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DM 2020: Die große Vorschau auf die Wettbewerbe der Männer

Die Deutschen Meisterschaften sind der Höhepunkt des Leichtathletik-Sommers 2020: Am kommenden Wochenende geht es für Deutschlands beste Leichtathleten in Braunschweig um Medaillen, Bestleistungen und die Frage, wer am besten durch diese besonderen letzten Monate gekommen ist. Wir werfen einen Blick voraus auf die 17 spannenden Entscheidungen der Männer
Silke Bernhart

DM 2020: Die große Vorschau auf die Wettbewerbe der Frauen

100 METER

Kampf der Generationen

Wer ist der schnellste Mann Deutschlands? Die Antwort auf diese Frage gibt am Samstag die letzte Finalentscheidung des Tages. In den Hauptrollen: der Deutsche Rekordhalter Julian Reus (LAC Erfurt TopTeam), Shooting-Star Deniz Almas (VfL Wolfsburg) und als Überraschungsgast Joshua Hartmann (ASV Köln). Julian Reus hat sein Karriere-Ende aufgrund der verschobenen Olympischen Spiele ebenfalls vertagt, in Braunschweig will sich der 32-Jährige nach zwei Jahren Pause den Titel zurückholen. Dass die Form stimmt, zeigte er zum Saison-Auftakt in 10,24 Sekunden. Der Deutsche Hallenmeister über 60 Meter Deniz Almas, 23 Jahre jung, hat sich mit seinen 10,08 Sekunden von Weinheim schlagartig in die Favoritenrolle katapultiert. Und Joshua Hartmann, gerade erst 21 geworden, verblüffte Ende Juli auf kleiner Bühne in Zeven mit 10,14 Sekunden. Die Konkurrenz um Titelverteidiger Michael Pohl wird alles daran setzen, das Top-Trio zu sprengen.

Titelverteidiger: Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar; 10,27 sec)
Jahresbester: Deniz Almas (VfL Wolfsburg; 10,08 sec)
 

200 METER

Robin Erewa und das Gesetz der Serie

Robin Erewa ist wieder dran. Zumindest dann, wenn man dem Gesetz der Serie glaubt: In den geraden Jahren hat der Wattenscheider zuletzt dreimal den deutschen Meistertitel geholt. Außerdem spricht für ihn, dass er mit 20,67 Sekunden die schnellste Zeit des Jahres mit nach Braunschweig bringt. Der Medaillenkampf dürfte sich dennoch offen gestalten, denn in Titelverteidiger Steven Müller (LG ovag Friedberg-Fauerbach), dem viermaligen Deutschen Meister Julian Reus und dem auch auf den 200 Metern deutlich verbesserten Deniz Almas hat er starke Konkurrenz, die ebenfalls gut in Form ist. Gemeldet hat auch der DM-Zweite des Vorjahres Patrick Domogala, der in Braunschweig in die Saison einsteigen wird.

Titelverteidiger: Steven Müller (LG ovag Friedberg-Fauerbach; 20,63 sec)
Jahresbester: Robin Erewa (TV Wattenscheid 01; 20,67 sec)
 

400 METER

Marvin Schlegel gegen Manuel Sanders

Gemeinsam hatten sie im Vorjahr über Staffel-Gold bei den U23-Europameisterschaften gejubelt. Jetzt kämpfen sie gegeneinander um nationale Meisterehren: Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) und Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz) heißen die Favoriten auf Gold über die Stadionrunde. Für Manuel Sanders sprechen die bessere Bestzeit und sein starker Schlussspurt, mit dem er schon im Vorjahr auf der Zielgerade den Gegnern davon gerannt war. Für Marvin Schlegel zuletzt eine nationale Siegesserie mit konstant guten Rennen, darunter der neue Hausrekord von 45,97 Sekunden. Da heißt es Kämpfen bis auf den letzten Zentimeter – und für die Gegner vermutlich auch, dass für sie nur die Aussicht auf Bronze bleibt.

Titelverteidiger: Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund; 45,86 sec)
Jahresbester: Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz; 45,97 sec)
 

800 METER

Favorit mit Fragezeichen

In der Hallensaison war Marc Reuther (LG Eintracht Frankfurt) serienweise Topzeiten gelaufen – bis ihn ein Sturz und Ellbogen-Bruch ausbremsten. Kann er bei seinem Comeback in Braunschweig wieder an diese Leistungen anknüpfen, rennt er der Titelverteidigung entgegen. Bisher ist der 24-Jährige, der sich für die Olympia-Vorbereitung der Trainingsgruppe des Leitenden Bundestrainers Lauf Thomas Dreißigacker in Leipzig angeschlossen hat, allerdings noch nicht in Aktion getreten. Die Verletzung aber ist ausgeheilt. Zeigt er Schwäche, werden seine Gegner zuschlagen. Allen voran Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe), der sich nach langer Verletzungspause wieder stark zurückgemeldet hat, oder Dennis Biederbick (LG Eintracht Frankfurt). Mit der Erfahrung von drei Titelgewinnen im Rücken wird auch Benedikt Huber (LG Telis Finanz Regensburg) sich nicht kampflos geschlagen geben.

Titelverteidiger: Marc Reuther (LG Eintracht Frankfurt; 1:47,22 min)
Jahresbester: Christopher Kessler (LG Region Karlsruhe; 1:47,32 min)
 

1.500 METER

Premiere für Marius Probst?

Titelverteidiger Amos Bartelsmeyer (LG Eintracht Frankfurt) lebt und trainiert in den USA und reist nicht für die DM nach Deutschland. Und der Jahresschnellste Mohamed Mohumed aus Dortmund setzt auf die 5.000 Meter. So ist ein offenes, spannendes Rennen zu erwarten, das möglicherweise für den einstigen U23-Europameister Marius Probst (TV Wattenscheid 01) nach zwei Titeln in der Halle die Chance auf den ersten Freiluft-Titel bietet. Sein Saison-Einstieg in Pfungstadt verlief mit 3:39,74 Minuten vielversprechend. Keiner seiner Konkurrenten konnte bisher die 3:40-Minuten-Marke unterbieten. Doch gleich mehrere Athleten des Jahrgangs 1997 wie Marvin Heinrich (LG Eintracht Frankfurt), Lukas Abele (SSC Hanau-Rodenbach) oder Jens Mergenthaler (SV Winnenden) sind dem 25-Jährigen auf den Fersen. Feuer frei!

Titelverteidiger: Amos Bartelsmeyer (LG Eintracht Frankfurt; 3:56,34 min)
Jahresbester: Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund; 3:38,83 min)
 

5.000 METER

Vom Jäger zum Gejagten

Mit neuer Bestzeit von 13:34,82 Minuten hat Maximilian Thorwirth (SFD Düsseldorf-Süd) Mittel Juli in Wien die erste Kampfansage geliefert – und zugleich unter Beweis gestellt, dass er sein gesteigertes Niveau von der Halle mit ins Freie bringen konnte. Diese Zeit macht den Deutschen Hallenmeister über 3.000 Meter in einem sehenswerten und ausgeglichenen Feld zum Gejagten, zumal Seriensieger und Titelverteidiger Richard Ringer (LC Rehlingen) nicht gemeldet hat. Eine entscheidende Rolle bei der Medaillenvergabe dürfte wie immer die Renngestaltung spielen. Im Spurt nie zu unterschätzen ist Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg). Ein hohes Tempo über einen langen Zeitraum kann vermutlich am besten Amanal Petros (TV Wattenscheid 01) anschlagen, der mit 13:22,52 Minuten auch die stärkste Bestleistung im Feld aufweist und sich zumindest die Verteidigung von DM-Bronze aus dem Vorjahr zum Ziel gesetzt hat.

Titelverteidiger: Richard Ringer (LC Rehlingen; 14:01,69 min)
Jahresbester: Maximilian Thorwirth (SFD Düsseldorf-Süd; 13:34,82 min)
 

110 METER HÜRDEN

Alte Liebe rostet nicht

Eigentlich hatte er seine Karriere schon beendet. Dann packte ihn wieder der Ehrgeiz. Und jetzt reist er als Deutschlands Jahresbester zu den Titelkämpfen nach Braunschweig. Die Rede ist von Matthias Bühler (TV Haslach). Der 33-Jährige hat sich in den vergangenen zehn Jahren als absoluter Meisterschaftsläufer präsentiert und gleich siebenmal DM-Gold geholt, oft gegen höher gewettete Konkurrenz. Jetzt ist er selbst der Mann, den es zu schlagen gilt, denn Titelverteidiger Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) bestreitet in diesem Sommer keine Wettkämpfe. Nicht weniger erfahren sind Bühlers stärkste Gegner: Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01) hat sieben Hallentitel auf dem Konto. Georg Fleischhauer (Dresdner SC 1898), Deutscher Meister 2010 und 2012 über 400 Meter Hürden, ist eigentlich zum Bobsport gewechselt. Nun rennt er noch einmal auf der Bahn um die DM-Medaillen.

Titelverteidiger: Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen; 13,68 sec)
Jahresbester: Matthias Bühler (TV Haslach; 13,60 sec)
 

400 METER HÜRDEN

Constantin Preis eine Klasse für sich

Alles andere als die Titelverteidigung von Constantin Preis wäre eine Überraschung. Binnen eines Jahres hat sich der Sindelfinger von einem großen Talent zu Deutschlands bestem Athleten über 400 Meter Hürden entwickelt und die 50-Sekunden-Marke fest im Griff. Jetzt soll der Angriff auf die 49-Sekunden-Grenze folgen. 75 Hunderstel liegen in diesem Jahr zwischen ihm und seinem großen Herausforderer Joshua Abuaku (LG Eintracht Frankfurt). Die große Stärke von Preis: Auf der Zielgeraden ist niemand vor seinem Endspurt sicher. Dennoch war es im Vorjahr bei den U23-Europameisterschaften Emil Agyekum (SCC Berlin), der im Finale die Nerven bewahrte und zu Bronze sprintete. In Braunschweig greift der 21-Jährige nach seiner ersten DM-Medaille.

Titelverteidiger: Constantin Preis (VfL Sindelfingen; 49,32 sec)
Jahresbester: Constantin Preis (VfL Sindelfingen; 49,49 sec)
 

3.000 METER HINDERNIS

Dreikampf auf Augenhöhe

Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898). Martin Grau. Tim Stegemann (beide LAC Erfurt). Die Deutschen Meister der vergangenen drei Jahre führen die Meldeliste für Braunschweig an. Sie alle wissen also, wie es sich anfühlt, an der Konkurrenz vorbei zum Sieg zu spurten. Wem das in Braunschweig gelingen könnte? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Denn während Stegemann und Grau Ende Juli im direkten Duell schon gute Zeiten auf die Bahn gebracht haben, war Bebendorf bisher nur über die 1.500 Meter im Einsatz. Hier allerdings rannte er in 3:39,70 Minuten zur zweitschnellsten Zeit seiner Karriere. Beste Voraussetzungen für die entscheidende Attacke in einem taktischen Rennen.

Titelverteidiger: Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898; 8:33,59 min)
Jahresbester: Tim Stegemann (LAC Erfurt; 8:33,64 min)
 

HOCHSPRUNG

Vorhang auf für den Europameister

Was er kann, hat er bei der Heim-EM 2018 eindrucksvoll bewiesen: Gold mit 2,35 Metern in einem Wettkampf wie in einem Rausch. Diese Leichtigkeit fehlte Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) zuletzt, trotz guter körperlicher Verfassung stand er sich im Wettkampf selbst im Weg. Die DM in Braunschweig wäre die perfekte Bühne für die nächste Flugshow – wenn der Kopf mitspielt, ist dem 28-Jährigen alles zuzutrauen, Sprünge in Richtung 2,30 Meter sowieso. Sollte er wackeln, könnten gleich mehrere Konkurrenten zur Stelle sein. Zum Beispiel Tobias Potye (LG Stadtwerke München), der wie Przybylko in diesem Jahr bereits 2,22 Meter gemeistert hat. Gespannt sein darf man auf den Universiade-Sieger von 2017 Falk Wendrich (LAZ Soest), der seinen ersten Wettkampf des Jahres plant.

Titelverteidiger: Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2,22 m)
Jahresbester: Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2,22 m)
 

STABHOCHSPRUNG

Hochklassige Höhenjagd

Mit dem Stab schwingen sich im Wettbewerb der Männer alle drei deutschen WM-Teilnehmer von Doha (Katar) in die Lüfte. Die Pole Position der Saison hat zuletzt mit 5,72 Metern der WM-Vierte Bo Kanda Lita Baehre erobert. Doch sein Leverkusener Trainingspartner Torben Blech ist ebenfalls in starker Form – und wartet nur darauf, dass im Wettkampf endlich der Knoten platzt. Dasselbe gilt für Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken), der für die Titelverteidigung Anlauf nimmt. DLV-Cheftrainerin Annett Stein hofft, dass der Dreikampf die Topathleten zu Höhenflügen anspornt und die Goldmedaille mit Höhen jenseits der 5,80 Meter vergeben wird. Diese Marke konnte bei Deutschen Meisterschaften zuletzt Raphael Holzdeppe überbieten, der sich 2015 gar über 5,94 Meter schwang.

Titelverteidiger: Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken; 5,76 m)
Jahresbester: Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,72 m)
 

WEITSPRUNG

Wer nutzt den Bounce?

Alle Zeichen stehen auf Grün für Julian Howard (LG Region Karlsruhe). Dass die Form stimmt, unterstrich er am vergangenen Woche mit 8,06 Metern in Weinheim – er kam damit in dieser Saison 23 Zentimeter weiter als der Deutsche Hallenmeister Maximilian Entholzner (LAC Passau). Der Weitsprung von Braunschweig wird jedoch zu einem Wettkampf mit einer Unbekannten: Da die Anlage im Stadion noch nicht fertiggestellt ist, wird auf einem Steg gesprungen. Der schwingt und stellt die Athleten vor die Herausforderung, mit dem perfekten Timing den Bounce für den perfekten Absprung zu nutzen. Das Spitzen-Duo könnte dabei Gianluca Puglisi (LG Eintracht Frankfurt) ärgern, der nach eingestellter Bestleistung von 7,82 Metern selbstbewusst nach Braunschweig reist. "Ein bisschen schiele ich auch auf den Titel", sagte er jüngst der regionalen Presse.

Titelverteidiger: Fabian Heinle (VfB Stuttgart; 8,05 m)
Jahresbester: Julian Howard (LG Region Karlsruhe; 8,06 m)
 

DREISPRUNG

Max Heß hebt ab

Er fliegt wieder – und wie! Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) hat seine Rückenbeschwerden im Griff und ist wieder richtig gut in Form. So gut, dass am 24. Juli in Chemnitz zum ersten Mal seit anderthalb Jahren wieder die 17-Meter-Marke fällig war. 17,01 Meter bringt der einstige Europameister und Deutsche Hallenrekordler mit nach Braunschweig. Gut möglich, dass es dort noch weiter hinaus geht, denn mit Schwingböden hat Max Heß gute Erfahrungen gemacht: In der Halle von Belgrad flog er 2017 bis auf 17,52 Meter. Kommt er mit dem Braunschweiger Steg gut zurecht, könnte der Dreisprung zu einem DM-Highlight werden – und der vierte DM-Titel wäre nur Formsache, denn die deutsche Konkurrenz müht sich zurzeit eher an der 16-Meter-Marke ab.

Titelverteidiger: Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz; 16,50 m)
Jahresbester: Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz; 17,01 m)
 

KUGELSTOßEN

David Storl vor dem nächsten Schritt?

Eins steht fest: David Storl will sich den Titel zurückholen! Achtmal in Folge war er im Freien Deutscher Meister geworden, bevor ihn im Vorjahr Simon Bayer (VfL Sindelfingen) vom Thron gestoßen hatte. In diesem Jahr ist die Ausgangslage eine andere, denn 2019 hatte Storl mit Rückenbeschwerden zu kämpfen, in diesem Jahr konnte er sein Leistungsvermögen in einigen Wettkämpfen bereits andeuten und führt mit 20,84 Metern die Meldeliste an. Noch passten aber nicht alle Puzzleteile zusammen, sodass die 21 Meter, die gleichbedeutend mit der Goldmedaille sein dürften, noch nicht gefallen sind. Für die DM heißt das: Der Wettbewerb wird spannend, denn mit Titelverteidiger Bayer und Christian Zimmermann (Kirchheimer SC) lauern zwei 20-Meter-Stoße auf ihre Chance.

Titelverteidiger: Simon Bayer (VfL Sindelfingen; 20,26 m)
Jahresbester: David Storl (SC DHfK Leipzig; 20,84 m)
 

DISKUSWURF

Neuer Meister gesucht

Im Diskuswerfen der Männer wird es einen neuen Deutschen Meister geben. Denn die Titelträger der vergangenen Jahre sind nicht am Start. Die Favoritenrolle liegt bei David Wrobel, der dafür sorgen könnte, dass die DM-Goldmedaille in Magdeburg bleibt. Doch wie geht er mit seiner neuen Rolle um? In der Außenseiter-Rolle hatte Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) in Rio überraschend Olympia-Bronze gewonnen. Auch dieses Mal ist ihm zuzutrauen, die Konkurrenz von der Seite zu überholen, denn er hat seine Verletzungsmisere überwunden und ist in guter Form, auch wenn die Scheibe bisher erst bei 60,88 Metern gelandet ist. Die Reihe der jungen Herausforderer führt U23-Vize-Europameister Clemens Prüfer (SC Potsdam) an.

Titelverteidiger: Martin Wierig (SC Magdeburg; 65,39 m)
Jahresbester: David Wrobel (SC Magdeburg; 64,24 m)
 

HAMMERWURF

Merlin Hummel fordert Tristan Schwandke

Zwei deutsche Hammerwerfer haben in diesem Jahr die 70-Meter-Marke überboten. Da ist es naheliegend, dass sie sich um den Platz ganz oben auf dem Podest streiten werden. Dabei ist die Ausgangslage durchaus interessant, denn der Herausforderer des Titelverteidigers ist erst 18 Jahre jung und wirft eigentlich mit dem 6-Kilo-Hammer der U20: Merlin Hummel (UCAC Kulmbach), im Vojahr noch in der U18 Silbermedaillen-Gewinner des EYOF in Baku (Aserbaidschan), hat sich in diesem Jahr mit dem 7,26 Kilo schweren Männer-Hammer auf 70,45 Merter gesteigert. Auch in Braunschweig will er wieder 70-Meter-Würfe zeigen. Zum Titel dürfte das aber nur reichen, wenn der Favorit patzt: Tristan Schwandke (TV Hindelang) ließ sein Wurfgerät in beiden Wettkämpfen der Saison jenseits der 72 Meter einschlagen, damit ist er bei der DM Gold-Kandidat Nummer eins.

Titelverteidiger: Tristan Schwandke (TV Hindelang; 73,00 m)
Jahresbester: Tristan Schwandke (TV Hindelang; 73,23 m)
 

SPEERWURF

Duell der 90-Meter-Werfer

Im Vergleich zu den Vorjahren etwas ausgedünnt, aber nicht minder hochklassig präsentiert sich das Feld im Speerwurf der Männer. Denn welche Nation kann schon von sich behaupten, dass sie zwei 90-Meter-Werfer in den Kampf um nationale Titelehren schickt? Vorgelegt hat dabei der Weltmeister von 2017 Johannes Vetter (LG Offenburg), der sich am Wochenende mit 86,94 Metern fit für die DM meldete. Das grüne Licht von Andreas Hofmann (MTG Mannheim), der Anfang der Saison umgeknickt war und fortan mit Fußbeschwerden zu kämpfen hatte, kam in dieser Woche: Der Vize-Europameister tritt an zur Titelverteidigung! Absagen musste dagegen kurzfristig Bernhard Seifert (SC Potsdam), der Probleme mit der Schulter hat. Olympiasieger Thomas Röhler, jüngst Vater geworden, hatte schon im Vorfeld seinen DM-Verzicht bekanntgegeben, der WM-Sechste Julian Weber (USC Mainz) ist verletzt. So wird sich der Titelkampf auf ein Duell zuspitzen, das vielleicht auch die Konkurrenz zu Würfen in Richtung der 80-Meter-Marke anspornt.

Titelverteidiger: Andreas Hofmann (MTG Mannheim; 87,07 m)
Jahresbester: Johannes Vetter (LG Offenburg; 86,94 m)


DM 2020: Die große Vorschau auf die Wettbewerbe der Frauen

DM 2020 Braunschweig

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