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Großes Star-Aufgebot beim Rehlinger Pfingstsportfest

Mit der 55. Auflage des Internationalen Pfingstsportfestes nimmt die WM-Saison am Sonntag in Rehlingen weiter an Fahrt auf. Zu den deutschen Topstars gehören Diskus-Olympiasieger Christoph Harting, Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko und Meeting-Rekordler Andreas Hofmann, die auf starke internationale Konkurrenz treffen. Viele weitere DLV-Athleten haben die WM-Normen im Blick.
Manuel Keil

Ein Highlight beim Rehlinger Pfingstsportfest (9. Juni) ist in diesem Jahr der Diskuswurf der Männer. „Da hatten wir so viele Anfragen, dass wir wahrscheinlich zwei Wettbewerbe zusammen bekommen hätten“, berichtet der für die Athletenverpflichtung zuständige Werner Klein. Mit dem Olympiasieger Christoph Harting (SCC Berlin), dem polnischen Ex-Weltmeister Piotr Malachowski und Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) treffen hier die drei Medaillengewinner der letzten Olympischen Spiele von Rio aufeinander.

Ebenfalls am Start ist der Olympia-Sechste und EM-Dritte von Berlin, Lukas Weißhaidinger (Österreich), der im Vorjahr mit neuem Stadionrekord von 68,98 Metern triumphierte. Die beiden Magdeburger Martin Wierig und David Wrobel kommen mit bereits erfüllter WM-Norm (65,00 m) ins Bungertstadion und haben im Kampf um die drei Tickets für die WM in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) bisher die besten Karten. Weitere Sieganwärter sind der ehemalige Vizeweltmeister Philip Milanov (Belgien) und der Jamaikaner Traves Smikle (SB: 67,57 m).

Andreas Hofmann will dritten Sieg in Folge

Ähnlich hart umkämpft sind die WM-Tickets im Speerwurf der Männer, obwohl der DLV dank der Wildcard für den im Moment verletzten Titelverteidiger Johannes Vetter (LG Offenburg) vier Athleten nach Doha schicken darf. Andreas Hofmann (MTG Mannheim) kommt als Weltjahresbester und Führender der Weltrangliste nach Rehlingen. Der Vize-Europameister hält seit 2018 mit 91,44 Metern den Stadionrekord und könnte zum dritten Mal in Folge gewinnen.

Bernhard Seifert (SC Potsdam) hat sich in dieser Saison schon auf 89,04 Meter gesteigert und strebt ebenso eine WM-Teilnahme an wie 88-Meter-Werfer Julian Weber (USC Mainz), dem die WM-Norm (83,00 m) aber noch fehlt.

Im Stabhochsprung will Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) die WM-Norm von 5,71 Metern ins Visier nehmen, die er bei schwierigen Bedingungen in Stockholm (Schweden) zum Saisoneinstieg noch deutlich verpasste. Die Norm erfüllt haben bereits der Deutsche Meister Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) und sein Vereinskollege Torben Blech. Favorit ist aber Vize-Weltmeister Piotr Lisek aus Polen.

Europameister Mateusz Przybylko erstmals in Rehlingen

Diesen Donnerstag (6. Juni) ist Hochspringer Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) noch in Rom (Italien) im Einsatz, am Pfingstsonntag ist der Europameister dann erstmals in Rehlingen am Start – nachdem er seine Teilnahme im Vorjahr kurzfristig absagen musste. Die WM-Norm (2,30 m) hat er bereits in Garbsen abgehakt und weltweit sind in dieser Saison erst drei Athleten höher gesprungen. In Rehlingen trifft er auf Hallen-Vize-Europameister Andriy Protsenko (Ukraine), den ehemaligen Hallen-Europameister Sylwester Bednarek (Polen) und Universiadesieger Falk Wendrich (LAZ Soest).

Bei den Frauen wird das Teilnehmerfeld von der EM-Dritten Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart 1893) angeführt. Hier kommt es zum Aufeinandertreffen mit der Deutschen Hallenmeisterin Imke Onnen (Hannover 96) und der U23-Vize-Europameisterin Iryna Herashchenko (Ukraine). Von den acht 1,90-Meter-Springerinnen im Feld ist die Kroatin Anna Simic in dieser Saison mit 1,94 Metern bisher am höchsten gesprungen. Bei genau dieser Höhe liegt auch die deutsche WM-Norm.

Laura Müller beim Heimspiel über 100 Meter

Die für den ausrichtenden LC Rehlingen startende Laura Müller wird am Sonntag über 100 Meter antreten. „So können sich die Zuschauer auf drei Läufe von ihr freuen“, sagt Werner Klein. Neben Vor- und Endlauf ist zusammen mit der U23-EM-Dritten Sina Mayer (LAZ Zweibrücken) ein Auftritt in einer Sprintstaffel des Olympiastützpunktes Rheinland-Pfalz/Saarland geplant. In dem Lauf werden auch zwei DLV-Staffeln für die U20-EM in Boras (Schweden; 18. bis 21. Juli) testen.

Die 100 Meter sind zudem der letzte U20-Normwettkampf vor der Junioren-Gala in Mannheim (29./30. Juni). Daher sind mit Beauty Somuah (ASV Köln), Cheyenne Kuhn (SC Neubrandenburg), der U18-Weltmeisterin über 200 Meter Talea Prepens (TV Cloppenburg) und Denise Uphoff (Sprintteam Wetzlar) viele der besten DLV-Nachwuchssprinterinnen am Start.

Angeführt wird das Teilnehmerfeld von Semoy Hackett, deren Bestzeit aus der letzten Saison bei 11,07 Sekunden steht. Sie feierte bisher ihre größten Erfolge als Olympia-Fünfte und WM-Dritte von 2015 mit der 4x100-Meter-Staffel von Trinidad und Tobago. In dieser Saison war Laura Müller mit ihren 11,16 Sekunden bisher aber die Schnellste.

U20-Langsprinterinnen gegen internationale Konkurrenz

Auch die 400 Meter sind in Rehlingen ein Normwettkampf für die U20-EM. Hier ist fast der komplette Nachwuchsbundeskader um die U18-Vize-Europameisterin Marie Scheppan (LC Cottbus) vertreten und peilt die Norm von 54,40 Sekunden an. Im Aktivenbereich meiden die DLV-Langsprinterinnen dagegen die starke internationale Konkurrenz, die dieses Jahr den 23 Jahre alten Stadionrekord von 51,32 Sekunden in Gefahr bringen könnte.

An der Spitze des Feldes steht die 22-jährige Aminatou Seyni (Niger; PB: 50,69 sec), die Ende Mai in 51,11 Sekunden schon schnell unterwegs war. Patrycja Wyciszkiewicz kommt als amtierende Europameisterin und Hallen-Vize-Weltmeisterin mit der 4x400-Meter-Staffel nach Rehlingen. Sie war bei den World Relays in 50,60 Sekunden die Schnellste und holte mit Polen auch dort den Sieg. Weitere erfahrene Staffelläuferinnen sind Vize-Weltmeisterin Emily Diamond (Großbritannien) und die achtfache niederländische Meisterin Madiea Ghafoor.

Hindernis-Europameisterin Gesa Krause über 1.500 Meter

Freuen können sich die Zuschauer auch auf die zweimalige Hindernis-Europameisterin Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier), die auf der Unterdistanz 1.500 Meter antritt und auf zahlreiche afrikanische Läuferinnen mit Bestzeiten zwischen 4:03 und 4:10 Minuten trifft.

Über die 3.000 Meter Hindernis ist ein Tempo Richtung 9:20 Minuten geplant. Den Sieg dürften Norah Cheruto (Kenia; PB: 8:59,62 min), die Zweite der Weltjahresbestenliste 2018, und ihre Landsfrau Daisy Jepkemai (PB: 9:10,71 min) unter sich ausmachen. Die EM-Sechste Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) und Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) werden versuchen sich gegen die europäische Konkurrenz zu behaupten und die WM-Norm (9:40,00 min) zu unterbieten.

Insgesamt gehen am Sonntag in Rehlingen rund 260 Teilnehmer aus 47 Nationen in 18 Einzeldisziplinen an den Start. Das Hauptprogramm beginnt um 16:00 Uhr und wird ab 17:15 Uhr in einer rund zweistündigen Live-Sendung des Saarländischen Rundfunks (SR) im Fernsehen und <link https: www.sr.de sr fernsehen livestream _blank>im Internet übertragen.

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