| Diamond League

Tobias Potye & Co. reisen mit Rückenwind aus Kassel nach Chorzów

Drei Wochen nachdem die Team-EM im Stadion Śląski in Chorzów ausgetragen wurde, macht am Sonntag beim „Kamila Skolimowska Memorial“ die Diamond League dort Station. Mit von der Partie sind auch fünf deutsche Athletinnen und Athleten, die alle am zurückliegenden Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften auf dem Treppchen standen.
Svenja Sapper

Drei Wochen nach der Team-Europameisterschaft kehrt die geballte Weltelite am Sonntag zum Diamond-League-Meeting ins polnische Chorzów zurück. Ein Wiedersehen mit dem Stadion Śląski gibt es für Tobias Potye (LG Stadtwerke München). Der Vize-Europameister im Hochsprung vertrat bei der Team-EM die deutschen Farben und meisterte 2,26 Meter. Nicht zuletzt sein starker Auftritt bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel am zurückliegenden Wochenende, als er nur hauchdünn an 2,31 Metern scheiterte, deutet jedoch darauf hin, dass es diesmal noch ein wenig höher gehen könnte. 

Um im Hochsprung-Feld von Chorzów vorne mitzumischen, wäre eine Steigerung sicher hilfreich. Denn mit Mutaz Essa Barshim (Katar) und Gianmarco Tamberi (Italien) sind beide amtierenden Olympiasieger am Start, wenngleich sie aktuell noch nicht bei ihrer absoluten Top-Form angekommen sind. Zu beachten sind jedoch auch Hamish Kerr (Neuseeland) und Luis Enrique Zayas (Kuba), denen in diesem Jahr bereits Sprünge über 2,31 Meter geglückt sind. 

Neben Tobias Potye reisen vier weitere deutsche Athletinnen und Athleten nach Polen. Allen dürften ihre Erfolge bei den Deutschen Meisterschaften einen zusätzlichen Motivationsschub gegeben haben. 100-Meter-Europameisterin Gina Lückenkemper (SCC Berlin) hofft weiter auf das erste Resultat unter elf Sekunden in diesem Sommer. In Chorzów steht sie gemeinsam mit den beiden schnellsten Sprinterinnen der Saison auf der Bahn: Shericka Jackson (Jamaika; SB: 10,65 sec) und Sha’Carri Richardson (USA; 10,71 sec). Dazu gesellen sich vier weitere Sprinterinnen mit Saisonbestzeiten unterhalb der Elf-Sekunden-Schallmauer.

Bo Kanda Lita Baehre gegen Armand Duplantis

Eine neue Saisonbestmarke nahm vom Düsseldorfer Rheinufer Bo Kanda Lita Baehre mit, der beim Gewinn seines fünften deutschen Freilufttitels mit 5,82 Metern die Olympia-Norm abhakte. Auf den Leverkusener wartet am Sonntag ein absolutes Weltklasse-Feld mit Weltrekordler Armand Duplantis (Schweden), Hallen-Europameister Sondre Guttormsen (Norwegen) und einem bärenstarken US-Trio mit dem dem zweimaligen Weltmeister Sam Kendricks, dem WM- und Olympia-Zweiten Chris Nilsen und Nordamerika-Rekordler KC Lightfoot. 

Sein Diamond-League-Debüt feiert Niklas Buchholz. Der EM-Teilnehmer von LSC Höchstadt/Aisch hat als Drittplatzierter der DM in Kassel seine Bestzeit auf 8:27,06 Minuten verbessert. Mit der Konkurrenz um Weltmeister Soufiane El Bakkali aus Marokko, in diesem Jahr bereits deutlich unter der Acht-Minuten-Grenze geblieben, kann er damit noch nicht mithalten. Sein erster Auftritt im Kreis der Weltbesten bietet dem 25-Jährigen die Chance, Erfahrung zu sammeln und Wettkampfhärte zu tanken. 

Nicht zur Diamond-League-Wertung zählen die 1.500 Meter, welche die frisch gekürte Deutsche Meisterin Katharina Trost (LG Stadtwerke München) in Angriff nimmt. Starke Gegnerinnen kommen mit Birke Haylom, Hirut Meshesha und Diribe Welteji in erster Linie aus Äthiopien. Das Trio hat in diesem Jahr bereits geschlossen die Vier-Minuten-Marke unterboten. 

Mehrere Weltrekordlerinnen und -rekordler

Zum Länderkampf Ukraine gegen Australien könnte sich der Hochsprung der Frauen entwickeln. Europameisterin Yaroslava Mahuchikh, die frühere Vize-Weltmeisterin Yuliya Levchenko, Zwei-Meter-Springerin Iryna Gerashchenko und Katerina Tabashnyk fordern die Olympia-Zweite Nicola Olyslagers und Weltmeisterin Eleanor Patterson heraus, die ihren ersten Wettkampf in diesem Sommer bestreitet. Im Kugelstoßen sind vier US-Amerikaner, angeführt von Weltrekordler Ryan Crouser, gemeldet. 

Eine weitere Weltrekordlerin nimmt im Dreisprung Anlauf: Yulimar Rojas. Die Venezolanerin ist als Einzige in dieser Saison bereits über 15 Meter geflogen. Letztes Jahr glückte das bei ihrem EM-Sieg auch der Ukrainerin Maryna Bekh-Romanchuk. Mit Leyanis Pérez Hernández und Liadagmos Povea haben zwei Kubanerinnen bereits an der Marke gerüttelt. Ein Showdown zwischen gleich zwei Weltrekordlerinnen kündigt sich über 100 Meter Hürden an: Weltrekordlerin Tobi Amusan (Nigeria) sowie ihre Vorgängerin Kendra Harrison (USA) sind gemeldet, ebenso wie US-Meisterin Nia Ali.

Klare Favoritin über 400 Meter ist Marileidy Paulino (Dominikanische Republik). Die WM-Zweite bringt eine Saisonbestmarke von 48,98 Sekunden mit. Keine andere Athletin im Feld hat die Stadionrunde in diesem Jahr bereits in weniger als 50 Sekunden zurückgelegt. Bei den Männern wagt sich 400-Meter-Hürden-Weltmeister Alison dos Santos (Brasilien) auf die Stadionrunde. Jahresschnellster 100-Meter-Sprinter unter den gemeldeten Athleten ist Weltmeister Fred Kerley (USA). 1.500 Meter-Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) bekommt es mit drei flinken Kenianern zu tun. 

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