| Werfertag Bad Köstritz

Andreas Hofmann trotzt dem Wind

Familiär, stimmungsvoll: Die Athleten lieben die Atmosphäre in Bad Köstritz. Dicht gedrängt standen die Zuschauer am Freitag um die Wettkampfanlagen und trieben die Athleten zu Höchstleistungen an. Die Tagessiege bei der 23. Auflage des Werfertages holten sich Martin Wierig, Andreas Hofmann sowie Christina Schwanitz und der Neuseeländer Tomas Walsh.
Sandra Arm

Bereits zum Auftakt begleitete die Diskuswerfer das rhythmische Klatschen des fantastisch aufgelegten Publikums. Der erste Wurf über die 60-Meter-Marke gelang David Wrobel (SC Magdeburg) im zweiten Durchgang mit 62,79 Metern. Trainingskollege Martin Wierig kam zunächst nicht in den Wettkampf. Er produzierte drei Ungültige, die alle zu weit rechts rausflogen. "Das ist für mich schon ungewöhnlich. Vor dem ersten Wurf hatte es im rechten Knie etwas geknackt", beschrieb er sein Problem.

So tastete er sich langsam in den Wettkampf hinein. Angekommen war er im vierten Versuch, als die Zwei-Kilo-Scheibe auf 62,38 Meter segelte. Zu diesem Zeitpunkt sollte sich ein Zweikampf der Magdeburger Trainingskollegen zuspitzen. Martin Wierig behielt die Nerven und steigerte sich im letzten und sechsten Versuch auf die Tagesbestweite von 63,47 Meter.

"Wir zuvor schon in Thum, man kann sich bei diesen Meetings nur wohlfühlen. Es macht dann für uns Werfer besonders viel Spaß", sagte der Sieger, der gern über die Marke von 64 Meter geworfen hätte. Dafür hat Martin Wierig noch zwei Chancen: beim ISTAF in Berlin (2. September) und in Tallinn beim Abschiedswettkampf von Gerd Kanter (15. September). David Wrobel dagegen verabschiedete sich aus der Saison. "Es war mein letzter Wettkampf in dieser Saison, und ich bin sehr zufrieden mit meiner Weite", sagte er und verriet noch ein Geheimnis: "Ich werde im kommenden Jahr heiraten."

Andreas Hofmann mit der nächsten Weltklasse-Weite

Weiterhin in Topform präsentierte sich Speerwerfer Andreas Hofmann (MTG Mannheim), der das Publikum im ersten Durchgang mit einer Weite von 86,16 Metern verzückte. Es sollte die Siegerweite werden. "Es ist sehr, sehr schwierig sich darauf einzustellen, wenn der Wind von vorn kommt", erklärte der Vize-Europameister.

Mit den schwierigen äußeren Bedingungen, die Wolken brachten gehörig Wind mit, tat sich im auch Europameister Thomas Röhler (LC Jena) schwer. "Wenn das Wetter mit uns spielt, dann müssen wir es spielerisch nehmen", sagte der Zweitplatzierte (79,56 m). Viel mehr genossen die Speerwerfer nach ihrem Wettkampf das Bad in der Menge. "Ich empfinde das nicht als Last, ich mache es sehr gerne und habe Spaß dabei", sagte Andreas Hofmann.

Sieg für Schwanitz, Bestleistung für Gambetta

Im Kugelstoßen blieb die EM-Revanche bei den Frauen aus. Die polnische Europameisterin Paulina Guba hatte ihre Teilnahme kurzfristig abgesagt, sie hatte sich einige Tage zuvor bei einem heimischen Wettkampf eine Zerrung zugezogen. Vize-Europameisterin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) ließ die Vier-Kilo-Kugel in Bad Köstritz vier Mal jenseits der 18 Meter einschlagen. Ihr weitester Versuch wurde im vierten und sechsten mit 18,61 Metern gemessen.

Die beste deutsche Kugelstoßerin zeigte sich erleichtert. "Ich habe noch einige Wettkämpfe für die 19 Meter", sagte die 32-Jährige, die beim ISTAF, bei einem Benefiz-Kugelstoßen in Hetzdorf (8. September) sowie zum Abschluss beim Continental Cup in Ostrava (Tschechien; 8./9. September) noch mal in den Ring steigen wird. Eine starke Leistung lieferte Sara Gambetta (SV Halle) ab, die ihre persönliche Bestleistung auf 18,35 Meter steigerte.

Bei den Männern setzte sich Weltmeister Tomas Walsh (Neuseeland; 21,55 m) vor dem EM-Dritten David Storl (SC DHfK Leipzig) durch. Der Deutsche Meister und amtierende Vize-Hallen-Weltmeister zeigte nur einen gültigen Versuch, der mit 20,87 Metern gemessen wurde.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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