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Ruth Chepngetich und Seifu Tura siegen in Chicago

Die Marathon-Weltmeisterin Ruth Chepngetich hat sich am Sonntag mit einem Sieg beim Chicago-Marathon zurückgemeldet. Bei den Männern setzte sich der Äthiopier Seifu Tura durch.
Jörg Wenig

Das warme Wetter mit Temperaturen von über 20 Grad Celsius schon am Morgen sorgte dafür, dass die avisierten sehr schnellen Zeiten in der zweiten Hälfte des Rennens außer Reichweite gerieten. Zudem war das Elitefeld in diesem Jahr in Chicago deutlich schwächer besetzt als zuletzt, was zum Teil natürlich an der Corona-Pandemie lag.

Für den Chicago-Marathon, der zur World Marathon Majors-Serie gehört, hatten die Veranstalter angesichts der Pandemie die Meldezahl auf 35.000 Athleten reduziert. Alle Athleten mussten entweder einen Impfnachweis vorlegen oder einen negativen Corona-Test.

Ruth Chepngetich mit hohem Anfangstempo

Obwohl die Wettervorhersagen bereits hohe Temperaturen prognostiziert hatten und es schon morgens warm war in Chicago, setzte Ruth Chepngetich alles auf eine Karte: Die Kenianerin - mit einer Bestzeit von 2:17:08 Stunden aus Dubai 2019 die viertschnellste Läuferin aller Zeiten - lief vom Start weg so schnell, dass sie schon nach wenigen Kilometern alle Konkurrentinnen hinter sich gelassen hatte. An der 10-Kilometer-Marke hatte sie mit einer Zwischenzeit von 31:22 Minuten bereits einen Vorsprung von 27 Sekunden und lag auf Weltrekordkurs. Ihre Landsfrau Brigid Kosgei hatte vor zwei Jahren in Chicago die Bestzeit auf 2:14:04 Stunden verbessert. Ruth Chepngetich lief nun ein Tempo, das auf eine Zielzeit von 2:12:20 (!) Stunden hinauslief.

Dieses Tempo allerdings konnte auch Ruth Chepngetich nicht lange halten. Dennoch war sie an der Halbmarathonmarke mit einer Zeit von 67:32 Minuten immer noch auf Kurs für eine der schnellsten je gelaufenen Zeiten. Bei zunehmender Wärme gerieten absolute Weltklassezeiten dann jedoch mehr und mehr außer Reichweite. „Es war nicht einfach alleine an der Spitze. Aber ich habe immer alles gegeben und mich auf das Erreichen des Ziels konzentriert“, sagte Ruth Chepngetich, die mit 2:22:31 Stunden klar vor den US-Amerikanerinnen Emma Bates (2:24:20) und Sarah Hall (2:27:19) gewann. Bates hatte bei der Hälfte des Rennens noch auf Rang sechs gelegen und machte dann noch vier Ränge gut.

Tura setzt sich gegen Rupp durch

Auch die Männer mussten der Hitze im zweiten Teil des Rennens Tribut zollen. Nachdem eine sechsköpfige Spitzengruppe die Halbmarathonmarke nach 62:29 Minuten erreicht hatte, wurde die 30-Kilometer-Marke von dieser Gruppe nach 1:30:06 Stunden erreicht. Aufgeschlossen hatte zwischenzeitlich Galen Rupp, der zuvor etwas zurückgelegen hatte. Mit dieser Zwischenzeit rutschte die prognostizierte Zielzeit von knapp unter 2:05 bereits auf über 2:06 Stunden.

Drei Läufer waren dann bei 35 Kilometer noch ganz vorne dabei: Seifu Tura, Galen Rupp und Eric Kiptanui, die am Ende auch die ersten drei Ränge belegten. Seifu Tura, der in Chicago vor zwei Jahren bereits Sechster war, zog dann das Tempo an. Nachdem Kiptanui zurückgefallen war, konnte auch Rupp auf den letzten Kilometern nicht mehr mit dem Äthiopier mithalten. Seifu Tura lief schließlich zum größten Sieg seiner Karriere.

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