| Mehrkampf-Meeting Ratingen

Arthur Abele glänzt mit 8.481 Punkten

Arthur Abele hat am Wochenende vor 3.400 begeisterten Zuschauern nach 2007 und 2016 zum dritten Mal das Mehrkampf-Meeting in Ratingen gewonnen. Mit 8.481 Punkten war der 31-Jährige nicht zu schlagen. Damit reist der Ulmer als bester Deutscher zur EM nach Berlin. Die beiden weiteren EM-Tickets gehen an Kai Kazmirek (8.329 Punkte) und Mathias Brugger (8.304 Punkte), die ihre Leistungen vor drei Wochen in Götzis erzielt hatten.
Martin Neumann

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1.500 Meter

Arthur Abele siegt zum Abschluss und sammelt 8.481 Punkte

Auf der letzten Runde zog Arthur Abele noch einmal an und ließ sich den Sieg nicht nehmen. In 4:22,22 Minuten war er bester Zehnkämpfer über 1.500 Meter und kam insgesamt auf 8.481 Punkte. Damit reist der Ulmer als bester deutscher Mehrkämpfer zur EM nach Berlin. Die beiden weiteren EM-Tickets gehen an Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied; 8.329 Punkte) und Mathias Brugger (SSV Ulm 1846; 8.304 Punkte), die ihre Leistungen vor drei Wochen in Götzis erzielt hatten.

Völlig überraschend auf Platz zwei landete in Ratingen Manuel Eitel. Der Ulmer Youngster steigerte sich um fast 300 Punkte auf 8.121 Zähler. Ein Pünktchen dahinter belegte Marcus Nilsson (Schweden) Platz drei. Es folgte mit Bestleistung mit Tim Nowak der dritte Ulmer mit neuer Bestleistung von 8.057 Punkten. Rang fünf ging mit Bestleistung an Ituah Enahora (8.048 Punkte), sechster wurde mit Bestleistung Florian Obst (8.012 Punkte).

STIMMEN ZUM WETTBEWERB:

Arthur Abele (SSV Ulm 1846)
Ich bin super happy, mega glücklich. Nach allem, was war, vor allem im Winter, mit so vielen Rückschlägen, einer Gesichtsnerv-Lähmung, Achillessehnen-Schmerzen… Ich bin einfach überwältigt. Das habe ich auch meiner Familie zu verdanken, die hat das mit getragen, die hat mich unterstützt, mein Kleiner und meine Freundin, darum bin ich jetzt hier.

Manuel Eitel (SSV Ulm 1846)
Ich habe im Leben nicht damit gerechnet, 8.121 Punkte zu machen. Klar wusste ich um meine gute Form. Aber die Leistungen muss man ja auch erst in zehn Disziplinen abrufen. Meine Stärke an den beiden Ratingen-Tagen war die Konstanz, ich hatte keinen Ausreißer nach unten. Wir profitieren in der Ulmer Mehrkampfgruppe ungemein voneinander. Nun ist es uns endlich gelungen, das auch mal auf den Platz zu bringen, was wir im Training zeigen.

Tim Nowak (SSV Ulm 1846)
Ich hatte über die zwei Tage sieben traumhafte Disziplinen und war richtig im Wettkampf-Flow drin. Dann kam leider der Hürdensprint, als ich voll in der ersten Hürde hängengeblieben bin und fast auf der Nase lag. Da schoss mir direkt der Gedanke in den Kopf, dass alles vorbei ist. Nach dem Strauchler habe ich das Rennen trotzdem noch super ins Ziel gebracht. Was beim Diskuswurf los war, weiß ich nicht. Vor dem Wettkampf hätte ich unterschrieben, dass Diskus meine sicherste Disziplin ist. Dann hat leider nichts gepasst. Ich war zu hektisch und kam gar nicht in meine stabile Wurfposition. Die 37 Meter haben viele Punkte gekostet und am Ende ein Top-Resultat. Mit diesen zwei Aussetzern ist die Punktzahl am Ende in Ordnung. Nun freue ich mich auf den Start beim Thorpe-Cup zusammen mit Manuel.

Ituah Enahoro (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen):
Anfangs hatte ich gemischte Gefühle. Okay: Gerade so Bestleistung... Ich hatte große Ziele und mit den Top Drei geliebäugelt. Aber ich habe gemerkt, dass die Ulmer sehr stark sind, da habe ich mich im Wettkampf neu orientiert. Im Weitsprung war ich an Tag eins etwas unzufrieden, aber ich habe ihn mit einer Bestleistung über 400 Meter gut beendet. An Tag zwei musste ich kämpfen, besonders im Stabhochsprung. Ich würde sagen, ich bin im Zehnkampf auf einem etwas höheren Niveau als im vergangenen Jahr. Ich habe mich aber auch etwas mehr auf den Weitsprung konzentriert und dort schon in der Hallensaison gezeigt, dass ich auf einem internationalen Niveau springen kann. Sich zugleich auf eine Einzeldisziplin zu konzentrieren und im Zehnkampf zu glänzen ist schwierig. Ich bin Zehnkämpfer, ich bin ja im Zehnkampf-Kader, ich probiere aber auch, das Talent im Weitsprung auszubauen. In Zukunft will ich beide Wege verfolgen.

Speerwurf

Arthur Abele mit 67,61 Metern die Nummer eins

Gleich zweimal musste Arthur Abele im ersten Versuch ran. Denn sein erster Wurf zählte nicht, da die Uhr fast abgelaufen war, aber sein Speer noch gar nicht am Abwurf war. Davon ließ sich der Ulmer nicht beeindrucken und warf den Speer im zweiten Anlauf auf 67,61 Meter. Danach packte der 31-Jährige seine Sachen und begann mit der Vorbereitung für die abschließenden 1.500 Meter. Die Konkurrenz konnte den Ulmer trotzdem nicht mehr gefährden. Für Arthur Abele war es nach dem Kugelstoßen der zweite Sieg in einer Einzeldisziplin.

Zweitbester Speerwerfer war der Schwede Marcus Nilsson (63,68 m). Über Rang drei und 63,12 Meter jubelte Tim Nowak. Der Ulmer schob sich damit in der Gesamtwertung mit 7.279 Punkten auf Platz sechs nach vorn und kann als guter 1.500-Meter-Läufer noch Plätze gut machen. Eine neue Bestleistung und seinen ersten 60-Meter-Wurf feierte der dritte Ulmer. Manuel Eitel kam auf 61,67 Meter und liegt vor den 1.500 Metern mit 7.450 Punkten auf Platz zwei der Gesamtwertung. Damit steht der Youngster vor seiner 8.000-Punkte-Premiere und könnte sogar 8.100 Punkte schaffen. Die begehrte 8.000-Punkte Marke haben nach dem Speerwurf weiter Florian Obst (55,31 m) und Ituah Enahoro (52,94 m) im Visier.

Stabhochsprung

Arthur Abele voll im Soll, Kevin Mayer brilliert

Arthur Abele konnte gar nicht schnell genug von der Stabhochsprungmatte flitzen. Schließlich wackelte die Latte nach dem zweiten Versuch über 4,90 Meter bedenklich. Doch sie blieb liegen und der Ulmer ballte die Faust als Zeichen des Jubels. Schließlich sprang er damit genauso hoch wie bei seinem besten Zehnkampf. Auf Versuche über 5,00 Meter verzichtete Arthur Abele, um Kräfte für den Speerwurf zu schonen.

Auf 6.832 Punkte kommt der 31-Jährige nach acht Disziplinen und baute damit die Führung auf die Konkurrenz aus. Neuer Zweiter ist Florian Obst (6.754 Punkte) nach 4,70 Metern. Auf Rang drei liegt Ituah Enahoro mit 6.680 Zählern. Der Dormagener hatte bei seiner Einstiegshöhe von 4,00 Metern massive Probleme, verhinderte mit einem erfolgreichen dritten Versuch aber gerade noch den „Salto Nullo“. Am Ende gingen 4,40 Meter für ihn in die Wertung ein.

Nach verpatztem Hürdensprint und Diskuswurf machte Tim Nowak wieder Boden gut. Erstmals im Freien überflog der 22-Jährige glatte 5,00 Meter. Auch sein Ulmer Trainingskollege Manuel Eitel glänzte mit neuer Bestleistung von 4,80 Metern. Damit liegt er genauso wie Tim Nowak nach acht Disziplinen weiter auf 8.000-Punkte-Kurs.

Stabhochsprung in Perfektion zelebrierte der Weltmeister in Ratingen: Kevin Mayer stieg bei 5,00 Metern in den Wettkampf ein und flog blitzsauber drüber. Gefühlt brachte er einen halben Meter Luft zwischen seinen Körper und die Latte. Selbes Bild bei 5,20 Metern. Allerdings benötigte der Franzose bei seiner zweiten Höhe alle drei Versuche. Erst 5,40 Meter waren für den 5,60-Meter-Springer in Ratingen dann zu hoch.

Diskuswurf

Kevin Mayer und Florian Obst glänzen mit 50-Meter-Würfen

Nach dem dritten Wurf gab’s für den Weltmeister Kevin Mayer kein Halten mehr. Der Diskus des Franzosen segelte weit über die 50-Meter-Marke. Als 52,38 Meter auf der Anzeigetafel erschien, lief Kevin Mayer jubelnd über den Ratinger Rasen. Der Weltmeister hat trotz Problemen in den Sprüngen gezeigt, dass er erster Anwärter auf den EM-Titel in Berlin ist. Seine Bestleistung steigerte der Hallen-Weltmeister um 2,25 Meter. Den 19 Jahre alten Meetingrekord von Klaus Isekenmeier verpasste der Franzose nur um drei Zentimeter.

Auch Florian Obst zeigte erneut, wie viel Power in seinem rechten Wurfarm steckt. Nach 15,54 Metern mit der Kugel am Samstag schleuderte der Bayer mit Studienort Texas die Zwei-Kilo-Scheibe auf 50,97 Meter. „Das hat sich schon richtig gut angefühlt, als der Diskus die Hand verlassen hat“, sagte Florian Obst, der erstmals die 50-Meter-Marke übertraf. Für ihn kommen nun sogar 8.100 Punkte in Reichweite. Dahinter jubelten Ituah Enahoro (47,56 m) und Lennard Biere (TSV Bayer 04 Leverkusen; 46,82 m) ebenfalls über neue Bestleistungen. Der Leverkusener steigerte sich gleich um 3,40 Meter. Für Ituah Enahoro, der die nigerianische und deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, könnte damit ein neuer Landesrekord in Reichweite rücken. Die Bestmarke Nigerias hält er selbst mit 8.027 Zählern.

Die Führung in der Gesamtwertung verteidigte Arthur Abele mit 44,77 Metern und insgesamt 5.952 Punkten. Nur drei Punkte weniger hat Ituah Enahoro auf dem Konto. Rang drei belegt Florian Obst (5.935 Punkte). Einen weiteren Rückschlag nach dem missglückten Hürdensprint musste Tim Nowak hinnehmen. Nach einem ungültigen Versuch wollte die Scheibe in den verbleibenden zwei Würfen nicht fliegen. Der bessere der beiden „Flatter-Versuche“ war 37,30 Meter weit. Damit verlor der Ulmer 160 Punkte im Vergleich zu seinem besten Zehnkampf.

110 Meter Hürden

Nur Weltmeister Kevin Mayer ist schneller als Arthur Abele

Arthur Abele hat einen starken Start in den zweiten Zehnkampftag von Ratingen hingelegt. Bei bewölktem Himmel und 17 Grad stürmte der Ulmer in 14,01 Sekunden auf Rang zwei hinter dem gut aufgelegten Weltmeister Kevin Mayer (Frankreich; 13,78 sec). Um die Leistung einzuordnen: Bei seiner Zehnkampf-Bestleistung von 8.605 Punkten vor zwei Jahren an selber Stelle war er sechs Hundertstel langsamer. „Die letzten Hürdenrennen waren nicht so prickelnd. Darum galt es, sicher durchzukommen“, sagte der 31-Jährige.

Mit 5.190 Punkten nach sechs Disziplinen übernahm Arthur Abele erstmals die Führung im Ratinger Zehnkampf. Auf Rang zwei nach dem Hürdensprint mit 5.129 Punkten schob sich dank neuer Bestleistung (14,35 sec) Ituah Enahoro (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) vor dem Halbzeit-Führenden Manuel Eitel (5.109 Punkte; 14,68 sec). Damit liegt der Ulmer weiter auf Kurs Zehnkampf-Bestleistung.

Einen kleinen Rückschlag Richtung 8.200 Punkte musste Tim Nowak (SSV Ulm 1846) hinnehmen. Im zweiten Zeitlauf strauchelte er gleich an der ersten Hürde und konnte nur knapp einen Sturz vermeiden. Er rettete sich nach 15,16 Sekunden ins Ziel. Florian Obst (TSV Gräfelfing) lieferte solide 14,78 Sekunden ab.

Mehr:

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<link news:63595>Der Siebenkampf von Disziplin zu Disziplin: Tag 2
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