Beim 55. Pokal der Freundschaft im französischen Saargemünd konnte das Saarland am Donnerstag nur mit der Männermannschaft seinen Vorjahressieg wiederholen. Die ersatzgeschwächten Frauen belegten diesmal hinter Luxemburg den zweiten Platz bei dem traditionellen Ländervergleich zwischen den Verbänden aus der Pfalz, dem Rheinland, dem Saarland, Luxemburg, Elsass und Lothringen. Insgesamt gab es elf deutsche Einzelsiege und zahlreiche Bestleistungen zu feiern.
Andreas Sahner (LC Rehlingen), der mit 70,55 Metern in seinem ersten Saisonwettkampf nur knapp einen Meter unter seiner vier Jahre alten Bestleistung blieb. „Ich wollte mit über 70 Metern einsteigen. Für das, was ich bisher trainiert habe, ist das optimal“, freute er sich anschließend.
Im Kugelstoßen der Frauen wiederholte Nadja Mesloh (TV Bad Ems) mit 14,01 Metern ihren Vorjahreserfolg und sicherte sich die Maximalpunktzahl für das Rheinland. Pfälzer Einzelsiege gab es über 100 Meter Hürden in 14,12 Sekunden für Ricarda Lobe (TV Nussdorf), für Meike Reimer (TSG Mutterstadt) mit 1,73 Metern im Hochsprung und Nicolas Dietz (LAZ Zweibrücken) mit 4,80 Metern im Stabhochsprung.
Die volle Punktzahl für das Saarland gab es im Weitsprung. Bei den Frauen stellte die erst 17-Jahre alte Abigail Adjei mit 6,15 Metern exakt ihre Bestleistung ein, während bei den Männern Dreispringer Martin Jasper (LC Rehlingen) mit 7,20 Metern nicht zu schlagen war.
Saarland profitiert von Einzelsiegen
Insgesamt fiel in diesem Jahr auf, dass viele Verbände nicht in Bestbesetzung antreten konnten. Davon besonders betroffen war auch die saarländische Frauenmannschaft, für die es dieses Jahr nur zu Platz zwei hinter dem starken Team aus Luxemburg reichte. Dass die Männer ihren Titel verteidigen konnten und damit auch den Grundstein für den Sieg in der Gesamtwertung vor Luxemburg legten, lag vor allem an weiteren Einzelsiegen.
Über 800 Meter setzte sich Nils Klein (LC Rehlingen) auf der Zielgeraden in 1:52,89 Minuten knapp vor seinem saarländischen Teamkollegen Hagen Maurer durch, der sich in 1:53,46 Minuten über eine neue Bestzeit freuen konnte. Im Speerwurf freute sich Eric Uder (beide SV Schlau.com Saar 05 Saarbrücken) aus verkürztem Anlauf mit 67,82 Metern ebenfalls über eine neue Bestleistung und den Sieg.
Luxemburger in Rekordlaune
Den lautesten Beifall gab es in Saargemünd für den Luxemburger Kugelstoßer Bob Bertemes. Gefolgt von einem lauten Schrei wuchtete er sein Arbeitsgerät im fünften Versuch auf starke 19,11 Meter, womit er seinen eigenen Nationalrekord um 33 Zentimeter verbesserte.
Seine Teamkollegin Tiffany Tschilumba verpasste dagegen über 100 Meter den Landesrekord um die Winzigkeit einer Hundertstelsekunde. In 11,77 Sekunden war die erst 17-Jährige Hallen-WM-Teilnehmerin aber klar die Schnellste, verbesserte ihre eigene U20-Bestmarke und stellte einen neuen luxemburgischen U23-Rekord auf.
Auf den längeren Sprintstrecken dominierte der Lothringer Saviour Kombe, der international für Sambia startet, in 47,12 Sekunden zunächst als Sieger über 400 Meter und wenig später in 21,57 Sekunden auch über 200 Meter. Mit Jonas Lotz (LC Rehlingen) in 21,93 Sekunden blieb nur noch ein weiterer Sprinter unter der 22-Sekunden-Marke. Zweitplatzierter über 400 Meter wurde Jonas Mockenhaupt (LG Sieg) in 48,10 Sekunden.
3.000 Meter fest in deutscher Hand
Weiter in blendender Form ist der 19-Jährige Tobias Blum (LSG Saarbrücken-Sulzbachtal). Fünf Tage nach seiner Hindernis-Bestzeit in Forbach stellte er auf der 3.000-Meter-Flachdistanz seine nächste Bestleistung auf. Nach verhaltenem Beginn auf dem ersten Kilometer forcierte er das Tempo und steigerte sich im Alleingang um über 20 Sekunden auf 8:37,07 Minuten. „Damit bin ich natürlich sehr zufrieden“, strahlte er nach seinem Lauf. „Bei der U23 DM (Wesel, 14./15. Juni) konzentriere ich mich dann wieder auf die Hindernisse.“
Ähnlich souverän holte sich Linda Betzler (LG Rhein-Wied) in 9:49,36 Minuten mit einer starken Schlussrunde den Sieg bei den Frauen. „Das Rennen ist einfach super gelaufen und ich bin zum ersten Mal unter zehn Minuten geblieben“, strahlte sie überglücklich. „Der erste Kilometer war mit 3:12 Minuten schon super schnell und es war ein großer Ansporn, dass ich lange mit der Französin Nathalie da Ponte zusammen an der Spitze war“, beschreibt sie den Rennverlauf.
Mannschaftswertung Frauen:
1. Luxemburg (55 Punkte)
2. Saarland (51 Punkte)
3. Elsass (47 Punkte)
3. Lothringen (47 Punkte)
5. Rheinland (44 Punkte)
6. Pfalz (37 Punkte)
Mannschaftswertung Männer:
1. Saarland (67 Punkte)
2. Luxemburg (57 Punkte)
3. Elsass (44 Punkte)
4. Rheinland (43 Punkte)
5. Lothringen (40 Punkte)
6. Pfalz (29 Punkte)
