| Westdeutsche Meisterschaften

Daniela Manz in Hamm mit Bestleistung

War es die Vorfreude auf das Endspiel in Rio de Janeiro oder die für einige Teilnehmer recht weite Anreise? Bei den Westdeutschen Meisterschaften in Hamm/Sieg fehlten viele der in der Meldeliste angekündigten Spitzenathleten. Zu den Ausnahmen zählte Daniela Manz, die im Hammerwerfen 66,42 Meter erreichte und sich damit gegenüber ihrer bisherigen Bestweite, die sie zwei Tage zuvor in Rhede aufgestellt hatte, um 20 Zentimeter verbesserte.
Peter Middel

„Ich habe zuletzt sehr viel an meiner Technik gearbeitet. Daher bin ich in diesem Jahr wesentlich konstanter. Es ist für mich auf jeden noch etwas drin, und ich hoffe, dass ich das in den kommenden  Wochen auch noch zeigen kann,“ freute sich die 28 Jahre alte Leverkusenerin.

Eine Prognose im Hinblick auf die Deutschen Meisterschaften in Ulm möchte Daniela Manz, die im Vorjahr Vierte und 2012 Zweite war, jedoch nicht abgegeben: „In einem Feld, in dem drei 70-Meter-Werferinnen dabei sind, werde ich mein Bestes geben und lasse mich dann einfach überraschen.“

Nwachukwu vor Schaefers

Im 400-Meter-Lauf der Frauen holte  Sorina Nwachukwa (TSV Bayer 04 Leverkusen) auf den letzten 150 Metern alles heraus und dominierte in 54,22 Sekunden vor ihrer Teamkollegin Julia Schaefers (54,91 sec).

Die 26-Jährige stand bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin im 400-Meter-Halbfinale und versucht nun, nach einer längeren Verletzungspause wieder Anschluss an ihr früheres Leistungsniveau zu finden. „Mein Lauf war heute sehr durchwachsen. Meine letzten 150 Meter waren richtig gut. So schnell bin ich hinten heraus noch nicht gelaufen. Der Anfangs- und Mittelteil war dagegen ein Tempowechsellauf."

Im Hinblick auf die Deutschen Meisterschaften in Ulm zeigte sich die Jura-Studentin optimistisch: "Zurzeit experimentiere ich noch ein wenig, aber ich hoffe, dass ich bis zur DM eine richtige Tempoeinteilung hinbekomme,“ sagte sie. Die Athletin von Tobias Kofferschläger führt ihre Zuversicht vor allem auf ihre guten Zubringerwerte zurück. „Mein erklärtes Ziel ist, mich in Ulm für die Europameisterschaften in Zürich zu qualifizieren. Chancen auf einen Platz in der 4x400 Meter-Staffel habe ich auf jeden Fall,“ betonte die Vierteilmeilerin, die aufgrund von Fußproblemen zwischen 2010 und 2012 kaum Wettkämpfe bestreiten konnte.

Desiree Singh steigert sich

Im Stabhochsprung der Klasse U23 schwang sich Desiree Singh (LG Lippe-Süd) über 4,15 Meter und steigerte damit ihre Jahresbestleistung um fünf Zentimeter. „Mit dem Verlauf des Wettbewerbs bin ich hochzufrieden, weil ich bis auf die 4,25 Meter, an denen ich dreimal gescheitert bin, alle Höhen im ersten Versuch gemeistert habe,“ strahlte die frühere U18-Weltmeisterin

Hinter ihr liegt eine zehnwöchige verletzungsbedingte Trainingspause.  Ihr Trainer Olaf Hilker verließ ebenfalls frohgelaunt die Wettkampfanlage: „Das Jahr kann für Desiree nun richtig beginnen.“

Disken kommen nicht ins Fliegen

Nicht so gut dagegen war die Stimmung bei Diskus-Siegerin Marike Steinacker (TSV Bayer Leverkusen), die mit 53,13 Metern recht deutlich unter ihrer persönlichen Jahresbestweite von 57,36 Metern blieb.

Im Männer-Wettbewerb kam ihr Vereinskollege Benedikt Stienen mit 55,39 Metern ebenso wenig in den Bereich seiner Jahresbestweite von 57,76 Metern. „Ich habe zuletzt hart trainiert, so dass ich nur schwer in den Wettkampf gekommen bin. Technisch war ich heute nicht gut drauf, aber körperlich bin ich zurzeit topfit,“ unterstrich der Dritte der U20-EM von 2011.

Jan Jeuschede siegt im Kugelstoßen

Im Kugelstoßen der Männer beförderte Jan Josef Jeuschede (TSV Bayer 04 Leverkusen) gleich im ersten Versuch den 7,26 Kilogramm schweren Eisenball auf respektable 18,21 Meter und war damit ungefährdet. Allerdings hatte sich der 21 Jahre alte Leverkusener, der an einem US-College Biologie studiert, eine etwas bessere Weite vorgestellt, denn er blieb in Hamm einen halben Meter unter seiner persönlichen Bestleistung.

Simon Schlebach (TV Gladbeck), der wegen seines labilen Sakralgelenks zwei Jahre lang in seinem Leistungsaufbau zurückgeworfen wurde, kam über 100 Meter in 10,86 Sekunden zu Titelehren.

Ausrichter der Westdeutschen Meisterschaften war der LV Rheinland, der die Titelkämpfe in Zusammenarbeit mit der örtlichen LG Sieg im schmucken Stadion vorbildlich organisierte.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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