| Continental Cup

Amerika vor Europa mit starken Rennen von Dutkiewicz und Klosterhalfen

„Team Amerika“ führt in Ostrava nach Tag eins des Continental Cups knapp vor der Auswahl Europas. Aus deutscher Sicht überzeugten mit starken Rennen besonders Pamela Dutkiewicz und Konstanze Klosterhalfen.
Silke Bernhart

134 Punkte aus 19 Wettbewerben: „Team Amerika“ liegt nach Tag eins des Continental Cups in Ostrava (Tschechien; 8./9. September) in Führung. Auf Tuchfühlung ist „Team Europa“ mit 123 Zählern vor Asien-Pazifik (89) und Afrika (74). Für die Wertung wurden je Disziplin die Punkte (1 bis 8) der beiden Athleten eines Teams addiert und daraus ein Team-Ranking gebildet. In diesem gab's wiederum 8, 6, 4 und 2 Zähler je Team und Disziplin, die in die Gesamtwertung einflossen.

Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) bestritt am frühen Nachmittag das erste Bahn-Finale des Kontinentalvergleichs. Beim pfeilschnellen Sieg von Danielle Williams (Jamaika; 12,49 sec) vor Weltrekordlerin Kendra Harrison (USA; 12,52 sec) wurde sie in 12,82 Sekunden Dritte. Für die Wattenscheiderin gab's somit sechs Zähler, für die viertplatzierte Elvia Herman (Weißrussland 12,91 sec) fünf – in der Summe elf und damit Platz zwei für Team Europa (6 Pkt) hinter Team Amerika (8 Pkt).

Ebenfalls glänzend präsentierte sich über 3.000 Meter Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen). Aufgrund der besonderen Regelung, dass nach drei Runden pro Runde immer die jeweils Letztplatzierten ausscheiden, sorgte sie zu Beginn selbst für ein schnelles Tempo. So wahrte sie in einem Weltklasse-Feld bis zum Ende Rang vier und stellte in 8:38,04 Minuten eine neue deutsche Jahresbestzeit auf. Überragend: Sifan Hassan (Niederlande; 8:27,50 min).

Sandra Perkovic beste Werferin und doch nur Zweite

Im Diskuswurf der Frauen bekam Olympiasiegerin Sandra Perkovic (Kroatien) das besondere Reglement des Continental Cups zu spüren: Obwohl sie mit 68,44 Metern den besten Wurf der Konkurrenz zeigte, wurde sie nur Zweite. Denn in der zu einem Mini-Finale auserkorenen fünften Runde, in der sie nur noch gegen die bis dahin zweitplatzierte Kubanerin Yaime Pérez (Kuba; 65,30 m) antrat, war ihr Wurf ungültig. So ging der Einzel-Sieg an die Kubanerin. Siebte wurde mit 58,34 Metern Vize-Europameisterin Nadine Müller (SV Halle).

Auch Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) war Leidtragende der neuen Regelungen: Mit 13,97 Metern und der fünftbesten Leistung wurde sie Sechste – weil nach drei Versuchen nur die jeweils besten Athletinnen eines Teams noch einmal Anlauf nehmen durften, unabhängig vom Gesamt-Ranking. Das war für "Team Europa" Paraskevi Papachristou (Griechenland), die schließlich mit 14,22 Metern Dritte wurde. Unangefochten einmal mehr: Caterine Ibargüen (Kolumbien; 14,76 m).

Weitspringer Henry Frayne (Australien) machte seinem Frust auf <link https: twitter.com henryfrayne status _blank>Twitter Luft: "Ich hoffe die IAAF bemerkt, dass dieses Format für die technischen Wettbewerbe Müll ist", schrieb er, „besonders in Kombination mit der 30-Sekunden-Regel.“ Diese Zeit bleibt den Athleten zur Ausführung ihrer Versuche. Frayne wurde mit 7,96 Metern – der drittbesten Weite –  Vierter, weil in der K.O.-Runde sein vierter Versuch ungültig war. Den Sieg holte sich für Team Afrika Ruswahl Samaai (Südafrika; 8,16 m).

Nächster Sieg für Eid Naser, Landesrekord für Semenya

Einen europäischen Doppelsieg gab es in einem hochklassigen Stabhochsprung-Wettbewerb, in dem sich mit 4,85 Metern die Russin Anzhelika Sidorova vor den höhengleichen Ekaterini Stefanidi (Griechenland) und Sandi Morris (USA) durchsetzen konnte.

Über 400 Meter sorgten gleich zwei Frauen für Staunen: In rasanten 49,32 Sekunden rannte die erst 20-jährige Salwa Eid Naser (Bahrain) zu ihrem nächsten Sieg. Dahinter steigerte 800-Meter-Olympiasiegerin Caster Semenya den südafrikanischen Landesrekord auf 49,62 Sekunden.

Abderrahman Samba (Katar) blieb zum bereits neunten Mal in dieser Saison über 400 Meter Hürden unter 48 Sekunden. Seine Siegeszeit dieses Mal: 47,37 Sekunden. Welt- und Europameister Karsten Warholm (Norwegen; 48,56 sec) musste auch noch den Jamaikaner Annsert Whyte (48,46 sec) vorbeilassen.

Sprinter wirft Diskus für Asien-Pazifik

Der Teamgeist – und vielleicht auch die Aussicht auf 1.000 US-Dollar Preisgeld für den letzten und achten Platz – wurde im Diskuswurf der Männer spürbar: Team Asien-Pazifik konnte keinen zweiten Werfer an den Start bringen, und so sprang 200-Meter-Sprinter Joseph Millar (Neuseeland) ein. Er wurde Achter, mit neuer Bestleistung von 27,10 Metern. Den Sieg holte sich Diamond-Trophy-Sieger Fedrick Dacres (Jamaika; 67,97 m).

Am Sonntag ab 14:38 Uhr geht’s in Ostrava weiter mit Tag zwei des Continental Cups. Dann für Team Europa in Aktion: Thomas Röhler (LC Jena) und Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) im Speerwurf, Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) im Kugelstoßen, Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) im Hochsprung und Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) im Weitsprung.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik…

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