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Frankfurt Marathon verspricht Spannung und Klasse

Ein Dutzend Läufer mit Bestzeiten von unter 2:10 Stunden, Ex-Weltmeisterin Mare Dibaba an der Spitze eines schnellen Quartetts aus Äthiopien, Deutschlands Rekordhalter Arne Gabius und Lokalmatadorin Katharina Heinig – das Elitefeld des Mainova Frankfurt Marathon ist hoch interessant und verspricht Top-Leistungen sowie spannende Rennen.
Jörg Wenig

Das Rennen der Männer

Am Sonntag (28. Oktober) kommt es beim Mainova Frankfurt Marathon im Wettbewerb der Männer auch zu einem Kampf zweier Zweitplatzierter. Denn am Start sind jene beiden Läufer, die am Main in den vergangenen beiden Jahren jeweils den zweiten Platz belegt hatten: der Äthiopier Kelkile Gezahegn (2017) und der Kenianer Martin Kosgey (2016). Gezahegn steigerte sich in diesem Frühjahr in Rotterdam (Niederlande) auf 2:05:56 Stunden, Kosgey lief seine Bestzeit von 2:07:22 Stunden vor zwei Jahren in Frankfurt.

Zurückmelden will sich zudem ein großer kenianischer Marathonläufer, der unter anderem dreimal in Folge den Amsterdam-Marathon (Niederlande) gewonnen hatte (2011 bis 2013) und deswegen auch den Spitznamen „Mister Amsterdam“ erhielt: Wilson Chebet ist mit seinem persönlichen Rekord von 2:05:27 Stunden der schnellste Läufer auf der Startliste. Zuletzt kam er nicht mehr an seine besten Zeiten heran, doch die schnelle Strecke in Frankfurt bietet dem 33-Jährigen eine gut Möglichkeit dafür. Mit Gilbert Yegon (Keina; PB 2:06:18 h) wird ein weiterer früherer Amsterdam-Sieger starten.

Während zwölf Läufer mit persönlichen Rekorden von unter 2:10 Stunden auf der Startliste stehen, könnte auch eine Gruppe von Debütanten aus Ostafrika eine sehr gute Rolle spielen. Unter ihnen ist mit Alex Kibet ein Kenianer, der sich im vergangenen Winter beim Halbmarathon in Ras Al Khaimah (Vereinigte Arabische Emirate) als Dritter auf die Weltklasse-Zeit von 59:06 Minuten steigerte.

Zum vierten Mal wird der Deutsche Marathonrekordler Arne Gabius (TherapieReha Bottwartal) beim Mainova Frankfurt Marathon starten. Der 37-Jährige erzielte bei allen seinen drei Rennen Ergebnisse von unter 2:10 Stunden – ein Zeitbereich, den außer ihm seit mehr als 25 Jahren kein deutscher Läufer erreicht hat. „Frankfurt ist das beste Pflaster für mich. Warum soll ich da etwas ändern“, sagt Arne Gabius, der hier 2015 mit einer Steigerung auf 2:08:33 Stunden den 27 Jahre alten deutschen Rekord von Jörg Peter um 14 Sekunden verbesserte.

Das Rennen der Frauen

Erstmals startet in Frankfurt eine Läuferin, die bereits die 2:20-Stunden-Barriere durchbrochen hat: Die Äthiopierin Mare Dibaba, 2015 Marathon-Weltmeisterin und 2016 Olympia-Dritte, geht mit einer Bestzeit von 2:19:52 Stunden ins Rennen. Mit drei weiteren äthiopischen Läuferinnen, die bereits unter 2:22 Stunden geblieben sind, ist das Rennen so hochklassig besetzt, dass der Streckenrekord fallen könnte. Vielleicht ist sogar die erste Zeit unter 2:20 Stunden in Frankfurt möglich. Die schnellste bisher in der Festhalle gestoppte Frauen-Siegzeit erzielte Meselech Melkamu (Äthiopien) 2012 mit 2:21:01 Stunden.

„Wir haben das in der Breite der Spitze vielleicht beste Frauenfeld der Veranstaltungsgeschichte am Start. Insofern freuen wir uns auf ein ebenso spannendes wie hochklassiges Rennen. Mit vier so schnellen Athletinnen kann es in Richtung 2:20 Stunden oder noch schneller gehen“, sagte Renn-Direktor Jo Schindler.

Mare Dibaba hat die 2:20-Stunden-Schallmauer sogar schon zweimal durchbrochen: Dabei schaffte sie das Kunststück, sowohl 2012 in Dubai (Vereinige Arabische Emirate) als auch 2015 in Xiamen (China) genau 2:19:52 Stunden zu rennen. Ihre drei starken äthiopischen Konkurrentinnen liefen alle 2018 hochkarätige Bestzeiten: Haftamnesh Tesfay wurde im Januar in 2:20:13 Stunden Fünfte in Dubai, Dera Dida zwei Plätze dahinter in 2:21:45 Stunden Siebte. Meskerem Assefa, 2017 Dritte in Frankfurt, steigerte sich im Frühjahr als Siegerin des Nagoya-Marathons ebenfalls auf 2:21:45 Stunden.

Neben diesem super-schnellen Quartett aus Äthiopien startet zudem ein halbes Dutzend Läuferinnen mit Bestzeiten zwischen 2:22 und 2:25:00. Darunter ist mit Betsy Saina die Olympia-Fünfte von Rio 2016 über 10.000 Meter. Die Kenianerin schaffte in diesem Frühjahr den Durchbruch über die Marathondistanz: Im April gewann sie in Paris (Frankreich) mit 2:22:56 Stunden.

Neben der Vorjahres-Fünften Sara Hall (USA) kehrt auch Katharina Heinig (LG Eintracht Frankfurt) zurück. Die Lokalmatadorin entschloss sich kurzfristig zu einem Start, nachdem sie im August noch bei der EM in Berlin gelaufen war. Im vergangenen Jahr überraschte Katharina Heinig in Frankfurt mit Platz acht und dem Sieg bei den parallel veranstalteten Deutschen Meisterschaften. In der Liste der Topläuferinnen steht sie mit ihrer Bestzeit von 2:28:34 Stunden lediglich auf Rang 15. Das zeigt, wie außerordentlich stark das Frauenfeld in diesem Jahr besetzt ist.

Die Topathleten im Überblick

MÄNNER
NameNationBestzeit
Wilson ChebetKenia2:05:27 h
Kelkile GezahegnÄthiopien2:05:56 h
Gilbert YegonKenia2:06:18 h
Martin KosgeyKenia2:07:22 h
Arne GabiusDeutschland2:08:33 h
Bira SebokaÄthiopien2:08:51 h
Weldon KiruiKenia2:09:06 h
Hiroyuki YamamotoJapan2:09:12 h
Tsedat Abeye AyanaÄthiopien2:09:26
FRAUEN
NameNationBestzeit
Mare DibabaÄthiopien2:19:52 h
Haftamnesh TesfayÄthiopien2:20:13 h
Dera DidaÄthiopien2:21:45 h
Meskerem AssefaÄthiopien2:21:45 h
Betsy SainaKenia2:22:56 h
Valentine KipketerKenia2:23:02 h
Abebech AfeworkÄthiopien2:23:33 h
Nancy Kipro Kenia2:24:18 h
Belaynesh OljiraÄthiopien2:24:21 h



Frankfurt Marathon live
Das hr-Fernsehen überträgt den 37. Mainova Frankfurt Marathon am Sonntag, 28. Oktober 2018, ab 9:55 Uhr in der Sendung "heimspiel extra!"

 

 

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