| Konferenz in Lausanne

Anti-Doping-Kampf: WADA kann gegen Länder stärker vorgehen

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) kann in Zukunft im Anti-Doping-Kampf auch gegen Staaten härter durchgreifen. Mit der Anerkennung des neuen Standards für Compliance ab dem 1. April müssen sämtliche Stakeholder bei Verstößen gegen die Anti-Doping-Richtlinien mit härteren Strafen rechnen.
SID / pr

"Es gibt jetzt eine rechtliche Grundlage, ganze Länder zu bestrafen, wenn diese gegen die Regeln verstoßen. Endlich wird diese Lücke geschlossen", sagte Lars Mortsiefer, Vorstand der deutschen Anti-Doping-Agentur NADA, am Rande der Konferenz in Lausanne (Schweiz). Auch Nationale Doping-Agenturen verpflichten sich mit der Unterschrift, wirksamere Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört auch, effizientere Testprogramme vorzulegen und klarere Regeln für Medizinische Ausnahmegenehmigungen (TUE) einzuführen.

Sollten trotzdem Missstände gemeldet werden, kann die WADA neuerdings mehrere Bestrafungsoptionen bis hin zum Ausschluss eines Landes von den Olympischen Spielen vorschlagen. Eine solche Suspendierung aussprechen kann letztendlich aber nur das Internationale Olympische Komitee (IOC).

"Das ist meiner Meinung nach der größte Erfolg im Kampf gegen Doping seit vielen Jahren", sagte Olivier Niggli, Generaldirektor der WADA, in Lausanne. Man werde nun nie wieder einer Situationen gegenüberstehen wie in dem Fall des russischen Staatsdopings, "in der wir alle unvorbereitet waren und nicht den rechtlichen Rahmen hatten, um das Problem zu lösen", sagte Niggli. Nach Berichten neutraler Ermittler hat es in Russland in den Jahren von 2011 bis 2015 ein systematisches Dopingsystem gegeben. Über 1.000 russische Athleten sollen von den Manipulationen im Riesenreich profitiert haben.

Quelle: Sport-Informations-Dienst (SID)

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024