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Malaika Mihambo startet nach Foto-Shooting in L.A. gut ins Olympia-Jahr

Weitsprung-Ass Malaika Mihambo ist jetzt der Star der Leichtathletik-Szene. Verrückt machen lässt sich die gebürtige Heidelbergerin deshalb nicht. Auch von Druck im Olympia-Jahr will die Weltmeisterin erstmal nichts wissen.
dpa/alex

Und jetzt zum Sport! Nach einem Ehrungs-Marathon und einem Foto-Shooting zuletzt in Los Angeles (USA) ist Malaika Mihambo zurück in der Sandgrube. Die Weitsprung-Weltmeisterin startete am Freitagabend beim Hallen-Meeting der Leichtathleten in Karlsruhe ins Olympia-Jahr. Deutschlands „Sportlerin des Jahres“ trat nicht nur wie angekündigt über 60 Meter an, sondern überraschend auch in ihrer Paradedisziplin. Dabei musste sich die 25-Jährige von der LG Kurpfalz erstmal geschlagen geben.

„Ich war diese Woche noch etwas erkältet, von daher war das ein solider Einstieg“, sagte Mihambo. „Wir haben im Training noch keine Anlaufkontrollen gemacht und noch keine Sprünge aus dem langen Anlauf. Da muss man sich halt immer wieder herantasten.“

Nachdem zwei Tage zuvor die Hallen-WM in Nanjing (China) wegen des Coronavirus abgesagt worden war, entschied sie sich für die Programmänderung. Mit 6,83 Metern landete Mihambo hinter der Ukrainerin Maryna Bekh-Romanchuk (6,92 m). Bei der WM im Oktober in Doha (Katar) hatte sie mit 7,30 Metern triumphiert.

Dortmund, Berlin, Leipzig

Nach vier Durchgängen packte die von 5.000 Zuschauer in der Messehalle gefeierte Welt- und Europameisterin wie geplant ihre Sachen ein. Am 9. Februar startet das „glamouröse Covergirl“, wie sie dort angekündigt wird, beim Sportfest in Dortmund, allerdings nur im Sprint. Sprünge stehen dann noch beim ISTAF Indoor am 14. Februar in Berlin an und bei den deutschen Hallen-Meisterschaften am 22./23. Februar in Leipzig.

Kurz vor dem Weitsprung-Wettkampf in Karlsruhe wurde Mihambo im 60-Meter-Vorlauf in 7,37 Sekunden Fünfte, drei Hundertstel über ihrer Bestzeit. Sie hatte wiederholt erklärt, dass auch ein Staffel-Start bei den Olympischen Spielen in Tokio sie reizen könnte.

Werbeaufnahmen in L.A.

Auch als neuer Sportstar strahlte Mihambo, die regelmäßig meditiert und als besonders nervenstark gilt, große Gelassenheit aus. Druck jetzt als Olympia-Favoritin? „Gar nicht“, sagte sie lächelnd. „Ich freue mich sehr auf das Jahr und versuche jetzt erstmal, Schritt für Schritt zu gehen. Tokio ist noch ganz weit hinten.“

Mihambo ist inzwischen auch international eine Marke in der Leichtathletik-Welt. Kürzlich jettete sie nach Los Angeles für Werbeaufnahmen ihres Ausrüsters. „Eine globale Produktkampagne, das war ganz cool“, erzählte sie. „Das ist natürlich eine Chance, die man nicht alle Tage bekommt. So was frischt auch den Athletenalltag auf.“ Zumal sie den Sand einen Tag lang auf andere Weise genoss - am Strand.

In der Karlsruher Messehalle feierten die Zuschauer den neuen Star der Szene. Meeting-Chef Alain Blondel, der frühere französische Zehnkampf-Europameister, hätte auch gerne den „Sportler des Jahres“ dabei gehabt. Als Zehnkampf-Weltmeister ist Niklas Kaul aber schwer in das Programm der internationalen Einzel-Könner zu integrieren. „Ich wollte nicht, dass er hinterherläuft.“ Blondels Versuch, den Mainzer für einen Besuch in der VIP-Lounge zu gewinnen, scheiterte – am vollen Terminkalender Kauls. Dafür gab es Mihambo mit einem Doppelauftritt zu sehen.

Im Video:

Lisa Mayer und Malaika Mihambo im Vorlauf schnell unterwegs
Malaika Mihambo Zweite im Spitzen-Duell mit Bekh-Romanchuk

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