| Himmelsstürmer-Cup

5,80 Meter: Carlo Paech macht den nächsten Schritt

Wieder Bestleistung für Stabhochspringer Carlo Paech: Der Leverkusener schwang sich am Sonntag beim Himmelsstürmer-Cup in Zweibrücken über 5,80 Meter und vereitelte damit den Heimsieg von Raphael Holzdeppe (5,70 m). Silke Spiegelburg machte mit 4,60 Metern den nächsten Schritt zurück zu alter Stärke.
Silke Morrissey

„Das hört sich jetzt vielleicht komisch an – aber ein Satz über 5,80 Meter fühlt sich an wie jeder andere Sprung.“ Dieses Statement von Carlo Paech beschreibt womöglich sein Geheimrezept. Der Leverkusener hat Routine und Selbstvertrauen bei hohen Höhen getankt und in Zweibrücken seinen zwei Wochen alten Hausrekord um weitere fünf Zentimeter gesteigert.

Mit dieser Höhe gab er sich (noch) zufrieden, verzichtete am Sonntag auf weitere Sprünge. "Alles lief rundum super, wir hatten beste Bedingungen. Aber der Wettkampf war lang und ging an die Substanz", erklärte er seine Entscheidung.

5,80 Meter bescherten Carlo Paech den Sieg, nachdem zunächst der Weltmeister vorgelegt hatte: Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) war im ersten Versuch über 5,70 Meter geflogen, Paech erst im dritten. An 5,80 Metern - die er Ende Mai in Eugene (USA) schon überwunden hatte - scheiterte der Lokalmatador dann aber. Seine Einschätzung: "Auch wenn ich den angestrebten ersten Platz knapp verpasst habe, bin ich zufrieden mit der Leistung von heute. Es geht stetig weiter nach vorne in Richtung WM in Peking."

14 Athleten versuchen sich an 5,50 Meter

Paech und Holzdeppe machten in Zweibrücken den Sieg unter sich aus, wurden aber von starker Konkurrenz gefordert. „Das war eine wahnsinnige Show“, berichtete Organisator Alexander Vieweg, „bei 5,50 Metern waren noch 14 Springer im Feld!“ - die vorab entscheiden durften, ob sie auf dem Boden oder auf einem Steg anlaufen wollen. Ein weiterer Service der Veranstalter: Noch am Vorabend wurden die Anlagen für einen Wechsel der Anlaufrichtung gedreht und somit den veränderten Windbedingungen angepasst.

Diese guten Voraussetzungen konnte EM-Teilnehmer Karsten Dilla für eine neue Saison-Bestleistung von 5,60 Metern nutzen. Ebenso wie der Deutsche Meister Tobias Scherbarth (beide TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,50 m) versuchte er sich dann an der WM-Norm von 5,70 Metern, diesmal noch vergeblich. Bester internationaler Starter: der Franzose Valentin Lavillenie (5,60 m).

Silke Spiegelburg „total zufrieden“

Die Deutsche Rekordhalterin Silke Spiegelburg hatte in dieser Saison zuvor drei Wettkämpfe absolviert: Auf 4,38 Meter Mitte Mai in Shanghai (China) folgte in Hengelo (Niederlande) mit 4,55 Metern die WM-Norm, bevor zwei Wochen später in Birmingham (Großbritannien) nach 4,22 Metern Endstation war. Dass sie nichts verlernt hat und nur die Konstanz fehlt, zeigte die Leverkusenerin in Zweibrücken mit einem Satz über 4,60 Meter. Erst 4,70 Meter stellten sich als zu hoch heraus.

„Ich bin total happy, total zufrieden“, bilanzierte Silke Spiegelburg nach ihrem Quasi-Heimspiel. Nach dem Auftritt in Birmingham war sie direkt nach Zweibrücken gereist und hatte dort eine Woche intensiven Trainings bei Bundestrainer Andrei Tivontchik eingeschoben. Die wichtigste Erkenntnis des Sonntags: der vor rund zwölf Monaten operierte Fuß wird immer besser, gewöhnt sich zunehmend an die Wettkampf-Belastungen. „Jetzt muss auch noch im Kopf die Stabilität her“, erklärte die WM-Vierte.

Die Konkurrenz konnte in Zweibrücken nur bis zu einer Höhe von 4,32 Metern mit Spiegelburg mithalten. Auf Rang zwei landete mit dieser Marke die Österreicherin Kira Grünberg, Carolin Hingst (TG Nieder-Ingelheim) wurde mit Saison-Bestleistung höhengleich Dritte vor der Belgierin Chloé Henry, die ebenfalls über 4,32 Meter kam. Für Lokalmatadorin Kristina Gadschiew endete der Auftritt vor heimischem Publikum mit einem Salto nullo.

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