| DOSB-PK in Rio

Idriss Gonschinska: Berufsbild des Trainers beim Reformprozess festigen

Bei der ersten Pressekonferenz von Idriss Gonschinska in Rio de Janeiro (Brasilien) ging es am Sonntag unter anderem um das Trainerbild in Deutschland. Der DLV-Cheftrainer erläuterte, warum der Beruf Spaß macht, aber noch jede Menge Arbeit bevorsteht auf dem Weg zum Reformprozess. Für die Ankunft und optimale Betreuung der deutschen Leichtathleten ist derweil im Olympischen Dorf alles bereitet.
Peter Schmitt/tk

Leichtathletik-Cheftrainer Idriss Gonschinska hatte am Sonntag seinen ersten Einsatz bei der DOSB-Pressekonferenz im Deutschen Haus in Rio. Zusammen mit Hockey-Bundestrainer Valentin Altenburg stand er den Medien für Fragen zum Trainerbild in Deutschland zu Verfügung. „Wir wollen talentierte Trainer etablieren. Dabei bin ich nicht der Chef der Trainer, sondern ihr Partner“, sagte Gonschinska zur Zusammenarbeit mit seinen Kollegen.

Bei den Olympischen Spielen sind insgesamt 34 Trainer für die deutschen Leichtathleten im Einsatz. Hinzu kommen Ärzte, Physiotherapeuten sowie Athletik-Trainer. „Wir haben 89 Athleten, die jetzt sukzessive anreisen und insgesamt 50 Betreuer. Zusammen mit Sportdirektor Thomas Kurschilgen führe ich unsere Mannschaft für Rio und bin für die sportliche Leitung verantwortlich“, sagte Gonschinska.

„Im Bereich der Fortbildung haben wir ein Riesenpotential“

Idriss Gonschinska, der im Training seit Jahren nicht mehr regelmäßig direkt mit Athleten zusammenarbeitet, hat dennoch weiterhin einen guten Draht zu den Sportlern, nicht zuletzt durch seine Zeit als Hürden-Bundestrainer. Ähnlich wie sein Kollege Altenburg vom Hockey schätzt er den Lernprozess von anderen Sportarten.

„Gerade im Bereich der Fortbildung haben wir im Wissenstransfer zwischen den Sportarten ein Riesenpotenzial national und international. Bei den bevorstehenden Reformen ist es wichtig,  dass wir Entscheidungen in Richtung der Athleten entwickeln. Dabei gilt es im Reformprozess auch das Berufsbild des Trainers zu festigen und zu positionieren. Die Stimme des Trainers bedarf mehr Gehör“, forderte der DLV-Cheftrainer.

Nach wie vor müsse man am Berufsbild des Trainers in Bezug auf Perspektive und Rahmenbedingungen arbeiten. Das Spannende und gleichzeitig Schöne am Trainerberuf sei die Arbeit mit Athleten, für die aufgrund der außergewöhnlichen Charaktere eine besondere Kommunikation, Strategie und Führungskompetenz entwickelt werden muss. Danach gefragt, ob man künftig auch eine andere Vergütungsstruktur bei den Trainern einführen müsse, sagte Gonschinska, es müsse ein Ziel sein, sich bei den Untergrenzen der Honorierung der Trainer zum Beispiel an einem Sportlehrer am Gymnasium zu orientieren. Beim Erstellen des Berufsbildes gehöre deshalb eine gute Vergütungsordnung dazu.

Deutsche Leichtathleten finden in Rio beste Bedingungen vor

Im Olympischen Dorf laufen die Vorbereitungen für die Ankunft der DLV-Mannschaft auf Hochtouren. Der Sportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) Thomas Kurschilgen, gleichzeitig Teilmannschaftsleiter Leichtathletik, zeigte sich beeindruckt. "Was Team-Manager Siegfried Schonert hier in den ersten Tagen mit den Mitarbeitern des Deutschen Olympischen Sportbundes für die Ankunft der DLV-Athleten und das anreisende Betreuerteam organisiert hat, ist perfekt. Die Leichtathleten können kommen!"

Derzeit sind von 89 Athleten und 50 Betreuern bereits 51 Personen im Olympischen Dorf – rund ein Drittel der gesamten Leichtathletik-Mannschaft inklusive Betreuer. Ein Tag vor dem Start am Freitag werden dann 114 Personen (82 Prozent des gesamten Teams) in Rio sein. Die letzten Leichtathleten reisen am kommenden Samstag nach Brasilien.

Das medizinische Team um DLV-Verbandsarzt Dr. Helmut Schreiber arbeitet im Dorf in einem zweistöckigen Appartement auf zwei Ebenen, um das Team physiotherapeutisch und medizinisch behandeln zu können. Silvia Schwinn wird während der Spiele das Mannschaftsbüro leiten. Zu ihren Aufgaben zählen die Reisorganisation, die Betreuung der nunmehr sukzessiv anreisenden Athleten sowie die Termin- und Sitzungskoordination. Zudem ist sie Anlaufstelle für die Mitglieder des Leichtathletik-Teams und unterstützt die Kommunikation zwischen Athleten, Trainern, dem medizinischen Team und der Mannschaftsleitung. Es ist alles angerichtet für die Leichtathleten in Rio.

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