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MARATHON/STRASSE MÄNNER | Richard Ringer krönt EM-Festtag

Es war ein intensives Jahr für die Leichtathletik. Weltmeisterschaften in den USA. Europameisterschaften im eigenen Land. Und auch der Nachwuchs war international gefordert. Was bleibt in Erinnerung? Wir werfen einen Blick zurück auf dieses besondere Jahr 2022. Heute: Marathon und Straßenlauf der Männer.
Jan-Henner Reitze

Das ist passiert in 2022

Diese EM-Zielgerade auf dem Münchner Odeonsplatz ist eine für die Geschichtsbücher. Noch nie hat ein DLV-Athlet im Marathon den kontinentalen Titel gewonnen, und dazu noch diese Spannung: Mit einem Schlussspurt auf den letzten 50 Metern der 42,195 Kilometer geht Richard Ringer (LC Rehlingen) an Maru Teferi (Israel) vorbei und stürmt in 2:10:21 Stunden zu Gold.

Dramatisch auch die Schlussphase für Amanal Petros (TV Wattenscheid 01). Der Deutsche Rekordler sieht auf der langen Zielgeraden zwischenzeitlich auch wie der potenzielle Sieger aus, muss sich am Ende aber als Vierter (2:10:39 h) hinter dem Podest einreihen. Eine Medaille bekommt er aber mit dem Team, für das drei Teilnehmer einer Nation in die Wertung gehen. Johannes Motschmann (SCC Berlin; 2:14:52 h) macht als 16. Mannschafts-Silber perfekt. Zusammen mit dem Team-Gold der Frauen sorgen die Marathon-Entscheidungen am EM-Eröffnungstag für einen Bilderbuch-Auftakt aus DLV-Sicht.

Auf den Plätzen 24 und 25 folgen in München Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01; 2:16:04 h) und Konstantin Wedel (LG Telis Finanz Regensburg; 2:16:09 h) sowie als 50. Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg; 2:21:39 h). Bei der WM in Eugene (USA) vertrat Tom Gröschel (TC Fiko Rostock; 2:14:56 h) als 43. die DLV-Farben.

Die schnellste Zeit des Jahres eines DLV-Marathonläufers legte Haftom Welday (Hamburger Laufladen) in Berlin mit 2:09:06 Stunden hin und damit eine Steigerung um fast fünf Minuten. Mit seinem Debüt beim München-Marathon im Oktober in 2:10:37 Stunden zeigte Sebastian Hendel (LG Braunschweig), dass auch er in den kommenden Jahren ein Kandidat für die internationalen Startplätze ist.

Tom Förster (LG Vogtland) überraschte bei der DM im 10-Kilometer-Straßenlauf in Saabrücken. Der U23-Athlet gewann den Titel. Sein Talent über die langen Strecken möchte er in den kommenden Jahren weiter ausschöpfen.


Internationale Erfolge

  Medaille Finalplatzierung
WM - 43. Platz (Tom Gröschel)
EM Gold (Richard Ringer)
Silber (Team)
4. Platz (Amanal Petros)
16. Platz (Johannes Motschmann)
24. Platz (Hendrik Pfeiffer)
25. Platz (Konstantin Wedel)50. Platz (Simon Boch)


Unser "Ass des Jahres"

Richard Ringer (LC Rehlingen)

Europameister

Unser "Talent des Jahres"

Tom Förster (LG Vogtland)

Deutscher Meister 10-Kilometer-Straßenlauf
Deutscher U23-Meister 10.000 Meter
U23-Jahresschnellster im Halbmarathon


Die deutschen Top Ten 2022

Halbmarathon

Zeit Name Jahrgang Verein
1:01:34 Amanal Petros 1995 TV Wattenscheid 01
1:01:45 Johannes Motschmann 1994 SCC Berlin
1:02:29 Jonathan Dahlke 1995 TSV Bayer 04 Leverkusen
1:02:35 Filmon Abraham 1992 LG Telis Finanz Regensburg
1:02:52 Sebastian Hendel 1995 LG Braunschweig
1:02:55 Richard Ringer 1989 LC Rehlingen
1:02:56 Filmon Teklebrhan 1996 LAC Freiburg
1:03:05 Philipp Pflieger 1987 SCC Berlin
1:03:44 Haftom Welday 1990 Hamburger Laufladen
1:03:47 Tom Gröschel 1991 TC Fiko Rostock

 Marathon

Weite Name Jahrgang Verein
2:09:06 Haftom Welday 19980 Hamburger Laufladen
2:10:21 Richard Ringer 1989 LC Rehlingen
2:10:37 Sebastian Hendel 1995 LG Braunschweig
2:10:39 Amanal Petros 1995 TV Wattenscheid 01
2:10:58 Hendrik Pfeiffer 1993 TV Wattenscheid 01
2:12:58 Konstantin Wedel 1993 LG Telis Finanz Regensburg
2:13:41 Frank Schauer 1989 Tangermünder Elbdeichmarathon
2:14:02 Johannes Motschmann 1994 SCC Berlin
2:14:18 Erik Hille 1988 LG Telis Finanz Regensburg
2:14:46 Tom Gröschel 1991 TC Fiko Rostock


Statistik – Das sagen die Zahlen

Das deutsche Top-Niveau im Marathon

Jahr ≥ 2:13 h* Schnitt Top 3 Schnitt Top 5 Schnitt Top 10
2005  – 2:20:16 2:21:43 2:24:33
2006  – 2:16:39 2:18:40 2:21:43
2007  – 2:16:15 2:17:11 2:19:44
2008  – 2:14:06 2:15:16 2:17:48
2009  – 2:14:40 2:15:55 2:17:52
2010  – 2:19:08 2:20:08 2:22:06
2011  – 2:17:29 2:18:07 2:19:37
2012  – 2:14:35 2:15:50 2:18:12
2013  – 2:14:13 2:15:27 2:18:11
2014 1 2:12:37 2:14:38 2:17:48
2015 1 2:10:47 2:13:50 2:16:40
2016  – 2:15:07 2:16:44 2:18:53
2017 1 2:13:14 2:15:39 2:16:52
2018 1 2:13:35 2:14:26 2:15:50
2019 2 2:12:25 2:13:29 2:15:33
2020 4 2:09:31 2:11:03 2:16:01
2021 5 2:08:41 2:09:53 2:13:21
2022 6 2:10:01 2:10:20 2:12:10

Jahresbestleistungen im internationalen Vergleich im Marathon

Jahr Deutschland Europa Diff. Welt Diff.
2005 2:18:43 (U. Steidl) 2:07:38 (Rey/ESP) 11:05 2:06:20 (Gebrselassie/ETH) 12:23
2006 2:16:02 (U. Steidl 2:06:52 (Rey/ESP) 9:10 2:05:56 (Gebrselassie/ETH) 10:06
2007 2:15:22 (M. Beckmann) 2:07:33 (Kuzin/UKR) 7:49 2:04:26 (Gebrselassie/ETH) 10:56
2008 2:13:30 (F. Cierpinski) 2:07:33 (Röthlin/SUI) 5:57 2:03:59 (Gebrselassie/ETH) 9:31
2009 2:13:09 (A. Pollmächer 2:09:53 (Pertile/ITA) 3:16 2:04:27 (Kibet/KEN) 8:42
2010 2:17:18 (F. Cierpinski) 2:08:32 (Musinschi/MDA) 8:46 2:04:48 (Makau/KEN) 12:30
2011 2:15:40 (J. Fitschen) 2:09:26 (Sitkovskyy) 6:14 2:03:38 (Makau/KEN) 12:02
2012 2:13:10 (J. Fitschen) 2:07:30 (Tambwé/FRA) 5:40 2:04:16 (Mutai/KEN) 8:55
2013 2:13:05 (A. Pollmächer) 2:08:33 (A. Kiprotich/FRA) 4:32 2:03:23 (Kipsang/KEN) 9:42
2014 2:09:32 (A. Gabius) 2:08:21 (Farah/GBR) 1:11 2:02:57 (Kimetto / KEN) 7:35
2015 2:08:33 (A. Gabius) 2:08:33 (Gabius/GER) 0:00 2:04:00 (Kipchoge / KEN) 4:33
2016 2:13:09 (H. Pfeiffer) 2:06:10 (Özbilen/TUR) 6:49 2:03:03 (Bekele/ETH) 10:06
2017 2:09:59 (A. Gabius) 2:08:16 (Nageeye/ NED) 1:43 2:03:32 (Kipchoge/KEN) 6:27
2018 2:11:45 (A. Gabius) 2:05:11 (Farah/GBR) 6:34 2:01:39 (Kipchoge/KEN) 10:06
2019 2:10:29 (A. Petros) 2:04:16 (Özbilen/TUR) 6:13 2:01:41 (Bekele/ETH) 8:48
2020 2:07:18 (A. Petros) 2:04:49 (Abdi/BEL) 2:29 2:03:00 (Chebet/KEN) 4:18
2021 2:06:27 (A. Petros) 2:03:36 (Abdi/BEL) 2:51 2:02:57 (Ekiru/KEN) 3:30
2022 2:09:06 (H. Welday) 2:04:36 (Özbilen/TUR) 4:30 2:01:09 (Kipchoge/KEN) 7:57

Das fällt auf:

  • Die rasente Entwicklung im Marathon setzt sich fort, vor allem in der Breite.
  • Den DM-Titel in Hannover sicherte sich Hendrik Pfeiffer in 2:10:58 Stunden.
  • Der zweimalige Olympiasieger Eliud Kipchoge aus Kenia hat mit seinem zweiten Weltrekord beim Berlin-Marathon (2:01:09 h) bewiesen, dass er auch mit 37 Jahren noch der beste Läufer der Welt ist.
  • Bei seinem WM-Titel in Eugene (USA) hat der Äthiopier Tamirat Tola in 2:05:36 Minuten einen Meisterschaftsrekord aufgestellt.

leichtathletik.TV-Clips

Straße

Die Disziplin-Analysen im Überblick:

Sprint Frauen
Sprint Männer
Langsprint Frauen
Langsprint Männer
Hürdensprint Frauen
Hürdensprint Männer
Langhürden Frauen
Langhürden Männer
Mittelstrecke Frauen
Mittelstrecke Männer
Langstrecke Frauen
Langstrecke Männer
Hindernis Frauen
Hindernis Männer
Gehen Frauen
Gehen Männer
Hochsprung Frauen
Hochsprung Männer
Stabhochsprung Frauen
Stabhochsprung Männer
Weitsprung Frauen
Weitsprung Männer
Dreisprung Frauen
Dreisprung Männer
Kugelstoßen Frauen
Kugelstoßen Männer
Diskuswurf Frauen
Diskuswurf Männer
Hammerwurf Frauen
Hammerwurf Männer
Speerwurf Frauen
Speerwurf Männer
Siebenkampf
Zehnkampf
Marathon/Straße Frauen

* als Referenzwert dient die WM-Norm des Jahres 2017

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