| London Marathon

Londoner Männerfeld toppt sogar den Olympia-Marathon

Der hochklassigste City-Marathon des Jahres wird am Sonntag (26. April) in London (Großbritannien) gestartet. Titelverteidiger Wilson Kipsang trifft dabei auf Weltrekordler Dennis Kimetto und sechs weitere Läufer mit Bestzeiten unter 2:05 Stunden.
Jörg Wenig

Der Kenianer Dennis Kimetto hatte seinem Landsmann Wilson Kipsang in Berlin im vergangenen September den Weltrekord abgenommen und mit 2:02:57 Stunden die erste Zeit unter 2:03 im Marathon erreicht.

Die beiden Ausnahmeläufer zählen zu insgesamt acht Teilnehmern mit Bestzeiten von unter 2:05 Stunden. Vier von ihnen liefen sogar schon unter 2:04 Stunden. Bezogen auf diese Breite in der absoluten Spitze gab es ein solches Feld noch nie – auch nicht bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen. Und dies, obwohl einige Stars in den vergangenen Wochen ihre Startzusage zurückziehen mussten. So fehlt unter anderen Äthiopiens Superstar Kenenisa Bekele (Bestzeit: 2:05:04 h) verletzungsbedingt.

Nicht ganz so spektakulär, aber immer noch außergewöhnlich stark besetzt ist das Frauenfeld an der Themse. Hier wurden vier Läuferinnen verpflichtet, die bereits unter 2:20 Stunden gelaufen sind – darunter die Vorjahressiegerin Edna Kiplagat und ihre kenianische Landsfrau Mary Keitany, die in London bereits zweimal gewonnen hat.

Wilson Kipsang favorisiert

Im aktuellen Jahr gingen die Siege in vielen großen Rennen auf das Konto von Läufern aus Äthiopien: Dubai, Boston, Rotterdam und Wien. Doch es spricht einiges dafür, dass in London nun wieder ein Kenianer vorne sein wird.

Der frühere Race-Direktor David Bedford, der das Feld zusammengestellt hat, setzt dabei auf Titelverteidiger Wilson Kipsang, der 2014 mit 2:04:29 Stunden einen Streckenrekord aufstellte. „Wilson ist der Läufer, den es zu schlagen gilt“, sagt Bedford über den Kenianer, der 2013 in Berlin mit 2:03:23 Stunden Weltrekord gelaufen war und zuvor zweimal in Frankfurt gewann. „Er könnte der beste Marathonläufer dieses Jahrzehnts sein, denn er ist ein unglaublich starker Wettkämpfer. Wilson hat kaum einmal ein schlechtes Rennen.“

Doch auch die Kenianer Emmanuel Mutai, Eliud Kipchoge und natürlich besonders Dennis Kimetto schätzt David Bedford stark ein: „Dennis steht in gewisser Weise noch etwas im Schatten von Wilson Kipsang. Er wird am Sonntag etwas beweisen wollen und versuchen, Kipsang davonzulaufen.“

Abschiedsrennen von Paula Radcliffe

Auch bei den Frauen wird in London die Streckenrekordlerin am Start sein: Vor zwölf Jahren stellte Paula Radcliffe mit 2:15:25 Stunden den nach wie vor unangetasteten Weltrekord auf. Die 41-Jährige läuft am Sonntag ihr Abschiedsrennen. Die Favoritinnen hingegen kommen wie beim Männerrennen aus Kenia.

Mary Keitany hat sich nach einer Babypause im vergangenen November mit einem eindrucksvollen Sieg beim New York-Marathon zurückgemeldet. „Da Mary Keitany am Start ist, glaube ich nicht, dass es ein langsames Rennen wird“, sagt David Bedford. Es war die Kenianerin, die 2012 in London den noch immer gültigen Afrika-Rekord von 2:18:37 Stunden aufstellte.

Während Vorjahressiegerin Edna Kiplagat als zweifache Weltmeisterin über enorme Erfahrung verfügt, könnte die nicht mit ihr verwandte Florence Kiplagat einen Durchbruch im Marathon schaffen. Sie lief zum zweiten Mal in Folge einen Weltrekord im Halbmarathon – und ihre Zeit von 65:09 Minuten deutet darauf hin, dass sie im Marathon deutlich schneller laufen kann als bisher (2:19:44). Die voraussichtlich stärkste Äthiopierin ist die Siegerin des Dubai-Marathons Aselefech Mergia.

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