| DM Ulm

Heißer Titel-Kampf zwischen Röhler und Hofmann

Zwei Namen haben sich in den europäischen Speerwurf-Himmel katapultiert und streiten sich am Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm um die Speerwurf-Krone: Thomas Röhler und Andreas Hofmann haben sich in diesem Sommer auf Bestleistungen jenseits der 86-Meter-Linie gesteigert. Die Titelverteidigung von Thomas Röhler geht nur über einen Schlagabtausch mit dem Team-Europameister.
Pamela Ruprecht

Zuerst haute Andreas Hofmann (MTG Mannheim) in Braunschweig einen raus. In seinem besten Versuch schoss sein Speer auf 86,13 Meter. Volle Punktlandung für das deutsche EM-Team und ein Wurf in eine neue Dimension. Derzeit Platz fünf in Europa - und das nach vierjähriger Verletzungspause.

Ansporn genug für den Deutschen Meister Thomas Röhler, um nachzulegen. Und es dauerte nicht lange, da gesellte sich der ebenfalls 22-Jährige in die europäische Spitze dazu, auf Rang zwei. Beim Diamond League Meeting in Glasgow (Schottland) gelang Thomas Röhler (LC Jena) ein noch besserer Wurf. Mit 86,99 Meter erobert er die Führungsposition in der deutschen Rangliste zurück. Es ist nicht viel, was zwischen den beiden liegt.

Duell ohne de Zordo

Der Wettkampf in Ulm konzentriert sich auf das Duell der beiden EM-Fahrer. Aus dem geplanten Comeback in Ulm des ehemaligen Weltmeisters Matthias de Zordo (SC Magdeburg) wird nichts. Er versuchte sich nach seinem Achillessehnenriss zum nationalen Höhepunkt zurück zu kämpfen. "Aber ich brauche doch wesentlich mehr Zeit, als ich noch zu Saisonbeginn erwartet habe, um an meine früheren Leistungen anknüpfen zu können", schreibt de Zordo am Freitag auf seiner <link https: www.facebook.com pages matthias-de-zordo _blank>Facebook-Seite. Auch WM-Starter Lars Hamann (Dresdner SC 1898) wird auf der Meldeliste vermisst ebenso wie der ehemalige U23-Europameister Till Wöschler (LAZ Zweibrücken).

So machen Röhler und Hofmann den Titel unter sich aus. Der nächste und auch einzige 80-Meter-Werfer dahinter ist Julian Weber (USC Mainz). Der deutsche U23-Meister darf sich seit Wesel so nennen. Dort übertraf er trotz verletzungsbedingt, lässigem Vorbereitungstraining mit 80,22 Meter erstmals knapp die Marke. Mit dieser Steigerung mausert sich der U20-Europameister von 2012 zum heißen Kandidaten für die Bronzemedaille. Ob er sich noch auf die EM-Norm (82,50 Meter) steigern kann? Ein Startplatz für die Europameisterschaften in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August) wäre noch frei.

Spannung bis zum Letzten

Aber zurück zu Röhler und Hofmann: Sie reisen beide mit superstarken Vorleistungen an. Die Entscheidung in Ulm wird eng. Wer legt vor und wer kann kontern? Der Finne Tero Pitkämäki verwies Thomas Röhler in Schottland zwischenzeitlich auf Rang vier, das gefiel ihm überhaupt nicht. Röhler erhöhte deshalb im sechsten Versuch das Risiko im Anlauf und packte den Fast-87-Meter-Wurf aus.

So viele Versuche hatte Andreas Hofmann in Braunschweig gar nicht. Viele gemeinsame Wettkämpfe haben die zwei Werfer noch nicht bestritten. Als es bei Röhler 2010 richtig losging, stieg Hofmann als U20-Europameister bis Ende 2013 in eine Verletzungsserie ein. Durchaus möglich, dass sich die beiden Kontrahenten gegenseitig zu Höchstleistungen anstacheln. Würfe über 86 Meter gelingen allerdings nicht jedes Mal - Weiten, die man sich auch getrost für den Medaillen-Kampf in Zürich aufbewahren kann.

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