| 44. BMW Berlin-Marathon

Favoritensieg für Eliud Kipchoge

Rio-Olympiasieger Eliud Kipchoge (Kenia) hat am Sonntag den Berlin-Marathon klar für sich entschieden. In 2:03:32 Stunden verpasste er den angestrebten Weltrekord jedoch deutlich. Ein Achtungszeichen setzte Marathon-Neuling Guye Adola. Der 26-jährige Äthiopier wurde in 2:03:47 Stunden Zweiter - noch nie lief ein Debütant schneller.
SID / Harald Koken / Jörg Wenig

Eliud Kipchoge kämpfte um jede Sekunde, am Ende schüttelte er den frechen Nobody Guye Adola auch noch ab - aber für das ganz große Ziel reichte es nicht: Bei seinem nächsten Marathon-Triumph in Berlin hat der Olympiasieger den Weltrekord um 35 Sekunden verpasst. Nach 2:03:32 Stunden setzte sich der Kenianer im nasskalten Berlin durch und musste gegen seinen hartnäckigsten Widersacher auf den letzten Metern den Turbo zünden.

„Ich bin glücklich, gewonnen zu haben. Die Bedingungen waren echt nicht so gut. Zum Glück gab es nicht so viel Wind", sagte Eliud Kipchoge, der unbedingt die Weltbestmarke seines Landsmannes Dennis Kimetto (2:02:57) aus dem Jahr 2014 attackieren wollte. Der 32-Jährige schaffte es nicht, lieferte als bester Marathon-Läufer der Welt aber eine weitere Macht-Demonstration ab.

Seit vier Jahren ungeschlagen

Der Rio-Olympiasieger ist seit vier Jahren über die klassischen 42,195 Kilometer ungeschlagen und verwies Guye Adola nach einer taktischen Meisterleistung bei dessen erstem Marathon-Start in 2:03:46 Stunden auf den zweiten Rang. Der 26-jährige Äthiopier legte das beste Marathon-Debüt der Geschichte hin und schnupperte sogar am ganz großen Coup. "Das war ein tolles Duell, so ist der Sport", meinte Sieger Kipchoge.

Dritter wurde Mosinet Geremew (Äthiopien; 2:06:12 h). Bei schwierigen Wetterbedingungen mit Kälte, Regen und einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit hielt der Showdown der drei besten Marathon-Männer der Welt indes nicht, was er versprochen hatte. Ex-Marathon-Weltrekordler Wilson Kipsang (Kenia) blieb bei Kilometer 30 stehen, 5.000- und 10.000-Meter-Weltrekordler Kenenisa Bekele (Äthiopien) war schon bei Streckenhälfte zurückgefallen und beendete das Rennen später ebenfalls vorzeitig.

Gladys Cherono ohne Probleme

Favoritin Gladys Cherono (Kenia) setzte sich bei den Frauen in 2:20:23 Stunden durch. Es folgte Ruti Aga (Äthiopien; 2:20:41 h). Der BMW Berlin-Marathon registrierte eine Rekord-Meldezahl von 43.852 Läufern aus 137 Nationen. Freuen durfte sich der große Triumphator Eliud Kipchoge, denn für ihn klingelte die Kasse. 40.000 Euro kassierte er für den Tagessieg, weitere 30.000 Euro gab es für eine Zeit unter 2:04:00 Stunden. Dass er den Weltrekordbonus von nochmal 50.000 Euro nicht einstreichen konnte, wird ihn weniger aus finanzieller Sicht ärgern, wohl aber aus sportlicher.

"Ich will den Weltrekord", hatte er vor dem Rennen klar gesagt: "In Monza war ich so nahe daran, die Zwei-Stunden-Marke zu brechen. Jetzt ist Berlin für mich die passende Gelegenheit, den offiziellen Weltrekord anzugreifen." Anfang Mai hatte Eliud Kipchoge mit 2:00:25 Stunden die beste jemals gemessene Zeit erzielt - allerdings unter Laborbedingungen auf der Formel-1-Rennstrecke in Monza. Dort standen ihm unter anderem wechselnde Tempomacher zur Verfügung, die ihm vom Start bis ins Ziel Windschatten schufen. Das ist in regulären Rennen nicht erlaubt. 

<link http: www.leichtathletik.de news detail anna-hahner-knackt-die-em-norm>Anna Hahner knackt die EM-Norm
Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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