| Nach Verletzung

Lisa Ryzih: Glück im Unglück

Auf das Finale der Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik) musste Lisa Ryzih verletzt verzichten: Eine Sehne im Fuß war gerissen. Im Interview mit der Fachzeitschrift „Leichtathletik“ berichtet die Stabhochspringerin jetzt, warum die Verletzung auch „Glück im Unglück“ war und dass sie erleichtert in Richtung Sommer blickt.
Silke Morrissey

In der Qualifikation der Hallen-Europameisterschaften sorgte Stabhochspringerin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) Anfang März für einen Schreckmoment: Mit im ersten Versuch übersprungenen 4,55 Metern hatte sie zwar den Finaleinzug klargemacht. Bei 4,60 Metern verletzte sie sich aber anschließend. Die spätere Diagnose ergab, dass ein Band im Fuß gerissen war.

Im Interview mit der <link>Fachzeitschrift „Leichtathletik“ kann die EM-Vierte dieser Verletzung rund einen Monat später aber sogar Positives abgewinnen: Die Sehne, die parallel zur Achillessehne läuft, habe ihr zuvor über ein Jahr lang Schmerzen bereitet. Diese seien nun weg, und der Riss habe ihre Bewegungsfunktionen nicht eingeschränkt. „Ich habe keine Nachteile, mir sollte es eigentlich nur besser gehen“, erklärt sie.

Gerissene Sehne ohne Funktion

Kurios: Die gerissene Sehne, die parallel zur Achillessehne läuft, hatte für die Stabhochspringerin überhaupt keine Funktion mehr – sie existiert überhaupt nur noch bei 20 Prozent der Menschen. Daher ließ Ryzih die Verletzung ohne Operation einfach ausheilen und konnte dann direkt mit der Physiotherapie beginnen.

Die Enttäuschung über die verpasste Medaillenchance in Prag – Lisa Ryzih war in Topform und hatte kurz zuvor mit 4,72 Metern eine neue Bestleistung aufgestellt – ist mittlerweile überwunden. Noch müsse sie im Training vorsichtig sein und arbeite viel an der Fuß- und Wadenmuskulatur, sagt sie im Interview.

Für die Sommersaison versprühte sie aber bereits wieder Optimismus: „Ich fühle mich nicht zurückgeworfen, sondern eher erleichtert, weil ich diesen Schmerz nicht mehr habe.“ Als großes Ziel gab sie die WM in Peking (China; 22. bis 30. August) an, spätestens dort will sie wieder an die Leistungen der Hallensaison anknüpfen.

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