gut gemacht. Am meisten freue ich mich über die Weite, der Platz ist mir fast egal, endlich konnte ich wieder einen 60-Meter-Wurf zeigen.“

Korbinian Häßler (LAC Erdgas Chemnitz) hatte mit dem Einzug in das Finale einen erfolgreichen Wechsel vom Kugelstoßen zum Diskuswurf vollzogen. Das i-Tüpfelchen und der Einzug in den Endkampf blieben jedoch aus. Nach zwei ungültigen Würfen kam er auf 55,42 Meter und wurde Elfter. „In der langen Pause, bevor der Wettkampf angefangen hat, ist ein bisschen die Spannung verloren gegangen“, erklärte der 18-Jährige, der bei den ersten zwei Versuchen vorn auf den Ring getreten war. „Aber es ist meine erste WM, elfter Platz, und ich bin noch der jüngere Jahrgang – ich kann zufrieden sein!“

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