
Russlands Leichtathletik unter neuer Führung
Geschäftsmann Yevgeniy Yurchenko soll die russische Leichtathletik aus der (Doping-)Krise führen. Diese Aufgabe jedenfalls kommt ihm jetzt zuteil, nachdem er zum neuen Präsidenten des nationalen Verbands RUSAF gewählt wurde.
Der russische Leichtathletikverband hat im Zuge der neuen Sanktionen der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA eine neue Führung mit dem Geschäftsmann Yevgeniy Yurchenko an der Spitze gewählt. Ziel sei es nun, die volle Mitgliedschaft in der Weltorganisation World Athletics wieder herzustellen, sagte der 51-Jährige am Freitag nach seiner Wahl in Moskau. Der russische Verband RUSAF sei bereit, Probleme der Vergangenheit einzuräumen und alles dafür zu tun, dass Fehler sich nicht wiederholten, meinte Yurchenko. Er war der einzige Kandidat für den Posten des Verbandspräsidenten.
Der neue RUSAF-Chef gilt als Pragmatiker. Er will sich dafür einsetzen, dass unbescholtene Athleten trotz Russlands Ausschluss von den Olympischen Spielen in Tokio (Japan) in diesem Jahr und 2022 in Peking (China) unter neutraler Flagge antreten dürfen. Die dreimalige Hochsprung-Weltmeisterin Mariya Lasitskene hatte vor der Wahl bezweifelt, dass Yurchenko geeignet sei für die Aufgabe. Sie sehe keinen überzeugenden Plan, hatte sie gesagt.
RUSAF-Präsidiumsmitglied Eduard Besuglov, der den medizinischen Stab der russischen Fußball-Nationalmannschaft leitet, versprach einen rigorosen Kampf gegen Doping. Er werde sich um die Fortbildung von Ärzten und Trainern kümmern und rasch Ergebnisse erzielen, sagte er.
Suspendierung und laufendes CAS-Verfahren
Russland sieht sich aktuell wegen Vorwürfen der Manipulation von Labordaten zu Dopingtests neuen Sanktionen ausgesetzt. Seit Jahren kämpft das Land mit den Vorwürfen staatlich organisierten Dopings.
Die RUSAF-Führung war Anfang des Monats zurückgetreten. Davor hatte die Integritätskommission von World Athletics (AIU) den Ausschluss des Verbandes empfohlen. Darüber entscheidet das AIU-Exekutivkomitee im März. RUSAF ist seit Bekanntwerden des flächendeckenden Dopings seit 2015 suspendiert. Russland kämpft außerdem vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS gegen die neuen WADA-Sanktionen.