| Mössingen

Zernikel bestätigt starke Form, Obiena zeigt Flugshow auf 5,85 Meter

Eine Woche nach den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig hat der deutsche Meister Oleg Zernikel (LAZ Zweibrücken) bei „Jump and Fly“ in Mössingen seine gute Form mit einem Sprung über 5,70 Meter bestätigt. Ernest Obiena (Philippinen) katapultierte sich mit 5,85 Meter auf Platz vier der Weltjahresbestenliste. Stark präsentierte sich auch Katharina Bauer (TSV Bayer Leverkusen), die mit Saisonbestleistung von 4,40 Meter siegte.
Ewald Walker

Ein lauer Sommerabend, 250 Zuschauer an der Bande und hochmotivierte Athleten – die Leichtathletik ist nach Corona wieder zurück! So lautet das Motto der 11. Auflage von Jump and Fly am Freitagabend in Mössingen (bei Tübingen).
Zur angekündigten DM-Revanche der Stabhochspringer kam es jedoch nicht: Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) hatte bereits am Vortag seinen Start mit einer Bauchmuskel-Verhärtung abgesagt. Nach dem Aufwärmen zog sich dann auch Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) wegen eines Sehnenproblems am rechten Knie vom Wettkampf zurück.

So waren es der deutsche Meister Oleg Zernikel  (LAZ Zweibrücken) und Ernest Obiena (Philippinen), die sich am Freitagabend eine begeisternde Flugshow lieferten. Nach gerissenen 5,65 Meter verzichtete Zernikel wie in Braunschweig auf den zweiten Versuch, sprang bei 5,70 Meter erfolgreich weiter. Obiena schaffte 5,85 Meter und scheiterte erst am Asienrekord von 5,93 Meter. Zernikel wollte bei 5,90 Meter ungewohnte Höhenluft schnuppern.

„Ich war nach Braunschweig die ganze Woche platt, dafür lief es heute wieder sehr gut“, meinte der 26-Jährige, der seine Eltern nach Mössingen mitgebracht hatte („Oleg ist der beste Sohn der Welt“, so Mutter Elena überglücklich). „Ankommen in Tokio, die Qualifikation schaffen, dann sieht man weiter“, warf Zernikel schon einen Blick voraus auf die Olympischen Spiele.    

Katharina Bauer macht sich vorgezogenes Geburtstagsgeschenk

Ernest Obiena, in Neapel lebender Höhenjäger von den Philippinen, präsentierte sich als richtiger Springfloh. 5,85 Meter und damit Platz vier in der Weltjahresbestenliste hinter Schwedens Weltrekordler Armand Duplantis (6,10 Meter) und den US-Amerikanern Christopher Nilsen (5,91 Meter) und Weltmeister Sam Kendricks (5,86 Meter) sind schon eine Hausnummer für den 25-Jährigen aus Manila. Im Februar in Lodz (Polen) war Obiena in der Halle bereits 5,86 Meter gesprungen, die Leistung von Mössingen bedeutet Freiluft-Bestleistung. „Natürlich ist das Finale in Tokio mein Ziel“, sagte der sympathische Athlet.

Grund zum Strahlen hatte auch Katharina Bauer. Mit ihren 4,40 Meter verbesserte sie ihre Saisonbestleistung um satte 20 Zentimeter. „Das ist das schönste Geschenk für meinen 31.Geburtstag morgen“, freute sich die Leverkusenerin.

Diskuswerfer David Wrobel (SC Magdeburg), deutscher Vizemeister und mit der Olympianorm sowie einer Saisonbestleistung von 67,30 Meter ausgestattet, haderte mit den sommerlichen Bedingungen. „Bei 26 Grad, ohne Wind, da ist es schwer, weit zu werfen“, sagte der 30-jährige gebürtige Stuttgarter zu seinen 60,63 Meter bei seinem „Heimspiel“. Mit harten Trainingseinheiten in der kommenden Woche will er seine Olympiavorbereitungen beginnen.

Die vollständigen Ergebnisse aus Mössingen finden Sie in unserer Ergebnisrubrik ...

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