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70 Jahre WLV: Chronik mit herausragenden Großereignissen und Athleten

Am 21. Januar vor 70 Jahren wurde in Stuttgart der Württembergische Leichtathletik-Verband gegründet. Herausragende Veranstaltungen und namhaften Athleten stehen für die WLV-Geschichte.
Ewald Walker

Seit nunmehr sieben Jahrzehnten leistet die württembergische Leichtathletik einen beachtlichen Beitrag zur Entwicklung der Sportart im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). Zu Großereignissen auf internationaler und nationaler Ebene strömten regelmäßig Zigtausende Fans zunächst nach Stuttgart, später auch nach Sindelfingen, Bernhausen, Eberstadt oder Ulm.

Bereits im Gründungsjahr des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes (WLV) 1951 verfolgten fast 50.000 Zuschauer den ersten Nachkriegs-Länderkampf gegen Italien im Neckarstadion. Wilma Rudolph (USA), dreifache Olympiasiegerin von Rom (Italien) 1960, begeisterte 1961 beim Länderkampf "Deutschland gegen USA" vor 90.000 Zuschauern an zwei Tagen mit einem 100-Meter-Weltrekord (11,2 sec) die Massen.

EM und WM in Stuttgart als Feste der Leichtathletik

Der Europapokal der Männer 1965 in Stuttgart war ein großes Ereignis, genauso wie vier Jahre später der Erdteilkampf "Europa gegen Amerika", bei dem im Neckarstadion die erste Kunststoffbahn in Deutschland eingeweiht wurde. Die Europameisterschaften 1986 in Stuttgart und die Weltmeisterschaften 1993 wurden mit 280.000 bzw. 585.000 Zuschauern zu großartigen Festen für die Leichtathletik. „La Ola“ erlebte ihre Premiere. Von der WM 1993 im Gottlieb-Daimler-Stadion werden TV-Bilder in rund 200 Länder gesendet.

Drei sogenannte Welt-Finals der Leichtathletik von 2006 bis 2008 beendeten die große Leichtathletik-Ära im Stuttgarter Stadion, das unmittelbar danach zum reinen Fußballstadion umgebaut wird. Ab 2003 werden fünf Mal Deutsche Meisterschaften im Ulmer Donaustadion ausgetragen.

Dieter Baumann holt Olympia-Gold nach Tübingen

25 Jahre lang fand darüber hinaus in der Schleyer-Halle mit dem Sparkassencup das bedeutendste Hallenmeeting auf deutschem Boden mit insgesamt zwölf Weltrekorden statt. 40 Jahre lang organisierten Peter Schramm und Günter Eisinger in den Weinbergen von Eberstadt das weltbeste Hochsprung-Meeting. Bernhausen vor den Toren Stuttgarts wurde mit Weltrekorden von Eva Wilms (1977), Guido Kratschmer (1980) und Jürgen Hingsen (1983) zum „Mehrkampf-Mekka“.

Die führenden Vereine: der VfL Sindelfingen, Salamander Kornwestheim, der VfB Stuttgart, der SSV Ulm 1846 und die LAV Tübingen. Zu den national und international erfolgreichen Athleten zählten Heidi-Elke Gaugel, Ulrike Sarvari, Tobias Unger, Weitsprung-Europameister Dietmar Haaf, 400-Meter-Europameister Karl Honz oder der Olympia-Dritte Helmar Müller. Weitere Aushängeschilder des WLV waren Hindernis-Weltmeister Patriz Ilg von der Ostalb, Zehnkampf-Vize-Weltmeister Siggi Wentz (LG Staufen) und natürlich Tübingens Olympiasieger Dieter Baumann.

Lange Historie des Sindelfinger Glaspalasts

Die Hallen-Europameisterschaften 1980 und die Senioren-Weltmeisterschaften 2004 sowie 24 Auflagen des Internationalen Hallensportfests (IHS) von 1979, bei dem sieben Weltrekorde erzielt wurden, waren glanzvolle Höhepunkte im Sindelfinger Glaspalast. Lange wurden hier auch die deutschen Top-Athleten für Deutsche Hallenmeisterschaften empfangen, zuletzt traf sich im Glaspalast die DLV Jugend für Deutsche Jugend-Hallenmeisterschaften.

Die neun Deutschen Meister, die der WLV im Corona-Jahr stellen konnte, sind Bestätigung und Verpflichtung der Verbandsgeschichte zugleich.

Mehr zum Jubiläum auf der Webseite des WLV

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