| Halbmarathon

Amanal Petros führt DLV-Phalanx in Barcelona mit Bestzeit an

Amanal Petros hat am Sonntag in Barcelona (Spanien) als Elfter seine Halbmarathon-Bestzeit auf 62:18 Minuten gesteigert. Bei den Frauen ging die beste Zeit auf das Konto von Alina Reh, die Sechste wurde. Zahlreiche weitere DLV-Läuferinnen und -Läufer erfüllten die EM-Norm für Paris.
Harald Koken / Silke Bernhart

An der Spitze bestimmten die Favoriten aus Afrika das Tempo. Doch Amanal Petros hielt sich überaus achtbar. Der 24-Jährige vom TV Wattenscheid 01 passierte 5 Kilometer in 14:19 und beschleunigte dann sogar. Seine Zwischenzeit bei Kilometer 10 betrug 28:18 Minuten – ein Tempo, das auf ein Resultat unter einer Stunde und den bald 27 Jahre alten deutschen Rekord (60:34 min) ausgelegt war. 

Doch dann musste der Athlet von Tono Kirschbaum einen Gang zurückschalten. 43:44 Minuten bei 15 Kilometern deuteten an, dass die Fahrt bei angenehmen 14 Grad, aber hoher Luftfeuchte doch ein wenig zu flott gewesen war. Dennoch reichte es für Amanal Petros am Ende zu 62:18 Minuten (noch inoffiziell). Dank der Steigerung um 14 Sekunden kletterte er in der ewigen deutschen Bestenliste an die elfte Stelle. 

Nachdem der Wattenscheider im vergangenen Dezember mit 2:10:29 Stunden die Marathon-Olympia-Norm unterboten hatte, lieferte er nun den erforderlichen Leistungsnachweis. 

Simon Boch und Samuel Fitwi dicht beisammen

Die deutschen Läufer erreichten in Barcelona ein einmaliges Ergebnis, denn zum ersten Mal liefen vier Deutsche in einem Rennen Zeiten von unter 63 Minuten. Überzeugende Vorstellungen boten auch Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) und Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel), die sich auf 62:31 bzw. 62:35 Minuten verbesserten. Auch Marathoni Philipp Pflieger (LT Haspa Marathon Hamburg) blieb in 62:50 Minuten noch unter der 63-Minuten-Marke.

Daneben empfahl sich gleich eine Reihe weiterer deutscher Läufer für die Teilnahme am EM-Halbmarathon in Paris (Frankreich; 25. bis 30. August), für die die Norm bei 64:00 Minuten liegt. Bis zu sechs Athleten einschließlich der drei Einzelstarter kann der DLV darüber hinaus für eine Halbmarathon-Europacup-Mannschaft nominieren. Die starken Resultate von Barcelona zeigen: Die dafür offiziell geforderten 65:30 Minuten dürften schlussendlich kaum für einen Startplatz reichen.

Alina Reh schnellste DLV-Läuferin

Alina Reh (SSV Ulm 1846) lief verhalten an, passierte fünf Kilometer in 16:37 Minuten und ließ 33:01 für die doppelte Distanz und 49:39 Minuten bei 15 Kilometern folgen. Am Ende kam sie auf 70:08 Minuten – 34 Sekunden an der Bestzeit vorbei. "Ich habe das Rennen aus dem vollen Training heraus bestritten. Darum bin ich mit der Zeit zufrieden", sagte die 22-Jährige."Ich hätte vielleicht zwischen Kilometer 5 und 10 mehr riskieren sollen. Da hatten wir Rückenwind. Auf den letzten vier Kilometern hatten wir dann Gegenwind. Da habe ich entsprechend Zeit verloren."

Deborah und Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin) meldeten mit Steigerungen auf 71:37 bzw. 71:40 Minuten ebenfalls Ansprüche auf einen EM-Startplatz an, für diesen liegt die Norm der Frauen bei 74 Minuten. Zeitgleich kam Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) ins Ziel, deren Bestzeit nun bei 71:40 Minuten steht. Laura Hottenrott (TV Wattenscheid 01) blieb mit 71:56 Minuten ebenfalls noch unter der 72-Minuten-Marke, weitere Athletinnen dürfen nach Zeiten unter EM-Norm und Europacup-Norm (75:30 min) auf einen Start in Paris hoffen.

Das Rennen der Männer gewann der Kenianer Victor Chumo mit 59:58 Minuten. Für die wohl hochklassigste Leistung des Tages sorgte die Frauen-Siegerin: Die Äthiopierin Ashete Bekele lief flotte 66:37 Minuten.

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