| Diamond League

Robert Harting besteht erste Bewährungsprobe

Bei seinem ersten Freiluft-Wettkampf nach seinem Kreuzbandriss hat Robert Harting am Donnerstag beim Diamond League-Meeting in Rom (Italien) Rang drei belegt. Der Diskus-Olympiasieger erzielte 63,96 Meter. Almaz Ayana kratzte am Weltrekord über 5.000 Meter.
Jan-Henner Reitze

Die Reise nach Rom war gleichzeitig eine Reise ins Ungewisse. Die Erkenntis nach dem ersten Freiluft-Auftritt nach 21 Monaten: Der Wettkämpfer in Robert Harting lebt. Nachdem sich der Olympiasieger vom SCC Berlin zurück in den Ring getastet hatte, musste er in Runde drei nachlegen, um noch den in der Diamond League nur aus den besten vier Athleten bestehenden Endkampf zu erreichen. Und der 31-Jährige packte das aus seinen besten Zeiten bekannte Kämpferherz aus. 63,62 Meter brachten ihm zwischenzeitlich den Sprung auf Rang zwei. Es folgte noch eine Steigerung auf 63,96 Meter, im Endklassement Platz drei. Der vielversprechende sechste Wurf landete außerhalb des Sektors.

"Ich ärgere mich über meinen sechsten Veruch. Alles hat gestimmt, nur der Winkel nicht", erklärte der Europameister. "Sonst hat sich nichts geändert. Ich fühle mich nicht frisch. Mein Knie macht Probleme, der Brustmuskel ist okay. Ich brauche noch Zeit."

Die Olympia-Norm (65,00 m) für die Spiele in Rio (Brasilien; 12. bis 21. August) ist zwar noch nicht gefallen. Das Resultat beweist aber, dass Robert Harting wieder mitreden kann in der internationalen Spitze. Beim Abtrainieren im September 2014 hatte sich der dreimalige Weltmeister einen Kreuzbandriss zugezogen und musste die WM-Saison 2015 sausen lassen. Auch die Vorbereitung auf den Olympia-Sommer lief nicht optimal, eigentlich war der Saisoneinstand schon früher geplant. Eine Verletzung der Brustmuskulatur hatte das verhindert.

Sieg an Robert Urbanek - Piotr Malachowski Sechster

Der Sieger in Rom hieß Robert Urbanek. Der Pole schleuderte den Diskus auf glatte 65 Meter. Victor Hogan (Südafrika; 64,03 m) schob sich noch knapp vor Robert Harting auf Rang zwei.

Der Weltmeister und Sieger der ersten beiden Diamond League-Stationen der Saison in Doha (Katar) und Rabat (Marokko) Piotr Malachowksi (Polen) verpasste als Sechster (63,23 m) die drei abschließenden Versuche.

Weltrekord-Versuch über 5.000 Meter scheitert nur knapp

Almaz Ayana (Äthiopien) unternahm den nächsten Angriff auf den Weltrekord über 5.000 Meter und lag lange deutlich unter den Durchgangszeiten ihrer Landsfrau Tirunesh Dibaba bei deren Bestmarke (14:11,15 min) aus dem Jahr 2008. Hinten raus fehlten aber wieder knapp zwei Sekunden. Immerhin: Almaz Ayana ist mit 14:12,59 Minuten jetzt die zweitschnellste Frau in der Geschichte. Diese Position übernahm sie von Meseret Defar (Äthiopien; 14:12,88 min).

Caster Semenya (Südafrika) läuft über 800 Meter mehr und mehr in eine Favoritenrolle Richtung Rio. Die Weltmeisterin von 2009 war in starken 1:56,64 Minuten wieder nicht zu bezwingen.

Glück im Unglück hatte Christina Hering (LG Stadtwerke München; 2:07,33 min) als Neunte im B-Lauf. Zwei vor ihr laufende Athletinnen stürzten. "Ich konnte noch gut reagieren, hatte aber den Anschluss zum Feld verloren und bin das Rennen dann nur noch ins Ziel gelaufen", schreibt die Deutsche Hallenmeisterin auf <link https: www.leichtathletik.de http: www.facebook.com runningfischi _blank>Facebook. "Ich bin einfach froh, dass nicht mehr passiert ist und freue mich schon auf mein nächstes Rennen am Montag in Bellinzona." Es gewann Tigist Assefa (Äthiopien; 2:00,84 min).

Christin Hussong beste DLV-Speerwerferin

Einen spannenden Kampf um die vier Endkampfplätze gab es im Speerwerfen, in dem sich Sunette Viljoen (Südafrika) mit 61,95 Metern an die Spitze setzte und letztlich den Wettbewerb auch für sich entschied. Unter dem Druck, sich steigern zu müssen, kam Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) in Runde drei auf 61,21 Meter und wurde Dritte. Christina Obergföll (LG Offenburg; 59,98 m) zitterte sich als Vierte zu drei weiteren Versuchen, konnte dann aber nicht mehr zulegen.

Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen; 58,43 m) gelang diesmal nicht der Befreiungsschlag als es sein musste. Die Weltmeisterin wurde Siebte und reihte sich damit einen Platz hinter Olympiasiegerin Barbora Spotakova (Tschechische Republik; 59,82 m) ein.

Homiyu Tesfaye bestätigt Olympia-Norm

Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) mischte im starken 1.500-Meter-Feld mit. In 3:35,44 Minuten kam wieder eine gute Zeit dabei raus, die für Rang neun reichte. Der Sieg ging in 3:33,96 Minuten nach Kenia, an Elijah Motonei Manangoi.

Um im Dreisprung eine Chance auf den Endkampf der besten Vier zu haben, musste Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) etwas riskieren. Dabei glückte diesmal kein gelungener Sprung, so dass nur zweimal x und einmal 12,19 Meter in die Ergebnisliste eingingen. Dauersiegerin Caterine Ibarguen (Kolumbien; 14,78 m) bleibt weiter seit 2012 ungeschlagen.

Einen griechischen Zweikampf im Stabhochsprung entschied Ekateríni Stefanidi (4,75 m) höhengleich mit Nikoléta Kiriakopoúlou für sich. Ohne Höhe blieb Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen). Olympiasieger Greg Rutherford (Großbritannien) gewann den Weitsprung mit standesgemäßen 8,31 Metern. Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen) sprang als Neunter 7,61 Meter.

Valerie Adams setzt sich wieder durch

Im Kugelstoßen konnte Valerie Adams (Neuseeland) ihren zweiten Sieg in der laufenden Diamond League-Saison einstreichen. Dafür waren keine 20 Meter nötig. Mit 19,69 Metern lag die Olympiasiegerin deutlich vorn. Die vergangene Saison hatte sie verletzungsbedingt vorzeitig abgebrochen.

Im stark besetzten Hochsprung überwandt Bohdan Bondarenko (Ukraine; 2,33 m) als einziger Athlet 2,33 Meter. Auf den Plätzen zwei und drei landeten mit je 2,30 Metern der Olympia-Dritte Robbie Grabarz (Großbritannien) und Hallen-Weltmeister Gianmarco Tamberi (Italien). Conseslus Kipruto (Kenia) legte die 3.000 Meter Hindernis in 8:01,41 Minuten zurück.

Elaine Thompson (Jamaika) sprintete die 100 Meter in 10,87 Sekunden und ließ English Gardner (USA; 10,92 sec) hinter sich. Justin Gatlin (USA; 9,93 sec) setzte sich bei den Männern knapp gegen Ameer Webb (USA; 9,94 sec) durch.

Die Resultate finden Sie in der <link>Ergebnisrubrik.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024