| WM 2015 Peking

Matej Toth siegt im Alleingang - Carl Dohmann gibt auf

Es war ein beeindruckender Solo-Sieg des Weltjahres-Besten Matej Toth: In 3:40:32 Stunden holte er am Samstag in Peking (China) das erste WM-Gold für die Slowakei überhaupt. Carl Dohmann kam nicht ins Ziel.
Silke Morrissey

Der Weltrekordler und Europameister Yohan Diniz (Frankreich) fehlte verletzt. Titelverteidiger Robert Heffernan (Irland) und der Olympia-Zweite Jared Tallent (Australien) hielten sich zu lange zurück. Einer dagegen machte von Beginn an Druck: Matej Toth (Slowakei), mit einer Zeit von 3:34:38 Stunden und sechs Minuten Vorsprung als Schnellster der Welt angereist, feierte einen beeindruckenden Start-Ziel-Sieg. Mit der Landesfahne in der Hand und fast zwei Minuten Vorsprung ging er ins Olympiastadion ein und überquerte dort nach 3:40:32 Stunden jubelnd die Ziellinie.

Der Slowake schaffte damit auch Historisches: Er holte die erste WM-Goldmedaille für sein Land überhaupt. Zuvor waren mit den Hammerwerfern Libor Charfreitag und Martina Hrasnova sowie dem Hürdensprinter Igor Kovac drei slowakische Athleten auf Bronzerängen gelandet. Auch Matej Toth selbst stand in seiner langen Karriere bei internationalen Meisterschaften noch nie ganz oben auf dem Treppchen. Der bisher größter Erfolg des 32-Jähirgen: EM-Silber 2014 in Zürich (Schweiz).

Carl Dohmann muss aussteigen

Jared Tallent (3:42:17 h) konnte mit einer Tempoverschärfung nach Kilometer 40 zwar nicht näher an Matej Toth herangehen, aber immerhin die weiteren Medaillenanwärter abschütteln und eine neue Bestzeit verbuchen. Es wurde seine dritte internationale Silbermedaille nach zwei zweiten Plätzen bei Olympischen Spielen. Bei Weltmeisterschaften hatte er zuvor zwei Bronzemedaillen auf dem Konto.

Die Plätze drei und vier gingen nach Japan an Takayui Tanii (3:42:55 h) und Hirooki Arai (Japan; 3:43:44 h). Robert Heffernan muss nach Kilometer 15 seinen Transponder verloren haben, denn anschließend gibt es keine Zwischenzeiten mehr vor ihm. Doch er mischte vorne mit und kam nach 3:44:17 Stunden als Fünfter ins Ziel. Dahinter verausgabte sich Lin Zhang (China) als Sechster – nach dem Zieleinlauf konnte er sich nicht mehr auf den Beinen halten. Aus dem schnell herangeholten Rollstuhl stieg er aber unter dem Jubel seiner Landsleute nach wenigen Metern wieder aus.

Für den einzigen DLV-Starter Carl Dohmann (SC-Heel Baden-Baden) sind nur bis einschließlich Kilometer 20 Zeiten verbucht. Zu diesem Zeitpunkt lag er mit fünf Minuten Rückstand zur Spitze auf Rang 34 – und der Rückstand wuchs rasant, fünf Kilometer zuvor waren es noch rund drei Minuten gewesen. Bis Kilometer 25 kam der Deutsche Meister nicht mehr, er stieg aus. Es war nicht sein Tag: „Er hat sich heute einfach nicht gut gefühlt“, musste Bundestrainer Ronald Weigel konstatieren. Im Abschlusstraining hatte er bessere Zeiten erzielt als am Samstag im Wettbewerb.

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