Nach neun Absagen am Vorabend des 58. Pokals der Freundschaft konnte die rheinland-pfälzische Landesauswahl den Teilerfolg des Vorjahres (Sieg bei den Frauen) nicht wiederholen. Luxemburg (Frauen) und das Saarland (Männer) gewannen an Christi Himmelfahrt in Trier. Staffel-Olympia-Teilnehmerin Laura Müller absolvierte ihr erstes 400-Meter-Rennen der Freiluftsaison in 54,11 Sekunden.
Enttäuschte Gesichter bei den Verantwortlichen des ausrichtenden Leichtathletik-Verbands Rheinland: Mit Heimrecht im Trierer Moselstadion hatte man sich mehr erhofft. Vor einem Jahr im saarländischen Dillingen waren die rheinland-pfälzischen Frauen noch siegreich, diesmal reichte es hinter Luxemburg (45 Punkte) und dem Saarland (43) mit 42 Zählern nur zum dritten Platz.
Symptomatisch: Die Heim-Mannschaft konnte keine 4x100-Meter-Staffel stellen und verschenkte so wichtige Punkte. Am Vorabend gab es neun Absagen, die in der Kürze der Zeit natürlich nicht zu kompensieren waren. Umso mehr erstaunte es, dass die rheinland-pfälzischen Männer (39 Punkte) hinter den erfolgreichen Pokal-Verteidigern aus dem Saarland (47) Zweite wurden.
Laura Müller noch nicht so schnell wie auf den Unterdistanzen
Bei ihrem ersten Auftritt auf der Stadionrunde blieb die EM-Fünfte mit der Staffel Laura Müller (LC Rehlingen) in 54,11 Sekunden noch deutlich über den internationalen Normen für WM und U23-EM, nachdem sie am vergangenen Wochenende in Tübingen die U23-EM-Normen auf den Unterdistanzen über 100 und 200 Meter erfüllt hatte. „Zwischenziele sind jetzt das Rehlinger Pfingstsportfest und Regensburg“, sagte Müller zu ihren nächsten Starts auf der Stadionrunde.
Ihr Sieg vor U20-Athletin Friederike Kallenberg (USC Mainz; 56,75) war einer von vier für die saarländischen Frauen. Hammerwerferin Sophie Gimmler vom LC Rehlingen bestätigte mit 61,63 Metern ein weiteres Mal die U23-EM-Norm (58,50). Der Deutschen U18-Hallenmeisterin im Fünfkampf Francine Philipp reichten 5,51 Meter im Weitsprung zum Sieg. Über 800 Meter setzte sich mit Joana Staub (beide ebenfalls LC Rehlingen) in 2:08,55 Minuten eine U20-Athletin durch.
Ein Beleg dafür, dass Pokal-Verteidiger Rheinland-Pfalz wegen der fehlenden Staffelpunkte auf den dritten Platz abrutschte, war, dass die Gastgeberinnen sogar fünf Einzelsiege einfuhren. Jessica Roos (LG Rhein-Wied) feierte über 100 und 200 Meter (11,76 sec; 24,22 sec) einen Doppelsieg, Aline Hessel (TSV Schott Mainz) mit 14,40 Metern im Kugelstoßen und mit 46,48 Metern im Diskuswurf.
Saarlands Männer auch ohne Staffel siegreich
Saarlands Männer legten mit fünf Einzelsiegen den Grundstein zum Mannschaftserfolg. So konnte das Team aus dem kleinsten Flächenbundesland sogar den Ausfall der 4x100-Meter-Staffel kompensieren. Ismail-Jean Condé erreichte von einem Wadenkrampf gepeinigt Thanusanth Balasubramainiam (beide LAZ Saarbrücken) nicht mehr vor der Wechselmarke. Der Schlussläufer, der die 100 Meter in 10,80 Sekunden gewonnen hatte, hätte sonst wohl auch das Saarland-Quartett zum Sieg geführt.
Hammerwurf-Routinier Andreas Sahner (LC Rehlingen) setzte sich mit 68,89 Metern gegen U20-Junior Fabio Hessling (LAC Saarlouis) durch, der mit dem Sechs-Kilogramm-Gerät 64,63 Meter erzielte. Im Stabhochsprung bezwang Saarland-Rekordler Pascal Koehl (TV Püttlingen) mit 5,10 Metern auf der nagelneuen Trierer Anlage den erstmals fünf Meter überspringenden Luxemburger Joe Seil (5,00).
Der Sieg über 3.000 Meter war in 8:34,70 Minuten eine sichere Beute für den Deutschen 10.000-Meter-Vizemeister Tobias Blum (LC Rehlingen). Mit dem 1,75-Kilogramm-Diskus der U20 holte Valentin Moll (LAZ Saarbrücken) mit 51,67 Metern die volle Punktzahl. Zuvor musste sich der U18-EM-Teilnehmer im Kugelstoßen mit dem Sechs-Kilo-Gerät mit 18,10 Metern dem luxemburgischen Rekordler Bob Bertemes (19,33 Meter mit 7,26 kg) geschlagen geben.
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