| Wien-Marathon

Samwel Mailu krönt Jubiläum mit Streckenrekord, Sebastian Hendel Neunter

Neun Jahre war der Streckenrekord beim Wien-Marathon alt. Am Sonntag steigerte Samwel Mailu diesen bei der 40. Auflage des Rennens um 33 Sekunden auf 2:05:08 Stunden. Sebastian Hendel war mit Rang neun und 2:11:29 Stunden zufrieden, da seine Vorbereitung nicht optimal verlief.
Jörg Wenig

Samwel Mailu war der Mann, der dem Vienna City Marathon bei der 40. Auflage das passende Jubiläums-Geschenk machte: Der Kenianer brach am Sonntag den neun Jahre alten Streckenrekord. Als der 30-Jährige am Burgtheater nach 2:05:08 Stunden ins Ziel stürmte, hielt passenderweise der österreichische Präsident Alexander Van der Bellen das Zielband. Der Sieger hatte damit die bisherige Bestzeit von Getu Feleke um 33 Sekunden unterboten. Der Äthiopier hatte 2014 mit 2:05:41 Stunden gewonnen. Am Sonntag folgten die Kenianer Bethwell Yegon und Titus Kimutai in 2:06:57 Stunden beziehungsweise 2:07:46 Stunden auf den Rängen zwei und drei.

Trotz relativ warmer Wetterbedingungen mit Temperaturen im Bereich von 20 Grad in der zweiten Rennhälfte hatten die Männer vom Start weg ein schnelles Tempo eingeschlagen. Nach einer Halbmarathon-Durchgangszeit von 62:43 Minuten war es in der zweiten Hälfte dann Samwel Mailu, der dieses Tempo durchhalten und am Ende sogar noch zulegen konnte. Rund 10 Kilometer vor dem Ziel setzte sich der Kenianer im Wiener Prater, wo sein Vorbild Eliud Kipchoge 2019 in einem nicht rekord-konformen Rennen die Zwei-Stunden-Barriere durchbrochen hatte, von seinen Konkurrenten ab und war dann nicht mehr einzuholen.

Samwel Mailu: Zweiter in Frankfurt, Sieg in Wien

„Das war der größte Sieg meiner Karriere. Ich könnte mir jetzt vorstellen, als nächstes beim Berlin-Marathon zu starten“, sagte Samwel Mailu, der im vergangenen Oktober beim Mainova Frankfurt-Marathon ein fast zufälliges Marathon-Debüt gelaufen war. Damals blieb er als Tempomacher im Rennen und wurde mit 2:07:19 Stunden überraschend Zweiter. „Dieses Rennen motivierte mich sehr in meiner Vorbereitung für Wien. Für mich war das heute irgendwie auch noch ein Marathon-Debüt.“

Einen Rang hinter Sondre Moen (Norwegen; 2:10:23 h) lief Sebastian Hendel (LG Braunschweig) als Neunter nach 2:11:29 Stunden ins Ziel. An der Halbmarathon-Marke war er mit 64:53 Minuten noch auf Kurs für die avisierte Zeit von unter 2:10 Stunden, doch in der Folge geriet auch seine Bestzeit von 2:10:37 Stunden außer Reichweite.

Sebastian Hendel kämpft sich nach Problemen in der Vorbereitung durch

„Ich konnte in den letzten drei Wochen nach dem Halbmarathon in Berlin nicht wie geplant die Vorbereitung abschließen, weil ich leichte Probleme mit dem Oberschenkel hatte. Schade, weil der Formaufbau hat davor extrem gut funktioniert. Ich habe mich auch die erste Hälfte heute gut gefühlt, ab Kilometer 30 hatte ich leichte Krämpfe“, sagte Sebastian Hendel. „Natürlich bin ich nicht ganz zufrieden, aber für die Voraussetzungen ist das ein passables Resultat. Ich habe mich durchgekämpft und das sind auch wichtige Erkenntnisse für mich als noch recht unerfahrenen Marathonläufer. Die Zuschauer haben eine extreme Stimmung gemacht.“

Im Rennen der Frauen entschied in der Schlussphase die Kenianerin Magdalyne Masai einen Zweikampf mit ihrer Landsfrau Agnes Keino für sich. Masai, die jüngere Schwester der 10.000-Meter-Weltmeisterin von 2009 Linet Masai, gewann das Rennen in 2:24:12 Stunden. Agnes Keino folgte nach 2:24:25 Stunden vor Gadise Mulu (Äthiopien; 2:24:50 h). Als Achte gelang Julia Mayer mit einer Zeit von 2:30:42 Stunden das Kunststück, den österreichischen Rekord um eine Sekunde zu unterbieten.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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