| WM 2015 Peking

Julian Reus bietet Usain Bolt bis zur Kurve Paroli

Julian Reus hat sich am Dienstagabend bei der WM In Peking (China) im 200-Meter-Vorlauf gut verkauft. Der Wattenscheider blieb mit 20,51 Sekunden nur knapp über seiner Saisonbestleistung und belegte Rang vier in seinem Rennen, das Usain Bolt (Jamaika; 20,28 sec) gewann. Sein Vereinskollege Robin Erewa sprintete in 20,67 Sekunden in seinem Vorlauf ebenfalls auf Platz vier. Nur die ersten drei jedes Laufs und die drei Zeitschnellsten zogen ins Halbfinale.
Pamela Ruprecht / Silke Morrissey

Innerhalb von drei Tagen zweimal im gleichen Lauf mit Sprint-Star Usain Bolt auf der Bahn, das passiert Julian Reus auch nicht oft. Der Deutsche Meister konnte bei seiner WM-Premiere über 200 Meter bis zum Eingang in die Zielgeraden mit dem Jamaikaner mithalten und lag bis zu den letzten 40 Metern an Position zwei stark im Rennen.

Doch dann zogen wie erwartet der junge Kubaner Roberto Skyers (20,29 sec) und Yancarlos Martínez aus der Dominikanischen Republik (20,34 sec) noch vorbei, während beim Deutschen Rekordhalter über 100 Meter die Kräfte nachließen. Die Tempoläufe seien in der Saisonvorbereitung aufgrund der Verletzungen zu kurz gekommen. Sieger des Rennens, in dem es neun Starter gab, wurde Usain Bolt in 20,28 Sekunden. Für das Weiterkommen ins Halbfinale war ein Platz unter den ersten drei gefordert, auch über die Zeit reichte es nicht.

Gatlin und Bolt nicht die Schnellsten

Sein Vereinskollege Robin Erewa war im Vorlauf Nummer sechs an der Reihe. Auch er lag lange gut im Rennen, ehe er hinten raus zurückfiel auf Rang vier. „Die Joggen hier eine 20,10 runter, da muss man erst mal den Kopf bewahren“, schilderte er die besondere Situation von Weltmeisterschaften. In seinem Vorlauf waren das der Grieche Likoúrgos-Stéfanos Tsákonas (20,14 sec) und der Jamaikaner Warren Weir (20,24 sec).

Der WM-Zweite über 100 Meter Justin Gatlin (USA) gewann seinen Lauf in 20,19 Sekunden. Schnellster überraschend aber abseits des Duells, das sich wie über 100 Meter zwischen Gatlin und Bolt anbahnt, war der Türke Ramil Guliyev, der als Sieger des ersten Vorlaufs in 20,01 Sekunden Landesrekord sprintete.

STIMMEN ZUM WETTKAMPF:

Julian Reus (TV Wattenscheid 01; 20,51 sec)
Das war das, was momentan geht. Ich habe alles gegeben, bei 170 Metern konnte ich die Beine nicht mehr hochheben. Seit meiner Verletzung im April habe ich keine Tempoläufe mehr gemacht. Mein Trainer würde sagen: Wenn du keine Tempoläufe machst, brauchst du dich nicht zu wundern, wenn du hinten raus stirbst. Ich habe gemerkt, dass die Kurve gut war und auch der Kurven-Ausgang, dann war der Ofen aus, die Knie gingen nicht mehr hoch. Dass ich jetzt kein zweites 200-Meter-Rennen mehr mache, ist für die Staffel weder Vor- noch Nachteil. Aber jetzt habe ich einen Tag mehr Zeit, um mich zu erholen.

Robin Erewa (TV Wattenscheid 01; 20,67 sec)
Ich hätte gerne die Norm bestätigt, wäre gerne noch einmal Richtung Saison-Bestleistung [20,49 sec] gerannt. Leider hat das nicht geklappt. Mit dem Lauf kann ich nicht zufrieden sein, vorne war’s noch okay, beim Übergang in die Gerade bin ich nicht in den richtigen Tritt gekommen. Hinten habe ich mir dann einen Wolf gerannt. Für das Halbfinale hätte es schon ein perfekter Lauf werden müssen. In den letzten Tagen seit dem Vorbereitungs-Trainingslager in Jeju hatte ich Beugerprobleme, davor Knieprobleme, aber das hat mich hier nicht behindert. Wie die Staffel aufgestellt wird, weiß ich noch nicht. Natürlich hoffe ich auf einen Einsatz, aber die Entscheidung von Ronald Stein wird schon richtig sein, die anderen sind auch stark.

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