| Meeting Leipzig

Corinna Schwab und Patrick Schneider überzeugen mit deutschen Jahresbestleistungen

Beim Hallenmeeting des SC DHfK Leipzig haben einige DLV-Asse am Mittwoch schon einmal die Bahn in der Quarterback Immobilien Arena für eine Vorbereitung auf die Deutschen Hallenmeisterschaften Ende Februar genutzt. Herausragende Athletin war einmal mehr Corinna Schwab.
Jane Sichting

Die Verwandlung der Mehrzweckhalle in ein Leichtathletik-Mekka ist bereits in vollem Gange, die Rundbahn sowie das Innenfeld sind bestens präpariert. Dass in der Arena Leipzig schnelle Zeiten gelaufen werden können, haben einige der DM-Medaillenkandidaten am Mittwochabend unter Beweis gestellt. Bei der Hallen-DM 2020, die ebenfalls in Leipzig stattfand, hatte Deniz Almas schon einmal den Titel über 60 Meter gewonnen, im Mittwoch hinterließ der Sprinter vom VL Wolfsburg mit flotten 6,66 Sekunden einen starken Eindruck. Die nationale Konkurrenz um Lokalmatador Roy Schmidt (6,80 sec) folgte mit deutlichem Abstand.

Ihre aktuelle Top-Form brachte 400-Meter-Spezialistin Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz) auch auf den Unterdistanzen auf die Bahn. Nachdem 7,36 Sekunden im Vorlauf holte sie im 60 Meter-Finale noch eine Hundertstel raus und überquerte in 7,35 Sekunden als Erste die Ziellinie. Platz zwei ging an Tina Benzinger (LG Stadtwerke München; 7,45 sec) vor Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim; 7,45 sec).

Ein ähnliches Bild zeigt auch die Ergebnisliste der 200 Meter: Schnellste über die Hallenrunde war ebenfalls Corinna Schwab mit Hallen-Bestzeit (22,96 sec), gefolgt von Wessolly (23,59 sec) und Marina Scherzl (LG Stadtwerke München; 23,80 sec) – gleichbedeutend mit einem Wechsel an der Spitze der deutschen Jahresbestenliste. Denn hier steht die Chemnitzerin nun sowohl über 400 Meter als auch über 200 Meter ganz oben.

Vorfreude auf Hallen-DM

Corinna Schwab zeigte sich nach dem Wettkampf zwar zufrieden, sagte aber auch: „Ein bisschen hat es heute an Spritzigkeit gefehlt. Die letzten Wettkämpfe waren sehr intensiv und eine ganz andere Erfahrung inmitten der starken internationalen Konkurrenz.“ Erst vergangenen Donnerstag war die 22-Jährige mit Hallen-Bestzeit über 400 Meter (51,68 sec) in Ostrava (Tschechien) in den Kreis der besten Athletinnen Europas aufgestiegen.

„Heute ging es eher darum, ein gutes Training zu machen und wieder etwas herunterzufahren. Nach dem Wettkampfblock sind wir jetzt vor den Deutschen Meisterschaften noch einmal ins Training gegangen“, sagte sie und erklärte, das sie schon voller Vorfreude auf die Titelkämpfe sei: „Hier in Leipzig habe ich 2020 meinen ersten deutschen Hallentitel gewonnen, das war sehr emotional und ich verbinde mit der Halle nur Positives. Die Bahn ist sehr schnell und Zuschauer sind ja auch zugelassen. Die bringen dann noch einmal eine ganz andere Energie in die Halle, die es dann nur noch aufzusaugen und auf die Bahn zu bringen gilt.“

Patrick Schneider erobert die 400 Meter-Spitze

Ebenfalls eine neue Nummer eins in der deutschen Jahresbestenliste gibt es seit Mittwochabend über 400 Meter der Männer. Hier führt nun Patrick Schneider (TV Wattenscheid 01) die Konkurrenz an. Dank eines taktisch cleveren Rennens schob er sich nach 200 Metern von innen an dem Deutschen Meister Sanders Manuel (LG Olympia Dortmund) vorbei und siegte in 46,86 Sekunden. In der Endabrechnung Platz zwei ging an Olympia-Teilnehmer Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz; 47,08 sec) vor Jean-Paul Bredau (SC Potsdam; 47,44 sec).

Sein Heimspiel über 800 Meter nicht nur für ein gutes Training genutzt, sondern in 1:47,14 Minuten auch mit persönlicher Bestleistung beendet, hat Mittelstreckenläufer Robert Farken (SC DHfK Leipzig e.V.). „Meine bisherige Bestzeit bin ich bei einem nahezu perfekten Rennen gelaufen, das war heute anders. Es gab viele Positionenwechsel und auch Körperkontakt. Doch so was mal zu trainieren ist vor allem in den größeren Rennen auf internationaler Ebene wichtig, damit man dort dann nicht erschrickt“, sagt er.

2020 hatte er an gleicher Stelle Hallen-DM-Gold über die für ihn mittlerweile zur Unterdistanz gewordenen 800 Meter gewonnen. Auf welcher Strecke er in gut zwei Wochen angreifen wird, habe er noch nicht entschieden. Zunächst stehen noch ein 1.500 Meter-Lauf in Dortmund (12. Februar) sowie ein Wettkampf in Birmingham (Großbritannien; 19. Februar) an.

Deutsche Masters-Bestleistung für Alexander Kosenkow

Für eine glänzende Leistung in der Masters-Altersklasse M45 sorgte Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01). Einst fester Bestandteil der DLV-Staffel und mehrfacher Deutscher Meister, stellte er auf der Außenbahn laufend in 22,21 Sekunden eine neue deutsche Senioren-Bestleistung über 200 Meter auf. „Das war der Grund, warum ich hier heute gestartet bin. Dass ich gut drauf bin, hatte sich schon im Training angedeutet. Ich hatte heute ein gutes Gefühl in den Beinen. Leider habe ich es über 60 Meter nicht in den Endlauf geschafft, sonst wäre es mir vielleicht auch dort schon gelungen“, sagte er nach dem Wettkampf.

Kosenkow blieb sogar einige Hundertstel unter dem M45-Hallen-Weltrekord. Da die Altersklassen-Einteilung international jedoch nach dem tatsächlichen Alter und nicht dem Jahrgang erfolgt, wird die Zeit für die internationalen Rekordlisten nicht berücksichtigt. Der Wattenscheider feiert erst Mitte März seinen 45. Geburtstag.

Den Sieg über 200 Meter sicherte sich in 21,26 Sekunden der Deutsche 100-Vizemeister über 100 Meter und Tokio-Teilnehmer Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV) vor U20-Meister James Adebola (SSC Berlin; 21,42 sec) und Patrick Domogala (MTG Mannheim; 21,43 sec).

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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