| Olympische Spiele 2016

Rio Tag 8 – Usain Bolt wird zur Legende, Sprinterinnen begeistern als Vierte

Da ist das Olympia-Gold Nummer neun! Usain Bolt hat sich am Freitag bei den Olympischen Spielen in Rio mit einem Staffel-Sieg endgültig zur Legende gemacht. Die jungen deutschen Sprinterinnen begeisterten trotz verpasster Medaille mit einem vierten Rang und einer super Zeit.
Jan-Henner Reitze / Silke Morrissey

"Usain Bolt, Usain Bolt, Usain Bolt" – diese Rufe werden im Olympiastadion von Rio noch lange nachhallen. Mehr als eine Stunde nach dem Staffel-Rennen, das Usain Bolt gemeinsam mit Yohan Blake, Asafa Powell und Nickel Ashmeade in 37,27 Sekunden souverän als Sieger absolviert hatte, fesselte der Sprinter aus Jamaika noch die Fans im Stadion und ließ sich von ihnen feiern, bevor er nach den letzten Interviews in den Katakomben verschwand.

Einen Tag vor seinem 30. Geburtstag hat Usain Bolt nun neun olympische Goldmedaillen auf dem Konto: Er wurde 2008, 2012 und 2016 Olympiasieger über 100 und 200 Meter sowie mit Jamaikas Sprintstaffel. Es war sein großes Ziel und die Marke, von der er selbst immer wieder gesagt hatte: Wenn ich das schaffe, bin ich eine Legende.

Silber ging überraschend mit Asienrekord an die Japaner (37,60 sec), Bronze erkämpfte sich Kanada mit Landesrekord (37,64 sec). So bringt auch Andre de Grasse drei Medaillen mit nach Hause: Silber über 200 Meter sowie Bronze über 100 und 4x100 Meter. Die hoch gewetteten US-Amerikaner wurden aufgrund des Überschreitens der Wechselzone disqualifiziert.

Almaz Ayana geschlagen

Dem Rennen über 4x100 Meter der Frauen drückten dagegen die USA ihren Stempel auf. Auf Bahn eins rannten Tianna Bartoletta, Allyson Felix, English Gardner und Torie Bowie in 41,01 Sekunden zur zweitschnellsten Zeit der Geschichte. Hinter den rasanten Jamaikanerinnen (41,36 sec) und Britinnen (41,77 sec, Landesrekord) glänzte das junge deutsche Staffel-Team mit Tatjana Pinto (LC Paderborn), Lisa Mayer (LG Langgöns/Oberkleen), Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) und Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) mit einem starken vierten Platz in pfeilschnellen 42,10 Sekunden.

Im Finale über 5.000 Meter der Frauen nahm wie schon über 10.000 Meter Almaz Ayana das Heft in die Hand. Die Äthiopierin, die über die 25 Stadionrunden mit einem Fabel-Weltrekord für Staunen gesorgt hatte, konnte die Führung auf der halben Strecke aber nicht bis ins Ziel bringen. Das bessere Finish hatte diesmal die Kenianerin Vivian Cheruiyot (14:26,17 min), die nach Silber über 10.000 Meter sogar noch einen olympischen Rekord in den Beinen hatte. Auch Silber ging nach Kenia, an Hellen Obiri (14:29,77 min), Ayana (14:33,59 min) blieb Bronze.

Nach dem Qualifikations-Aus des großen Favoriten Pawel Fajdek (Polen) nutzte Dilshod Nazarov die Gunst der Stunde: Der Hammerwerfer aus Tadschikistan verbuchte die einzigen beiden 78-Meter-Würfe der Konkurrenz, für 78,68 Meter gab es Gold. Ivan Tsikhon (Weißrussland), bereits mehrmals wegen Dopings angeklagt und einmal für zwei Jahre gesperrt, gewann mit 77,79 Metern Silber. Eine Medaille für Polen gab es dann doch: Bronze für Wojciech Nowicki (77,73 m).

4x400 Meter Staffel schrammt am Finale vorbei

Gold im Stabhochsprung ging für 4,85 Meter weg. Zwei Athletinnen meisterten diese Höhe im zweiten Versuch, den sie zuvor auch für 4,80 Meter gebraucht hatten. Schließlich war es ein Fehlversuch über 4,70 Meter, der über Gold und Silber entschied – das Nachsehen hatte auf Rang zwei Sandi Morris (USA). Olympiasiegerin wurde die Griechin Ekaterini Stefanidi, Bronze ging mit Landesrekord für Neuseeland (4,80 m) an Eliza McCartney. Martina Strutz (Schweriner SC; 4,60 m) und Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen; 4,50 m) konnten als Neunte und Zehnte nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen.

In der einzigen Vorentscheidung mit deutscher Beteiligung lieferten am Abend die 400-Meter-Läuferinnen eine starke Vorstellung. Laura Müller (LC Rehlingen), Friederike Möhlenkamp, Lara Hoffmann (beide LT DSHS Köln) und Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg) erzielten in 3:26,02 Minuten die schnellste deutsche Staffelzeit seit 2010 und waren noch einmal anderthalb Sekunden schneller als bei der EM in Amsterdam. Belohnt wurde die Leistung leider nicht: Auf Rang neun fehlten nur 32 Hundertstel zum Einzug ins Olympia-Finale.

Gold im Gehen an China und die Slowakei

Die Hitzeschlacht über 50 Kilometer Gehen prägte am Vormittag lange der französische Weltrekordler Yohan Diniz, der dann aber mit Magenproblemen kämpfte und sich als Achter (3:46:43 h) ins Ziel quälte. Die Medaillen machten andere unter sich aus: Weltmeister Matej Tóth (Slowakei; 3:40:58 h) holte sich auch Olympia-Gold vor dem Australier Jared Tallent (3:41:16 h), der in London (Großbritiannien) nachträglich triumphiert hatte. Bronze sicherte sich Evan Dunfee (Kanada; 3:41:38 h).

Die DLV-Athleten Carl Dohmann (SCL Heel Baden-Baden) und Hagen Pohle (SC Potsdam) mussten der Hitze Tribut zollen und das Rennen aufgeben.

Bei den Frauen über 20 Kilometer setzte sich mit Hong Liu (China; 1:28:35 h) die Weltrekordlerin durch, aber es war knapp. Nur zwei Sekunden später kam die Mexikanerin Maria Guadalupe Gonzalez (1:28:37 h) ins Ziel und sicherte sich Silber vor der nächsten Chinesin Xiuzhi Lu (1:28:42 h).

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