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Virtueller Ehrungsabend feiert Premiere

Mehr Anerkennung, mehr Zuversicht, mehr Ansporn. In Sachen Senioren-Sportlerehrung geht der DLV in Covid-19-Zeiten neue Wege. David Deister, Referent Senioren beim DLV, ehrte am vergangenen Freitag in einer zweistündigen Schaltkonferenz im Namen des DLV fünf Seniorinnen und fünf Senioren für ihre besonderen sportlichen Leistungen des abgelaufenen Jahres.
Alfred Hermes / dd

Aus dem Kreise der zahlreichen bemerkenswerten Resultate aus 2020 in den Senioren-Klassen stachen laut Juryentscheid die zwei W90-Weltrekorde von Melitta Czerwenka-Nagel sowie die Wurfleistungen von Hermann Albrecht in der M80, unter anderem mit Weltrekorden von 50,69 Metern im Hammerwurf und im Wurffünfkampf, hervor. Als ähnlich herausragend stufte die Jury auch die Leistungen der Mehrkämpferinnen Tatjana Schilling (W50) und Frauke Viebahn (W60) sowie von Basilius Balschalarski (M70) und des Werfers Lothar Huchthausen (M85) ein. Zum Kreis der Ehrenden gehörten auch Barbara Gähling (W55, Mehrkampf), Marget Klein-Raber (W55, Wurf), Wolfgang Ritte (M65) und Siegbert Gnoth (M80, beide Stabhochsprung). DLV-Partner FitLine begleitete und unterstützte die Prämierung.

Als Gäste nahmen an der Runde neben Mitgliedern des Bundesausschusses Senioren und des Landesverbands-Seniorenwarte auch der DLV-Vizepräsident Dr. Matthias Reick und die WMA-Präsidentin Margit Jungmann teil. David Deister und Margit Jungmann ehrten in Worten und Bildern die besonderen sportlichen Leistungen. In anschließenden Gesprächen verrieten die Geehrten ihren Trainingsalltag, ihren Umgang mit der Pandemie und kamen auf eigene Hoffnungen und Wünsche zu sprechen.

Melita Czerwenka-Nagel, die aktuelle „Senioren-Leichtathletin des Jahres“ sagte nach der Laudatio von Margit Jungmann: „Ich bin glücklich und froh, dass ich Vorbild sein darf mit meiner Haltung, meinen Erfolgen und meiner immer noch positiven Art. Ich habe mir auch dieses Jahr Ziele gesetzt, um mir meine Motivation zu erhalten. Es ist wichtig, dass es Ziele gibt, die man verfolgen kann, sonst würde man faul werden und nichts mehr tun. Das gibt’s bei mir nicht. Es muss immer etwas an der frischen Luft gemacht werden.“

Hermann Albrecht trotz Übernachtung im Auto mit überragender Leistung

Hermann Albrecht konnte nicht an der Ehrung teilnehmen. Im aufgezeichneten Vorgespräch erinnerte er sich an die für ihn selbst überraschenden Weltrekorde – im Wurffünfkampf und im Hammerwurf – am 18. Juli 2020 in Osnabrück. Er war tags zuvor aufgrund eines Staus auf der Autobahn erst spät abends angekommen, hatte im eigenen Auto übernachtet, schlecht geschlafen und staunte über sich selbst nicht schlecht, als sein Hammer prompt über die 50-Meterlinie flog.

Den Impuls zur Gesprächsrunde lieferte Matthias Reick mit einem Bericht zu Planungsüberlegungen für Deutsche Meisterschaften noch in diesem Jahr. Dies unter dem Vorbehalt, dass Ausrichter gefunden werden und die Ausrichtung der jeweiligen Meisterschaft von den Städten und Gemeinden unter Umsetzung von Hygienekonzepten genehmigt werden. Um die Teilnehmerzahl zu reduzieren und Übernachtungen zu vermeiden, denke man möglicherweise an eine Teilung. Ein Szenario wäre beispielsweise die Splittung in zwei Meisterschaften, eine für Sprint und Sprung und die andere für Wurf und Mittelstrecke.

Diesem Vorschlag konnten viele aus der Runde positives abgewinnen. Die Hauptsache sei, dass Meisterschaften wieder stattfinden können. „Wir brauchen Wettkämpfe und Meisterschaften!“, äußerte sich Tatiana Schilling. Einigkeit bestand auch darin, die Zeit ohne Sportfeste für Fortbildungsmaßnahmen zu nutzen. Hochsprungweltrekordlerin Frauke Viehbahn würde beispielsweise gerne an einem Kurs im Kugelstoßen teilnehmen.

Positive Resonanz zu Online-Veranstaltungen

Die abschließenden Themen in der Gesprächsrunde waren geprägt vom Austausch der Erfahrungen in der Pandemie, von der Sehnsucht nach Gemeinschaft im Training und von der Hoffnung auf Leistungsvergleiche in Wettkämpfen und Meisterschaften. Die Aussicht auf eine baldige Normalität sei bedeutend für den Anreiz zum Training.

Einigkeit herrschte auch darin, dass virtuelle Schaltkonferenzen wie diese mit unterschiedlichen Themen häufiger angeboten werden sollten. Sie würden die Familie des Seniorensports stärken. Und sie gäben Auftrieb, sich weiterhin sportliche Ziele zu setzen und diese zu verfolgen. „Diese Online-Veranstaltung an sich ist schon eine Perspektive für uns“, so Wolfgang Ritte.

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