| Premiere

Weltmeister-Duell beim Neujahrsspringen in Merzig

Am 3. Januar 2015 wird es im saarländischen Merzig erstmals ein Neujahrspringen im Stabhochsprung der Männer geben. Schauplatz ist der dortige Zeltpalast, der bisher hauptsächlich durch Kulturveranstaltungen bekannt wurde. Bereits jetzt ist klar, dass es mit Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) und dem Polen Pawel Wojciechowski zum Duell der Weltmeister von 2013 und 2011 kommt.
Manuel Keil

Raphael Holzdeppe staunte bei der Pressekonferenz am Montag, als er den Schauplatz des Neujahrsspringens erstmals von innen sah. Die Präsentation des Konzeptes fand genau in der Mitte des Zeltpalastes statt, wo am 3. Januar 2015 die Stabhochsprungmatte liegen wird. „Wir Stabhochspringer sind es ja gewohnt an außergewöhnlichen Orten zu springen. Aber in einem Zirkuszelt, da bin auch ich noch nie gesprungen“, sagte er und erklärte, er freue sich auf das spektakuläre Event.

Das Hauptzelt hat eine Höhe von 8,50 Metern und wegen der örtlichen Gegebenheiten wird nur ein verkürzter Anlauf von 25 bis 30 Metern möglich sein. Von einem Anlaufsteg aus werden die Athleten in Richtung des Publikums springen. Deren Plätze sind in Merzig im Halbkreis um die Stabhochsprungmatte angeordnet. „Die Zuschauer sind sehr nah dran und unter dem Zeltdach wirkt dass noch mal gebündelt“, findet der 25 Jahre alte Weltmeister. „So werden sie auch ein Gefühl für die Höhe bekommen, weil sie richtig nach oben schauen müssen. Im Stadion, wo sie weiter weg sind oder höher sitzen kommt das kaum rüber.“

Platz für 800 Zuschauer

Veranstaltet wird das Neujahrsspringen gemeinsam von dem Landkreis Merzig-Wadern und der Kreisstadt Merzig. Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich ist selbst ein großer Stabhochsprung-Fan. „Wir haben das Ziel auf die Region aufmerksam zu machen, vor allem durch die Präsentation des Sports in dieser besonderen Art und Weise“, sagt sie. Bürgermeister Marcus Hoffeld will Merzig vor allem als Sportstadt weiter nach vorne bringen. „Da wollen wir uns breiter aufstellen. Und dazu gehören auch solche Großveranstaltungen“, ergänzt er.

Beide hoffen auf einen ausverkauften Zeltpalast, der insgesamt 800 Zuschauern Platz bieten wird. Tickets können ab sofort über „<link http: www.ticket-regional.de _blank link zum>Ticket Regional“ bestellt werden. Der Einlass beginnt bereits zwei Stunden vor dem Wettkampf, so dass die Zuschauer auch das Einspringen mitverfolgen können.

Alle Zuschauer sind zudem abends zur großen „After Jump Party“ mit Livemusik eingeladen, wo sie mit den Topathleten auf Tuchfühlung gehen können. Dazwischen liegt das dreistündige Hauptprogramm, bei dem Hochleistungssport und Sportakrobatik mit vielen Licht- und Showeffekten in außergewöhnlicher Kulisse gekonnt in Szene gesetzt werden.

Magic Artists sorgen für Stimmung

Als besonderes Highlight wird die weit über die saarländischen Landesgrenzen bekannte Show- und Artistik-Gruppe „<link http: www.magic-artists.de _blank zur webseite der magic>Magic Artists“ mit einem Kurzauftritt die offizielle Eröffnung begleiten. Weitere Einblicke in ihr spektakuläres Bühnenprogramm, bestehend aus Akrobatik, Schwarzlicht-, LED- und sogar Pyroeffekten, geben sie direkt nach dem Wettkampf bei in einer weiteren 45-minütigen Show.

„Vielleicht wäre der ein oder andere von uns ja auch beim Stabhochsprung gelandet, wenn wir vor 19 Jahren nicht unsere Gründung gehabt hätten“, sagt Benny Kirsch von der Gruppe. „Leider hatte ich so nicht die Möglichkeit das mal auszuprobieren.“ Er und seine Kollegen kommen selbst aus dem Turnen. Die besondere Herausforderung für seine Gruppe sieht er in der zweigeteilten Bühne, durch deren Mitte der Anlaufsteg verläuft.

Hoffen auf Comeback von Björn Otto

Laut Mitorganisator Werner Klein sollen in Merzig zehn bis zwölf Springer an den Start gehen. Dabei hofft er auch auf das Comeback des Olympiazweiten Björn Otto (ASV Köln), der die komplette Freiluftsaison verpasst hat, sich aber bereits mitten im Wintertraining für die Hallensaison befindet. Zugesagt haben neben den beiden Weltmeistern Raphael Holzdeppe und Pawel Wojciechowski auch schon die beiden Leverkusener Tobias Scherbarth und Karsten Dilla, die die aktuelle Jahresbestenliste anführen.

Raphael Holzdeppe glaubt, dass es aus verkürztem Anlauf Richtung 5,50 oder 5,60 Meter gehen kann. Genaueres könne er erst nach dem Trainingslager in Südafrika (25. November bis 12. Dezember) sagen. Mit seinem bisherigen Trainingszustand sei er zufrieden. „Wie arbeiten an den Grundlagen und trainieren im Moment sehr viel“, sagt er. „Wenn es weiter so läuft, bin ich zuversichtlich für die Hallensaison.“ Die möchte er bei den Hallen-Europameisterschaften in Prag (Tschechische Republik; 5. bis 8. März) beenden.

Heimspiel für Raphael Holzdeppe

In seinem Start in Merzig sieht Raphael Holzdeppe auch eine Art Heimspiel. „Meine Freunde fragen immer, wann mal ein Wettkampf ist, wo ich nicht so weit weg bin. Es ist schön, wenn ich so nah an der Heimat springen kann“, freut er sich. Seit Anfang Oktober trainiert er wieder in seiner alten Zweibrücker Heimat bei seinem früheren Trainer Andrei Tivontchik. Nach seinem zweijährigen Gastspiel in München wohnt er nun zusammen mit seiner Freundin Sosthene Moguenara in Saarbrücken.

Das Neujahrsspringen in Merzig wird Raphael Holzdeppes erster Start nach gut einem halben Jahr sein. Im Sommer hatte er nach dem Jump & Fly in München seine Saison vorzeitig beendet. Ungewohnt ist im Winter dagegen der frühe Termin. „So früh, das ist etwas Neues für mich. Sonst bin ich immer erst in der zweiten Januarhälfte eingestiegen“, sagt er. Daher sieht er den verkürzten Anlauf in Merzig aus trainingstechnischer Sicht sogar als Vorteil und nicht als Nachteil.

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