| Verletzungsprobleme

Amelie-Sophie Lederer muss Olympia in Tokio abschreiben

Bis zuletzt hatte Amelie-Sophie Lederer darauf gehofft, noch in das Rennen um die Olympia-Startplätze über 100 Meter und in der Staffel einsteigen zu können. Bei der Regensburger Sparkassen-Gala am vergangenen Sonntag, fehlte die 27-jährige jedoch. Eine hartnäckige Verletzung zwingt die Deutsche Hallenmeisterin über 60 Meter dazu, ihren Olympiatraum für 2021 ad acta zu legen.
pm/sb

"Die Olympischen Spiele sind immer noch das Größte. Natürlich war ich sehr enttäuscht, als ich einsehen musste, dass ich in diesem Sommer nicht das abrufen kann, was mein Trainer und ich in den letzten Jahren vorbereitet haben. Aber ich bin kein Mensch, der lange grübelt und sich fragt, warum genau mir das jetzt passieren musste. Ich blicke nach vorne. Mit den Europameisterschaften in München steht im nächsten Jahr schon das nächste Highlight bevor“, beschreibt Amelie-Sophie Lederer (LG Stadtwerke München) ihre derzeitige Gemütslage.

Noch im Februar ließ die Fränkin die Sprintszene aufhorchen: In sensationellen 7,12 Sekunden lief sie ihren Konkurrentinnen im deutschen 60-Meter-Finale davon. Mit dieser Leistung in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle reihte sie sich gar auf einem geteilten zehnten Platz der ewigen deutschen Hallenbestenliste ein und zählte vor der Hallen-EM in Toruń (Polen) zu den schnellsten Frauen des Kontinents. Doch bereits in Polen machten sich erste Verletzungssymptome bemerkbar.

Testwettkämpfe mit Schmerzen und Zwangspause

Aus dem Trainingslager heraus bestritt Lederer Mitte April auf Gran Canaria (Spanien) erste Testwettkämpfe mit Nationalstaffel sowie über 100 Meter. Dort sowie bei später beim Anhalt-Meeting in Dessau im Mai war sie bereits erheblich durch eine neurogene Verhärtung an der rechten Oberschenkelrückseite beeinträchtigt. Die Konsequenz: Deutlich reduziertes Training mit zeitweise ärztlich verordneten Pausen, was schließlich einen Verzicht auf die Deutschen Meisterschaften Anfang Juni zur Folge hatte.

Die Hoffnung, innerhalb des Qualifikationszeitfensters nochmal schnell laufen zu können, war zu diesem Zeitpunkt noch existent. Doch die Verletzung erwies sich als zu langwierig. Schnelle Einheiten waren nahezu unmöglich, der Trainingsrückstand vergrößerte sich zusehends und vor dem wichtigen Vergleich in Regensburg absolvierte Lederer zwei Wochen lang kein einziges Training in Spikes.

Trotz dieses Rückschlags bewahrt sich die Athletin aus der Spitzensportfördergruppe der Bayerischen Polizei ihre Zuversicht: „Ich spüre durchaus Fortschritte. Leichte Steigerungen sind schon wieder schmerzfrei möglich. Wir möchten die Intensität im Training nun Woche für Woche steigern, aber dabei nichts überstürzen. Ich möchte sicher sein, dass mein Körper künftig den Belastungen standhält.“ Trainer Patrick Saile schließt Wettkämpfe im Laufe des Sommers nicht aus: „Amelies vollständige Genesung steht klar im Vordergrund. Wir werden erstmal auf Sicht fahren. Im Winter waren wir auf einem sehr, sehr guten Weg, das hat man gesehen. Darauf können wir aufbauen. Noch ist es nicht zu spät, um auch im Wettkampf nochmal schnell zu laufen.“

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