| Warschau

Anita Wlodarczyk haut den nächsten Weltrekord raus

Die Polin Anita Wlodarczyk hat am Sonntag beim Kamila Skolimowska Memorial in Warschau ihren eigenen Weltrekord im Hammerwurf auf 82,98 Meter verbessert. Ihr Landsmann Pawel Fajdek antwortete mit einer neuen Weltjahres-Bestleistung auf das verpasste Olympia-Finale.
Silke Morrissey

Sie ist im Hammerwurf-Ring eine Klasse für sich. Ihre letzte Niederlage datiert von 16. Juni 2014, 29 Siege in Folge hatte Anita Wlodarczyk bis zu diesem Wochenende eingefahren – am Samstag folgte der 30., garniert mit einer Spitzen-Weite: Beim Kamila Skolimowska Memorial in Warschau schraubte die Olympiasiegerin ihren eigenen Weltrekord auf 82,98 Meter. Die alte Marke von 82,29 Metern, aufgestellt im Olympia-Finale, hatte damit nur 13 Tage Bestand.

Es war ein weiterer Beweis ihrer derzeitigen Vormachtstellung. Auch andere Zahlen sprechen für sich: Die zwölf besten Resultate des Jahres gehen auf das Konto der Polin. Sie hat in diesem Jahr zum vierten Mal in Folge die Hammerwurf-Challenge des Weltverbands IAAF für sich entschieden. Und Warschau war der neunte Wettkampf von Anita Wlodarczyk, in dem ihr Hammer jenseits von 79,42 Metern einschlug  – der letzten Weltrekord-Marke, die nicht von Wlodarczyk erzielt wurde, sondern von der Berlinerin Betty Heidler.

Pawel Fajdek mit Wut im Bauch

Dass der Hammerwurf derzeit fest in polnischer Hand ist, unterstrich im Männer-Wettbewerb ihr Landsmann Pawel Fajdek. Er ging mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch an den Start, sicher auf Wiedergutmachung aus, denn in Rio hatte er mit für ihn indiskutablen 72,00 Metern das Olympia-Finale verpasst. Der Wettkampf von Warschau war sicher mehr nach seinem Geschmack: Mit 82,47 Metern steigerte er seine eigene Weltjahres-Bestleistung um mehr als einen Meter und war damit der souveräne Sieger.

Im Hochsprung setzte Mutaz Essa Barshim (Katar) den Reigen an Spitzenleistungen fort. Ein Satz über 2,35 Meter sicherte ihm den Sieg, anschließend versuchte er sich gar noch dreimal an 2,41 Metern, allerdings erfolglos. Der Sieg bei den Frauen ging an Lokalmatadorin Kamila Licwinko (1,93 m).

Tomasz Majewski fordert Tom Walsh

Von den starken Wurf-Leistungen seiner Landsleute ließ sich im Kugelstoß-Ring auch der zweimalige Olympiasieger Tomasz Majewski, bisher nicht in der Form vergangener Jahre, beflügeln. Mit einer Saison-Bestleistung von 21,08 Metern brachte er sogar den Hallen-Weltmeister Tom Walsh (Neuseeland), der sich am Freitag in Paris auf 22,00 Meter gesteigert hatte, an den Rand einer Niederlage. Nach einem Stoß auf 20,92 Metern und vier ungültigen rettete sich Walsh aber in Runde sechs noch auf 21,48 Meter und machte damit den Sieg perfekt.

Viele der deutschen Athleten, die nach Warschau gereist waren, präsentierten sich nach einer langen Saison nicht mehr in Topform. Für die besten Platzierungen sorgten mit zweiten Rängen Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01; 13,11 sec), Kugelstoßerin Lena Urbaniak (LG Filstal; 16,99 m) und Sprinter Julian Reus (TV Wattenscheid 01; 10,31 sec). „Am Ende der Saison darf man die Zeiten nicht auf die Goldwaage legen“, sagte Reus, „in einem guten Feld habe ich mich ganz ordentlich verkauft – und am 6. September sollte es in Zagreb auch wieder ein bisschen schneller abgehen.“

Der angekündigte Diskus-Olympiasieger Christoph Harting (SCC Berlin) war nicht am Start, der Olympia-Dritte Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) musste sich mit 60,58 Metern und Rang fünf begnügen.

Mehr:

<link https: www.youtube.com _blank weltrekord-wurf von anita wlodarczyk auf>Der Weltrekord-Wurf auf Youtube

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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