| Olympische Jugendspiele

Nanjing Tag 1: DLV-Athleten in den Qualifikationen

Leichtathleten steigen in das olympische Geschehen ein: Seit fünf Tagen laufen die zweiten Olympischen Jugendspiele in Nanjing (China; 16. bis 28. August). Am Mittwoch starten auch die 13 DLV-Athleten in die Qualifikationsrunden ihrer Disziplinen. Wer schafft den Sprung ins A-Finale, wo die Medaillen vergeben werden, und wer bekommt seinen zweiten Auftritt in den B- und C-Finals?
Pamela Ruprecht

Weibliche U18

800 Meter - Mareen Kalis siegt mit Bestleistung

Die Konkurrenz abgehängt: In der ersten Runde hielt sie sich noch zurück, in der zweiten lief Mareen Kalis die 800 Meter mit gehörigem Abstand vor den anderen Läuferinnen nach Hause. Am Ende ließ die Deutsche U18-Meisterin zu einer Zeit von 2:05,67 Minuten locker austrudeln. Um so erstaunlicher, dass es so eine neue Bestzeit geworden ist. Die alte lag zuvor bei 2:06,01 Minuten. Das bedeutet die sichere Teilnahme am A-Finale. Hinter Kalis kam Louise Shanahan aus Irland in 2:09,58 Minuten an.

Mareen Kalis (LC Paderborn) ist also im richtigen Moment fit, Bestleistung, obwohl sie nicht alles gegeben hat. Sie führt mit ihrer Zeit die Meldeliste an und geht daher mit guten Aussichten in den Finallauf. Martha Bissah aus Ghana lieferte die zweitstärkste Zeit der Vorläufe ab (2:07,67 min).

3.000 Meter - Alina Reh spart wertvolle Körner

Olympia-Einstand geglückt: Läuferin Alina Reh (TSV Erbach) hat bei ihrem ersten Auftritt bei den Jugendspielen locker den Einzug ins A-Finale geschafft. In dem einzigen Gesamtvorlauf, in dem alle 20 Teilnehmerinnen starteten, wurde sie mit einer starken Zeit von 9:08,70 Minuten Sechste. Anschließend wurde das Feld in Starterinnen für das A- und B-Finale aufgeteilt.

Die Deutsche U18-Meisterin setzte sich zu Beginn an die Spitze und teilte sich die Tempoarbeit jeweils mit einer zweiten Läuferin. Als die Glocke zur letzten Runde ertönte, zogen vor allem die Afrikanerinnen an. Alina Reh schien sich Kräfte für das Finale sparen zu wollen und ließ diese vorbeiziehen. Sie blieb aber auf Tuchfühlung mit den stärksten Konkurrentinnen. Den Vorlauf-Sieg holte sich Fatuma Chebsi (Bahrain) in 9:06,87 Minuten vor der Äthiopierin Berhan Asgedom Demiesa (9:07,05 min).

Während die ersten Läuferinnen mit verzerrten Gesichtern und Bestleistungen ins Ziel kamen, sah Alina Reh entspannt aus. Sie hat noch Reserven, vor zwei Wochen in Wattenscheid hatte sie gerade erst eine neue deutsche U18-Bestleistung (9:05,15 min) aufgestellt.

Diskuswurf - Lara Kempka im Ersten weiter

Lara Kempka hat die Qualifikation für das Finale schon im ersten Versuch klar gemacht. Mit exakt 47,00 Metern zieht die Neubrandenburgerin mit der fünftbesten Weite in den Endkampf um die Medaillen. Die Deutsche U18-Meisterin hat noch Luft nach oben. Ihre Bestleistung steht bei 52,03 Metern.

Die stärkste Leistung zeigte Al'Ona Byelyakova. Die Ukrainerin schleuderte den Diskus als einzige über die 50-Meter-Marke (50,89 m). Sie ist neben Lara Kempka, der Chinesin Kangpin Sun und Kristina Rakocevic aus Mazedonien eine von vier gemeldeten 50-Meter-Werferinnen, die im Finale um die vordern Plätze streiten.

Stabhochsprung - Juliane Schulze hebt ab

Dreimal abgehoben und schon im A-Finale: Juliane Schulze (SC Bad Sooden-Allendorf) musste in der Stabhochsprung-Qualifikation nur dreimal Anlauf nehmen, um einen Platz im Medaillen-Finale zu bekommen. Im zweiten Versuch sprang sie über 3,70 Meter, zehn Zentimeter unter Bestleistung, da stand schon fest, dass das fürs Weiterkommen reicht. Die Einstiegshöhe von 3,55 Meter überwand sie auf Anhieb. Höher sprang nur Angelica Moser aus der Schweiz (3,80 m).

Für die Deutsche U18-Meisterin ist der Wettbewerb somit bei der gleichen Höhe zu Ende wie er in Wattenscheid wegen Regens abgebrochen wurde. Das olympische Finale wäre eine gute Gelegenheit sich in neue Höhen zu schwingen, ihre Bestleistung liegt bei 3,80 Meter. Vier Springerinnen sind mit Bestmarken über vier Metern gemeldet, allen voran Angelica Moser mit 4,32 Metern.

Weitsprung - Sharin Oziegbe kriegt zweite Chance

Nicht ganz gereicht für das A-Finale hat es bei Weitspringerin Sharin Oziegbe. Mit 5,57 Metern konnte sie ihr eigentliches Können nicht ausspielen. Die Athletin vom SSC Vellmar ist schon über sechs Meter gesprungen. In der Qualifikation landete sie somit auf dem neunten Platz und verpasste knapp die Top Acht. Dafür hätte sie mindestens 5,70 Meter gebraucht, aber nach der Weite aus dem ersten Versuch wollte keine Steigerung mehr gelingen.

Um so schöner, dass es am Samstag noch ein B-Finale gibt, in dem Sharin Oziegbe nochmal zeigen darf, was sie drauf hat. Die Idee der zweiten Auftritte für jeden Starter macht die Reise nach China in jedem Fall lohnenswert. Mit dem weitesten Satz von 6,26 Metern zog Beatrice Fiorese aus Italien weiter.

Männliche U18

110 Meter Hürden - Henrik Hannemann in Bestform

Das sah souverän aus: Henrik Hannemann (LG Neumünster) hat ohne Hürdentouchierung in seinem Vorlauf die Nase vorne gehabt. Mit 13,55 Sekunden lief er Bestzeit und blieb damit nur zwei Hundertstel über seiner Siegerzeit von der U18-DM in Wattenscheid, gelaufen allerdings bei zu viel Rückenwind. Damit zog er als klarer Sieger des dritten Vorlaufes ins A-Finale ein. Mit einem Meter Abstand dahinter kam der Pole Aaron Dawid Zebrowski (13,64 sec) ins Ziel.

Die schnellste Vorlaufzeit rannte Top-Favorit Jaheel Hyde aus Jamaika (13,16 sec). Eine bessere Zeit als Henrik Hannemann, Deutscher U18-Meister über 110 Meter Hürden und 200 Meter, absolvierten zudem nur der Koreaner Gyenongtae (13,50 sec) und der Amerikaner Amere Lattin (13,53 sec).

Im Finale will Henrik Hannemann nochmal angreifen. Das kann auch bedeuten, die eine oder andere Hürde mitzunehmen. Mit dem aggressiven Laufstil visiert er die deutsche U18-Bestleistung (13,50 sec) an. Viel fehlt dazu nicht mehr.

Diskuswurf - Clemens Prüfer führt

Mit der besten Weite angereist, mit der besten Weite ins Finale eingezogen. Das ist die bisherige jugendolympische Bilanz von Clemens Prüfer. Der Diskus seines stärksten Konkurrenten, dem Chinesen Yulong Chen, landetete in der Qualifikation genauso weit wie der des Potsdamers, bei 59,88 Meter. Nach einem ersten ungültigen Versuch, hatte der Deutsche U18-Doppelmeister im Diskus und mit der Kugel, im zweiten schon 59,25 Meter stehen, der dritte war nochmal eine Steigerung.

Anders als bei den "Großen" gibt es für die Nachwuchsathleten vier Versuche in der Vorrunde, auf den hätte Clemens Prüfer auch verzichten können (57,04 m). Für das Finale hat er sich eine Medaille vorgenommen, mit seiner Bestleistung von 65,02 Metern tritt er am Samstag als einer der Favoriten in den Ring. Weitere 60-Werfer sind eben der Chinese (63,66 m) und der Slovake Pavol Zencar.

 

Die vollständigen Ergebnisse finden Sie in unserer <link https: www.leichtathletik.de ergebnisse wettkampf-resultate>Ergebnisrubrik.

 

 

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