| Werfer-Europacup

Johannes Vetter mit nächsten Würfen über 90 Meter, Sara Gambetta knackt Olympia-Norm deutlich

Johannes Vetter wurde seiner Favoritenrolle am Samstag beim Werfer-Europacup in Split einmal mehr gerecht. Zweimal feuerte der Deutsche Meister im Speerwurf Würfe über 90 Meter ab. Bärenstarker Auftritt auch von Sara Gambetta. Die 28-Jährige knackte ohne Probleme die Norm für die Olympischen Spiele in Tokio und sicherte sich den Sieg im Kugelstoß-Wettbewerb.
Nicolas Walter

Er hat es schon wieder getan. Johannes Vetter (LG Offenburg) hat am Samstag beim Werfer-Europacup in Split die nächsten beiden Würfe über 90 Meter abgefeuert und erwartungsgemäß den Sieg eingefahren. Bei Temperaturen über 20 Grad übertraf der 28-Jährige in der kroatischen Hafenstadt bereits mit seinen beiden ersten Versuchen die 90-Meter-Marke. Der erste davon sollte zugleich der weiteste werden: 91,12 Meter. Doch auch mit den weiteren Würfen untermauerte Johannes Vetter seine Weltklasse-Form. Nach 90,43 Metern folgten 89,63 Meter, 88,34 Meter, 84,20 Meter und 88,23 Meter.

Bereits vor gut zwei Wochen hatte der Weltmeister von 2017 bei einem internen Wettkampf seines Vereins mit 91,50 Metern seine starke Frühform unter Beweis gestellt. Auch in Split konnte keiner der Konkurrenten den Sieg von Vetter gefährden. Der Rumäne Andrian Mardare kam ihm mit 86,66 Metern noch am nächsten und belegte damit den zweiten Platz. Dahinter folgte mit 82,55 Metern Pavel Mialeshka (Weißrussland). Der zweite deutsche Nominierte Julian Weber (USC Mainz) startete aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig nicht.

„Ich habe mich heute gut gefühlt. Es war aber ziemlich schwer, weil die Anlaufbahn etwas rutschig war, der Wind war ebenfalls schwierig. Ich habe meinen Trainer zu Beginn der Woche gefragt, was mein Ziel in Split sein sollte. Er meinte, zweimal über 90 Meter. Insofern glaube ich, das war ein guter Job heute", sagte Johannes Vetter nach dem Wettkampf.

Sara Gambetta stößt in neuen Dimensionen

Eine weitere starke Leistung gab es aus deutscher Sicht im Kugelstoß-Wettbewerb der Frauen. 18,50 Meter galt es für Sara Gambetta zu übertreffen, um die Olympia-Norm zu knacken. Eine persönliche Bestleistung musste also her. Und die sollte schlussendlich kein Problem werden. Die 28-jährige Athletin des SV Halle sicherte sich mit 18,86 Metern den Sieg und übertraf damit deutlich die Norm sowie um 40 Zentimeter ihre eigene Bestleistung. „Ich bin einfach glücklich, dass ich die Norm erreicht habe. Vor allem weil wir in den letzten Wochen viel an meiner Technik gearbeitet haben“, sagte Gambetta.

Bereits der erste Versuch hätte für den Richtwert für Tokio gereicht. Mit 18,51 Metern war Sara Gambetta in den Wettbewerb eingestiegen und hatte sich direkt an die Spitze des Feldes gesetzt. Diese Führung baute sie im zweiten Versuch mit 18,74 Metern aus, ehe sie im dritten Versuch die Siegesweite von 18,86 Metern stieß. Mit zwei Fehlversuchen und 18,39 Metern schloss sie den Wettkampf ab.

Spannend wurde es noch einmal zum Schluss. Die Weißrussin Aliona Dubitskaya steigerte sich nach ihren 18,52 Metern im zweiten Versuch mit ihrem finalen Stoß deutlich. Doch letztlich konnten auch die gemessenen 18,79 Meter Sara Gambetta nicht mehr den Sieg nehmen. Platz drei ging an Emel Dereli (Türkei; 18,29 m). Die zweite deutsche Starterin Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) zeigte unterdessen eine solide Leistung. Mit 17,79 Metern belegte sie Platz fünf.

Tristan Schwandke mit starker Serie

Auch für Sven Lang, Leitender DLV-Bundestrainer Wurf/Stoß, ragten die Leistungen von Johannes Vetter und Sara Gambetta am ersten Tag des Europacups heraus. „Mit seinen 91,12 Metern hat Johannes Vetter untermauert, wer der Herr auf der Speerwurf-Anlage ist. Besonders gefreut habe ich mich auch für Sara Gambetta, die einen sehr schönen Wettkampf absolviert hat. Gleich im ersten Versuch die Norm zu knacken, hat ihr unwahrscheinlich viel Sicherheit gegeben, sodass sie sich dann von Versuch zu Versuch steigern konnte", sagte er.

Einen starken Auftritt legte auch der Deutsche Meister im Hammerwurf Tristan Schwandke (TV Hindelang) hin. Mit 72,42 Metern setzte sich der 23-Jährige im B-Finale des Hammerwurfs bereits im zweiten Versuch an die Spitze des Teilnehmerfeldes und konnte von dort bis zum Schluss nicht mehr verdrängt werden. Zwei weitere Versuche konnte er ebenfalls deutlich über der 70-Meter-Marke platzieren. Tristan Schwandke verdrängte damit Marcin Wrotynski (Polen; 71,72 m) und Henri Liipola (Finnland; 71,15 m) auf die Plätze zwei und drei.

Im B-Finale des Kugelstoßens wurde Dennis Lewke (SC DHfK Leipzig) Dritter. Dem 27-Jährigen gelangen dieses Mal nur zwei gültige Stöße, mit 18,64 Metern erreichte er bereits im ersten Versuch seine Tages-Bestweite. Im letzten Versuch konnte er mit 18,63 Metern seine Leistung nochmals bestätigen, wenngleich er deutlich unter seiner Bestleistung (20,03 m) blieb. Weiter kamen an diesem Tag in Gruppe B der Grieche Anastasios Latifllari (19,46 m) und der Pole Sebastia Lukszo (18,75 m).

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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