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Pamela Dutkiewicz siegt auch in der Diamond League

Beim Diamond League-Meeting in Oslo hat Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz am Donnerstag bei ihrer Premiere gleich gewonnen. Weitspringerin Claudia Salman-Rath und Stabhochspringerin Lisa Ryzih gelang der Sprung aufs Podest. Robert Harting übertraf die WM-Norm im Diskuswerfen.
Jan-Henner Reitze

Es war ihre Premiere in der Diamond League und Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) machte da weiter, wo sie in diesem Sommer angefangen hat. Sie gewinnt. Mit der zweitschnellsten Zeit ihrer Karriere (12,73 sec) ließ die Dritte der Hallen-EM Kristi Castlin (USA; 12,75 sec) und die Lokalmatadorin Isabelle Pedersen (Norwegen) hinter sich, die Bestzeit (12,75 sec) lief.

Nach Siegen in Flieden, Weinheim, Marseille (Frankreich) und Hengelo (Niederlande) ist es schon der fünfte Saisonsieg für die DLV-Athletin. Auch wenn zum Beispiel die bisher Jahresschnellste Kendra Harrison (USA; 12,56 sec) nicht am Start war, ist diese Vorstellung der nächste Beweis, dass Pamela Dutkiewicz auch über 100 Meter Hürden in die internationale Spitze gelaufen ist.

"Das Rennen war ganz und gar nicht gut. Total chaotisch. Aber ich habe mir gesagt: Dran bleiben, dran bleiben", erklärte die Deutsche Hallenmeisterin. "Dennoch zeigt der Sieg, dass ich in diesem Jahr auf einem neuen Level bin. Raum für Verbesserung bleibt trotzdem. Ich möchte häufiger in die Region von 12,6 laufen. Mein nächstes Rennen ist die Team-EM." Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen) lief in Oslo auf Rang sieben (13,01 sec).

Claudia Salman-Rath zündet im sechsten Durchgang

Ebenfalls zum ersten Mal in der Diamond League dabei war Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt). Die Siebenkämpferin startete im Weitsprung und brauchte etwas, um in Schwung zu kommen. Nach vier Versuchen zwischen 6,33 Metern und 6,40 Metern sprang die 31-Jährige im finalen Durchgang 6,63 Meter. Das bedeutete hinter Olympiasiegerin Tianna Bartoletta (USA; 6,79 m) und der unter neutraler Flagge startenden Russin Darya Klishina (6,75 m) Rang drei.

Die DLV-Athletin hätte bei der WM in London (Großbritannien; 4. bis 13. August) in ihrer derzeitigen Form Finalchancen im Weitsprung. Der Zeitplan macht auch einen Doppelstart nicht unmöglich. Im Siebenkampf hat sich die Frankfurterin mit Bestleistung in Götzis (Österreich; 6.580 Punkte) schon für die WM empfohlen. Dort stellte sie auch ihre Freiluft-Bestleistung im Weitsprung (6,86 m) auf. Melanie Bauschke (LAC Olympia 88 Berlin; 6,52 m) wurde in Oslo Fünfte.

Lisa Ryzih ebenfalls auf dem Podium

Was die Platzierung angeht, arbeitet sich Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) in ihrer Diamond League-Saison Stück für Stück nach vorne. Nach Rang fünf in Doha (Katar; 4,55 m) und Rang vier in Rom (Italien; 4,65 m) wurde sie diesmal Dritte. Bis einschließlich 4,65 Meter nahm die Zweite der Hallen-EM wieder jede Höhe im ersten Versuch.

Als sie dann nach einem Fehlversuch über die neue Freiluft-Bestleistung von 4,75 Metern keine Chance mehr auf den Sieg hatte, erhöhte die 28-Jährige auf 4,81 Meter. Das spricht für Selbstvertrauen. Diese Höhe blieb zwar noch nicht liegen, aber die Bestleistung (4,73 m) könnte schon am Sonntag (18. August) in Stockholm (Schweden) fällig sein. Mit 4,81 Metern ging der Tagessieg an Yarisley Silva (Kuba).

Mit einem Sprung über 2,38 Meter glänzte mal wieder Mutaz Barshim. Der Hochspringer aus Katar steigerte seine eigene Weltjahresbestleistung damit um einen weiteren Zentimeter. Der 25-Jährige bleibt damit in diesem Sommer im fünften Wettkampf ungeschlagen.

Daniel Stahl bärenstark, WM-Norm für Robert Harting

Das Diskuswerfen der Männer dominierte der Schwede Daniel Stahl mit 68,06 Metern. Auch der Jamaikaner Fedrick Dacres (67,10 m) und Philip Milanov (Belgien; 66,39 m) hauten große Weiten raus, die auf dem Weg zur WM Hausmarken sind. Robert Harting (SCC Berlin) hatte die Zentimeter nach seinem Saisoneinstieg in Rehlingen (64,99 m) diesmal auf seiner Seite und knackte als Fünfter (65,11 m) die WM-Norm (65,00 m).

Christoph Harting (SCC Berlin) konnte diese Vorgabe als Sechster (64,13 m) noch nicht abhaken, hat aber schon am Freitag (16. Juni) in Dessau und am Sonntag (18. Juni) in Stockholm (Schweden) zwei weitere Gelegenheiten. Auf der Habenseite bleibt eine Saisonbestleistung. Weltmeister Piotr Malachowski (Polen; 63,70 m) erwischte als Siebter keinen guten Wurf.

Bei den Frauen, die mit den Männern abwechselnd in den Ring gingen, war Sandra Perkovic (Kroatien) mal wieder die Nummer eins. Die Olympiasiegerin schleuderte die Scheibe auf 66,79 Meter. Recht nahe kam ihr die Kubanerin Yaimi Perez (66,24 m), die damit vor ihrer Landsfrau und Weltmeisterin Denia Caballero (63,29 m) lag. Dahinter wurde Nadine Müller (SV Halle; 62,90 m) Vierte. Julia Harting (SCC Berlin; 59,02 m) als Sechste kam nach einer verletzungsbedingten Wettkampfpause noch nicht wieder in Fahrt.

Gina Lückenkemper nach Hin und Her um Disqualifikationen Vierte

Über 200 Meter durfte Dafne Schippers (Niederlande) wieder in den Block, obwohl sie beim ersten Versuch einen Fehlstart gemacht hatte. Die Weltmeisterin lief dann auch als Erste (22,31 sec) durchs Ziel. Im Nachhinein sollte die Siegerin doch noch disqualifiziert werden, ihr Ergebnis wurde letzten Endes aber gewertet. Ivet Lalova-Collio (Bulgarien), die als Vierte ins Ziel gelaufen war, wurde dagegen aus der Wertung genommen, weil sie im Rennen ihre Bahn verlassen hatte.

Durch diese Änderungen rückte Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) auf den vierten Rang vor. Diese Platzierung war damit das Positive, was die 20-Jährige aus dem Stadion mitnahm. Was die Zeit (23,04 sec) angeht, hatte sie sich etwas mehr vorgenommen. Die WM-Norm (22,85 sec) sollte fallen. Nadine Gonska (MTG Mannheim; 23,48 sec) wurde Sechste.  

Gesa Felicitas Krause steigt aus

Kein gutes Rennen erwischte Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt). Die WM-Dritte kam in der Schlussphase über 3.000 Meter Hindernis nicht mehr mit der Spitze mit und stieg in der vorletzten Runde aus. Zu Beginn des Laufes war auch die DLV-Athletin behindert worden, als die Tempomacherin Winfred Mutile Yavi (Bahrain) den Wassergraben fast verfehlte.

Im Schlussspurt rang Norah Jeruto (Kenia; 9:17,27 min) die Favoritin Sofia Assefa (Äthiopien; 9:17,34 min) nieder. Fabienne Schlumpf (Schweiz) stellte als Dritte einen Landesrekord (9:21,65 min) auf.

Karsten Warholm und Jakob Ingebrigtsen lassen die Gastgeber jubeln

Über 400 Meter Hürden suchte Karsten Warholm (Norwegen) sein Heil in der Flucht nach vorn. Vor den Augen seiner Landsleute wurde dieser Mut belohnt. Der 21-Jährige Olympia-Halbfinalist verbesserte seinen Landesrekord auf 48,25 Sekunden. Das ist auch Richtung WM ein Wort.

Und noch ein Youngster ließ sich vom Heimpublikum tragen. Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) steigerte sich über die Meile auf 3:56,29 Minuten. Das Rennen war extra auf den 16-Jährigen zugeschnitten, der in Eugene (USA) als jüngster Mensch über diese Strecke unter vier Minuten (3:58,07 min) geblieben war. Zur Weltbestleistung der U18 (3:54,56 min) des Kenianers Isaac Songok fehlten weniger als zwei Sekunden.

Im Vorprogramm lief Denis Bäuerle (LG Farbtex Nordschwarzwald) die 800 Meter in 1:49,73 Minuten und wurde damit Vierter. Das Rennen gewann der Südafrikaner Rynhardt van Rensburg (1:48,98 min).

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubriuk.

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