| Stabhochsprung-Classics

Meetingrekord für Barber, Bestleistung für Scherbarth

Weltmeister Shawn Barber hat am Freitagabend bei den Stabhochsprung-Classics in Leverkusen den Meetingrekord auf 5,90 Meter verbessert. Tobias Scherbarth steigerte als Dritter seinen Freiluft-Hausrekord auf 5,75 Meter. Vize-Weltmeister Raphael Holzdeppe scheiterte an seiner Einstiegshöhe.
Harald Koken

Die Entscheidung um den Sieg war ein spannendes Duell: Gleich im ersten Anlauf überquerte Brasiliens Olympia-Hoffnung Thiago Braz Da Silva 5,85 Meter. Doch der Weltmeister aus Kanada konterte, Shawn Barber flog über 5,90 Meter und fuhr wie im Vorjahr den Sieg ein. Beide setzten Achtungszeichen Richtung Rio, zumal sie bei 6,00 Metern alles andere als aussichtslos aussahen.

Der Deutsche Meister Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen) präsentierte sich als Dritter in absoluter Top-Form und lieferte einen prima Wettkampf ab. 5,65 Meter und den neuen Freiluft-Rekord von 5,75 Metern nahm er mit blitzsauberer Technik im ersten Versuch. "Ein halber Fuß zurück und dann wird´s", hält Trainer Leszek Klima auch 5,80 Meter für greifbar.

Tobias Scherbath: "Werde weiter Gas geben!"

"Ich wollte mir keine Blöße geben und zuhause gut springen, obwohl nach den Deutschen Meisterschaften die Spannung raus war", sagte Tobias Scherbarth. "Die wichtigsten Wettkämpfe kommen noch. Ich werde weiter Gas geben. Nach Landau am Dienstag kommt die EM", so der 30-Jährige.

Der fünffache dänische Meister Rasmus Jörgensen und der Saisonbestleistung springende Lokalmatador Hendrik Gruber meisterten im Dritten 5,55 Meter, ließen dann 5,65 Meter aus und teilten sich am Ende den vierten Platz. EM-Starter Karsten Dilla, Tom Konrad (alle TSV Bayer 04 Leverkusen), Ernest Obiena (Philippinen) und Tomas Weckstein (Finnland) bewältigten 5,40 Meter.

Raphael Holzdeppe zeigt Nerven

Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) riss bei seinem Saison-Debüt die Einstiegshöhe von 5,40 Metern dreimal. "So eine lange Pause hatte ich noch nie. Ich war ziemlich nervös. Die Wettkampfroutine ist noch nicht da", erklärte der Vize-Weltmeister, der sich bei der Hallen-DM einen Bänderriss zugezogen hatte und vier Monate keinen Wettkampf bestreiten konnte. "Mein Körper hat gehalten, das ist die wichtigste Erkenntnis. Natürlich wäre ich gern ein paar Höhen gesprungen und hätte gern die Olympia-Norm angegriffen, aber ich habe sicher noch drei oder vier Möglichkeiten."

Den zum zweiten Mal in die "Classics" integrierten Wettbewerb der Frauen gewann die DM-Vierte Anjuli Knäsche (SG TSV Kronshagen/Kieler TB), die sich Ende Mai auf 4,55 Meter gesteigert hatte. Diesmal übersprang die 23-Jährige 4,50 Meter im ersten Versuch und sah bei 4,60 Meter nicht chancenlos aus. WM-Finalistin Michaela Meijer aus Schweden, die kürzlich ihre Bestleistung auf 4,62 Meter steigern konnte, belegte mit 4,40 Metern Platz zwei.

Bei der traditionell ungewöhnlichen Athleten-Präsentation rollten die Springer in einem für London typischen roten Doppeldecker-Bus ins Stadion - quasi als Symbol für die Brücke von Olympia 2012 zur WM im nächsten Jahr.

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